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Energie & Management > Wärme - Vattenfall verkauft Berliner Wärmegeschäft an das Land
Quelle: Fotolia / Detlef
Wärme

Vattenfall verkauft Berliner Wärmegeschäft an das Land

Der Energieversorger Vattenfall verkauft sein Wärmegeschäft an das Land Berlin für rund 1,6 Milliarden Euro und räumt ihm eine Kaufoption für seine Anteile an der Gasag ein.
Berlin strebt eine Rekommunalisierung seiner Energieunternehmen an. In diesem Zusammenhang übernimmt das Land das Wärmegeschäft von Vattenfall. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 19. Dezember 2023 vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Vattenfall unterschrieben. Das Strom- und Wassernetz gehört bereits dem Land, nun kommt das Fernwärmenetz hinzu. Das Gasnetz bleibt hingegen auf absehbare Zeit weiter privat.

Derzeit wird ein Kaufpreis für die Vattenfall Wärme auf Basis des Eigenkapitalwerts von rund 1,6 Milliarden Euro erwartet. Grundlage für den Kaufpreis ist ein Unternehmenswert von knapp unter 2 Milliarden Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 werde es gewisse Anpassungen geben, die erst nach der Erstellung des Jahresabschlusses 2023 endgültig festgelegt werden können.

Darüber hinaus wurde dem Land Berlin eine Option zum Erwerb von Vattenfalls Anteilen an der Gasag AG eingeräumt. Dies sei aber unabhängig vom Verkauf des Wärmegeschäfts. Vattenfall hält 31,575 Prozent der Anteile, ebenso viele wie der französische Konzern Engie. Eon besitzt 36,85 Prozent der Gasag, die das Berliner Gasverteilungsnetz sowie Netze im benachbarten Brandenburg betreibt und größter regionaler Erdgasversorger ist.

Hohe Investitionen für Klimaschutz nötig

Anna Borg, Vorstandsvorsitzende von Vattenfall, kommentierte: “Vattenfall hat schon mit der Bekanntgabe der strategischen Neubewertung im Mai 2022 betont, im Falle eines Verkaufs nur an einen Investor zu veräußern, der die Berliner Energiewende und unser deutsches Wärmegeschäft in unserem Sinne einer Dekarbonisierung fortsetzt.“ Eine weitere Prämisse sei, dass der neue Eigentümer ein verlässlicher und fairer Arbeitgeber ist. Beides sei mit dem Land Berlin als Käufer gegeben, so Borg.

Der neue Eigentümer werde in den kommenden Jahren weitere erhebliche Investitionen tätigen, um bis 2030 die Fernwärme zu 40 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und später Klimaneutralität zu erreichen. Durch das Berliner Fernwärmenetz werden rund 1,4 Millionen Wohneinheiten versorgt. Dafür arbeiten zehn große Heiz- und Heizkraftwerke sowie 105 kleinere Blockheizkraftwerke und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von rund 2.000 Kilometern.

Mit dem Verkauf werden rund 1.700 Beschäftigte der Vattenfall Wärme Berlin zum neuen Eigentümer wechseln. Vattenfall und das Land Berlin planen, die Transaktion im zweiten Quartal 2024 abzuschließen. Anschließend werden weitere Mitarbeitende aus zentralen Funktionen wie Personal und Finanzen zum Wärmegeschäft übergehen. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses und der Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Vattenfall gibt deutsches Wärmegeschäft auf

„Für Vattenfall bedeutet der Verkauf das Ende unserer Fernwärmeaktivitäten in Deutschland, wir werden aber weiterhin ein wichtiger Akteur der deutschen Energiewende bleiben“, sagte Christian Barthélémy, Deutschland-Chef von Vattenfall. Nun könne man alle Ressourcen auf erneuerbaren Strom konzentrieren. Neben dem rasant wachsenden Endkundengeschäft mit 5 Millionen Kunden sei Vattenfall in Deutschland seit vielen Jahren Marktführer in der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft und werde weiter massiv in Photovoltaik sowie Windkraftanlagen auf See und an Land investieren, kündigte er an.

Der Verkauf bezieht sich auf das gesamte Wärmegeschäft in Berlin, einschließlich der Tochtergesellschaften der Vattenfall Wärme Berlin AG. Verkaufsgegenstand sind somit alle Anteile (100 Prozent) der Vattenfall Wärme Berlin AG, darunter unter anderem die Beteiligung an der Fernheizwerk Neukölln AG, Berlin (80,8 Prozent) sowie die Beteiligungen an der Vattenfall Energy Solutions GmbH und der Energy Crops GmbH (jeweils 100 Prozent).

