Unternehmen finden Nachhaltigkeit wichtig für Erfolg

Eine klare Mehrheit von Entscheiderinnen und Entscheidern der deutschen Wirtschaft ist überzeugt, dass nachhaltige Geschäftsmodelle Treiber für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Dies zeigt das erste „Sustainable Economy Barometer“, eine repräsentative Civey-Studie. Sie wurde aus Anlass einer dreitägigen Konferenz in Berlin vorgestellt, dem „Sustainable Economy Summit“ mit über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

„Die Ergebnisse des ersten Sustainable Economy Barometers sind erfreulich und bestätigen aus meiner Sicht zweierlei: Nachhaltigkeit und ökonomischer Erfolg gehen zunehmend Hand in Hand“, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Fast die Hälfte der Befragten aus deutschen Unternehmen ist der Meinung, dass Unternehmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie nicht wettbewerbsfähig sein können. Der Großteil der Unternehmen ist auch von der eigenen Vorbildfunktion beim Thema Nachhaltigkeit überzeugt.

Barometer für Nachhaltigkeit

Die Ergebnisse des Barometers zeigten auch: Mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Deutschland wird die politische Unterstützung von nachhaltigem Wirtschaften als besonders wichtig erachtet. „Interessant ist dabei, dass staatliche Regulierung generell Zustimmung erhält“, sagte Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW). Das sei wichtiger Rückenwind für die Politik der Bundesregierung, hier ambitionierte Leitplanken für die sozial-ökologische Transformation aufzustellen.

Konkrete politische Maßnahmen, die die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise am besten unterstützen würden, sind aus Sicht der befragten Entscheiderinnen und Entscheider:

• eine geringere Besteuerung nachhaltiger Produkte
• der Abbau klimaschädlicher Subventionen
• sowie die Förderung nachhaltiger Maßnahmen

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Energieeffizienzinitiative (Deneff) kommentierte: „Die Bundesregierung ist jetzt gefordert, endlich wieder stabile Rahmenbedingungen für Investitionen in die Transformation zu schaffen.“ Gelinge das nicht umgehend, schade das der gesamten Wirtschaft. So müsse es Klarheit über die Förderung von Investitionen durch den Klimatransformationsfonds gebe und Maßnahmen zur Erreichung der Energieeffizienz-Ziele gestartet werden.

Politik in der Pflicht

Wegen der anhaltenden Haushaltsberatungen ließ sich Habeck von seinem Staatssekretär Michael Kellner auf der Konferenz vertreten. Dieser versicherte den anwesenden Unternehmensvertretern, dass die Bundesregierung den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und der Energiewende weiter vorantreiben werde. Er nannte die reduzierte Bürokratie und Abgabenlast bei Photovoltaik zum Eigenverbrauch als Beispiel. Zugleich appellierte er an die versammelten Firmenchefs, die gesellschaftliche Akzeptanz für den Klimaschutz in ihrem Umfeld zu erhalten.
 
Die Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung würden für kommende Generationen immer wichtiger. Innovationskraft und Transformationswille aus der Wirtschaft zeigten sich auf dem ersten Sustainable Economy Summit in Beispielen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen von Banken über Lebensmittelindustrie, Grundstoffhersteller, Handelsketten bis zu Start-ups. Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt.

„Wir etablieren mit dieser Veranstaltung direkt aus der Wirtschaft heraus den Ort für nachhaltige Lösungen und unternehmerische Innovationen“ erklärte Katharina Reuter, deren Verband BNW den Kongress organisierte. Der Summit soll künftig alle zwei Jahre die transformative Wirtschaft und Politikvertreter zusammenzubringen, kündigte Reuter an.

Das Sustainable Economy Barometer 2023 steht im Internet bereit.