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Energie & Management > Politik - Was wäre ohne die Preisbremsen?
Quelle: Pixabay / martaposemuckel
Politik

Was wäre ohne die Preisbremsen?

Derzeit liegen viele Strom- und Gastarife weit unter den staatlichen Preisbremsen. Ein Auslaufen der Regelung würde Verbraucher dennoch stark belasten, so das Portal Verivox
Bis Ostern 2024 will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die momentan noch bis Ende 2023 geltenden Energiepreisbremsen verlängern. Doch der Vorschlag ist umstritten. Nun hat das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet, wie sich das Auslaufen der Preisbremsen auf die Ausgaben von Privathaushalten auswirken würde, wenn am 1. Januar 2024 die heutigen Endpreise gälten. Das Ergebnis: Kunden in der Grundversorgung müssten deutlich mehr bezahlen.

Den Berechnungen zufolge betragen die durchschnittlichen Stromkosten für einen Jahresverbrauch von 4.000 kWh im August 2023 inklusive Preisbremse 1.448 Euro. Mit Auslaufen der Strompreisbremse stiegen die Kosten durchschnittlich um 56 Euro an. Das entspreche einem Preisplus von 3,9 Prozent.

Dabei wären von den höheren Kosten in erster Linie Kunden in der Grundversorgung betroffen: Hier würden die Stromkosten von derzeit durchschnittlich 1.744 Euro auf 1.896 Euro und damit um 8,7 Prozent steigen. Neue Stromtarife hingegen lägen bereits jetzt flächendeckend unter dem staatlichen Preisdeckel von 40 Cent/kWh, ab dem die Preisbremsen greifen.

Die Differenz bei Gas

Noch deutlicher fielen die Unterschiede auf dem Gasmarkt aus. Hier greift die Preisbremse momentan ab 12 Cent/kWh. Mit einem Gaspreisbremsen-Aus würden die durchschnittlichen Gaskosten für 20.000 kWh von derzeit 2.201 Euro auf 2.374 Euro im Jahr steigen, was einem Anstieg von 7,9 Prozent entspricht. In der Gas-Grundversorgung hingegen stiege der Preis für 20.000 kWh Gas von 2.588 Euro auf 3.037 Euro und damit um 17,3 Prozent.

"Eine Verlängerung der gesetzlichen Preisbremsen sorgt in erster Linie für ein subjektives Gefühl der Sicherheit", so Daniel Puschmann, Geschäftsführer des Vergleichsportals. "Doch Neukundentarife sind bereits wieder so günstig wie vor der Krise und machen die Preisbremsen für Millionen Haushalte schon heute obsolet."

Allerdings sei es wichtig, insbesondere Kunden in der Grundversorgung rechtzeitig vor dem Auslaufen der Preisbremsen zu informieren: "Zwar können Verbraucher die Grundversorgung jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen verlassen, doch durch die Preisbremsen haben viele die wahren Tarifkosten nicht mehr im Blick. Es ist wichtig, die Bevölkerung hier frühzeitig aufzuklären und zu sensibilisieren, denn sonst gibt es spätestens zum Auslaufen der Preisbremsen ein böses Erwachen."

Montag, 21.08.2023, 15:18 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Politik - Was wäre ohne die Preisbremsen?
Quelle: Pixabay / martaposemuckel
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Was wäre ohne die Preisbremsen?
Derzeit liegen viele Strom- und Gastarife weit unter den staatlichen Preisbremsen. Ein Auslaufen der Regelung würde Verbraucher dennoch stark belasten, so das Portal Verivox
Bis Ostern 2024 will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die momentan noch bis Ende 2023 geltenden Energiepreisbremsen verlängern. Doch der Vorschlag ist umstritten. Nun hat das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet, wie sich das Auslaufen der Preisbremsen auf die Ausgaben von Privathaushalten auswirken würde, wenn am 1. Januar 2024 die heutigen Endpreise gälten. Das Ergebnis: Kunden in der Grundversorgung müssten deutlich mehr bezahlen.

Den Berechnungen zufolge betragen die durchschnittlichen Stromkosten für einen Jahresverbrauch von 4.000 kWh im August 2023 inklusive Preisbremse 1.448 Euro. Mit Auslaufen der Strompreisbremse stiegen die Kosten durchschnittlich um 56 Euro an. Das entspreche einem Preisplus von 3,9 Prozent.

Dabei wären von den höheren Kosten in erster Linie Kunden in der Grundversorgung betroffen: Hier würden die Stromkosten von derzeit durchschnittlich 1.744 Euro auf 1.896 Euro und damit um 8,7 Prozent steigen. Neue Stromtarife hingegen lägen bereits jetzt flächendeckend unter dem staatlichen Preisdeckel von 40 Cent/kWh, ab dem die Preisbremsen greifen.

Die Differenz bei Gas

Noch deutlicher fielen die Unterschiede auf dem Gasmarkt aus. Hier greift die Preisbremse momentan ab 12 Cent/kWh. Mit einem Gaspreisbremsen-Aus würden die durchschnittlichen Gaskosten für 20.000 kWh von derzeit 2.201 Euro auf 2.374 Euro im Jahr steigen, was einem Anstieg von 7,9 Prozent entspricht. In der Gas-Grundversorgung hingegen stiege der Preis für 20.000 kWh Gas von 2.588 Euro auf 3.037 Euro und damit um 17,3 Prozent.

"Eine Verlängerung der gesetzlichen Preisbremsen sorgt in erster Linie für ein subjektives Gefühl der Sicherheit", so Daniel Puschmann, Geschäftsführer des Vergleichsportals. "Doch Neukundentarife sind bereits wieder so günstig wie vor der Krise und machen die Preisbremsen für Millionen Haushalte schon heute obsolet."

Allerdings sei es wichtig, insbesondere Kunden in der Grundversorgung rechtzeitig vor dem Auslaufen der Preisbremsen zu informieren: "Zwar können Verbraucher die Grundversorgung jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen verlassen, doch durch die Preisbremsen haben viele die wahren Tarifkosten nicht mehr im Blick. Es ist wichtig, die Bevölkerung hier frühzeitig aufzuklären und zu sensibilisieren, denn sonst gibt es spätestens zum Auslaufen der Preisbremsen ein böses Erwachen."

Montag, 21.08.2023, 15:18 Uhr
Katia Meyer-Tien

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