Dienstag, 19.12.2023, 16:06 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wärme - Vattenfall verkauft Berliner Wärmegeschäft an das Land
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Vattenfall verkauft Berliner Wärmegeschäft an das Land
Der Energieversorger Vattenfall verkauft sein Wärmegeschäft an das Land Berlin für rund 1,6 Milliarden Euro und räumt ihm eine Kaufoption für seine Anteile an der Gasag ein.
Berlin strebt eine Rekommunalisierung seiner Energieunternehmen an. In diesem Zusammenhang übernimmt das Land das Wärmegeschäft von Vattenfall. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 19. Dezember 2023 vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Vattenfall unterschrieben. Das Strom- und Wassernetz gehört bereits dem Land, nun kommt das Fernwärmenetz hinzu. Das Gasnetz bleibt hingegen auf absehbare Zeit weiter privat.

Derzeit wird ein Kaufpreis für die Vattenfall Wärme auf Basis des Eigenkapitalwerts von rund 1,6 Milliarden Euro erwartet. Grundlage für den Kaufpreis ist ein Unternehmenswert von knapp unter 2 Milliarden Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 werde es gewisse Anpassungen geben, die erst nach der Erstellung des Jahresabschlusses 2023 endgültig festgelegt werden können.

Darüber hinaus wurde dem Land Berlin eine Option zum Erwerb von Vattenfalls Anteilen an der Gasag AG eingeräumt. Dies sei aber unabhängig vom Verkauf des Wärmegeschäfts. Vattenfall hält 31,575 Prozent der Anteile, ebenso viele wie der französische Konzern Engie. Eon besitzt 36,85 Prozent der Gasag, die das Berliner Gasverteilungsnetz sowie Netze im benachbarten Brandenburg betreibt und größter regionaler Erdgasversorger ist.

Hohe Investitionen für Klimaschutz nötig

Anna Borg, Vorstandsvorsitzende von Vattenfall, kommentierte: “Vattenfall hat schon mit der Bekanntgabe der strategischen Neubewertung im Mai 2022 betont, im Falle eines Verkaufs nur an einen Investor zu veräußern, der die Berliner Energiewende und unser deutsches Wärmegeschäft in unserem Sinne einer Dekarbonisierung fortsetzt.“ Eine weitere Prämisse sei, dass der neue Eigentümer ein verlässlicher und fairer Arbeitgeber ist. Beides sei mit dem Land Berlin als Käufer gegeben, so Borg.

Der neue Eigentümer werde in den kommenden Jahren weitere erhebliche Investitionen tätigen, um bis 2030 die Fernwärme zu 40 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und später Klimaneutralität zu erreichen. Durch das Berliner Fernwärmenetz werden rund 1,4 Millionen Wohneinheiten versorgt. Dafür arbeiten zehn große Heiz- und Heizkraftwerke sowie 105 kleinere Blockheizkraftwerke und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von rund 2.000 Kilometern.

Mit dem Verkauf werden rund 1.700 Beschäftigte der Vattenfall Wärme Berlin zum neuen Eigentümer wechseln. Vattenfall und das Land Berlin planen, die Transaktion im zweiten Quartal 2024 abzuschließen. Anschließend werden weitere Mitarbeitende aus zentralen Funktionen wie Personal und Finanzen zum Wärmegeschäft übergehen. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses und der Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Vattenfall gibt deutsches Wärmegeschäft auf

„Für Vattenfall bedeutet der Verkauf das Ende unserer Fernwärmeaktivitäten in Deutschland, wir werden aber weiterhin ein wichtiger Akteur der deutschen Energiewende bleiben“, sagte Christian Barthélémy, Deutschland-Chef von Vattenfall. Nun könne man alle Ressourcen auf erneuerbaren Strom konzentrieren. Neben dem rasant wachsenden Endkundengeschäft mit 5 Millionen Kunden sei Vattenfall in Deutschland seit vielen Jahren Marktführer in der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft und werde weiter massiv in Photovoltaik sowie Windkraftanlagen auf See und an Land investieren, kündigte er an.

Der Verkauf bezieht sich auf das gesamte Wärmegeschäft in Berlin, einschließlich der Tochtergesellschaften der Vattenfall Wärme Berlin AG. Verkaufsgegenstand sind somit alle Anteile (100 Prozent) der Vattenfall Wärme Berlin AG, darunter unter anderem die Beteiligung an der Fernheizwerk Neukölln AG, Berlin (80,8 Prozent) sowie die Beteiligungen an der Vattenfall Energy Solutions GmbH und der Energy Crops GmbH (jeweils 100 Prozent).

Dienstag, 19.12.2023, 16:06 Uhr
Susanne Harmsen

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