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Energie & Management > Wasserstoff - Uniper bereitet Speicherversuch für Wasserstoff vor
Anlage zur Einspeicherung von H2 im Forschungsprojekt "HyStorage". Quelle: Uniper Energy Storage
Wasserstoff

Uniper bereitet Speicherversuch für Wasserstoff vor

An seinem Erdgasspeicher-Standort Bierwang, östlich von München, plant Uniper im Rahmen eines Forschungsprojektes die Speicherung von Wasserstoff in einen Porenspeicher. 
Aktuell arbeitet Uniper an der Inbetriebnahme der gastechnischen Einspeicherungsanlage. Der erste Wasserstoff soll ab September dieses Jahres injiziert werden. Dies gibt Uniper in einer Mitteilung vom 8. August bekannt. Das Forschungsprojekt läuft unter dem Namen "HyStorage". Es zielt darauf ab, den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen zu untersuchen. Die Eignung von Porenspeichern zur Speicherung von Wasserstoff soll damit in Augenschein genommen werden.

Die Anlage für den Speicherungsversuche hat Uniper am Standort seines Erdgasspeichers Bierwang, etwa 80 Kilometer östlich von München, auf einem dafür vorgesehenen Bohrplatz eingerichtet. Die Gasspeichergesellschaft von Uniper − die Uniper Energy Storage − ist in dem Projekt Konsortial- und Betriebsführer und wird die Versuche, wie es weiter heißt, bergrechtlich verantworten.

Hinter dem Forschungsprojekt Hy Storage steht ein Konsortium. Dazu gehören neben der Uniper-Tochter der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und der österreichische Speicherbetreiber RAG Austria. Außerdem mit dabei ist die "SEFE Securing Energy for Europe" (einstige Gazprom Germania) und das slowenische Unternehmen "NAFTA a.s.", das in Europa Gasspeicher betreibt und Kohlenwasserstoffe untersucht sowie produziert. Das Projekt wird von interdisziplinären Partnern aus Industrie und Wissenschaft unterstützt und ist durch das Bergamt Südbayern genehmigt worden.

Unabhängiger Betrieb vom Erdgasspeicher Bierwang

Der Speicherversuch der Partner sieht vor, in drei Betriebsphasen unterschiedliche Methan-Wasserstoff-Gasgemische in eine kleinere ehemalige Erdgaslagerstätte einzuspeichern − zunächst ist ein 5-prozentiger Wasserstoffanteil vorgesehen, dann 10 Prozent und schließlich 25 Prozent. Nach einer etwa dreimonatigen Standzeit soll der Wasserstoff wieder ausgespeichert werden. Der Speicherhorizont ist laut Uniper unabhängig von dem bestehenden Erdgasspeicher Bierwang.

"Hy Storage ist ein vielversprechendes Projekt, um die bestehende Erdgasinfrastruktur im Hinblick auf den potenziellen Übergang zu grünem Wasserstoff zu testen", erklärt Doug Waters, Managing Director der Uniper Energy Storage. Durch das Projekt würden Erkenntnisse darüber gewonnen, wie sich Porenspeicher und gastechnische Anlagen bei einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft verhalten.

Waters schreibt dem Projekt eine große Bedeutung zu: "Der Bedarf an Speicherkapazitäten wird mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigen, und es werden echte Daten zur fundierten Entscheidungsfindung benötigt. Porenspeicher haben ein enormes Potenzial, um die Flexibilität für den aufstrebenden Wasserstoffmarkt zu liefern, aber auch für die Anbindung an europäische Wasserstoffkorridore."

Erste Ergebnisse bereits ab 2024 erwartet

Die Konsortialpartner gehen davon aus, dass neben dem Betrieb von reinen Wasserstoffleitungen auch der Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz steigen wird und damit die untertägigen Gasspeicher erreichen wird. Porenspeicher hätten den großen Vorteil, dass sie eine großvolumige Umwandlungs- und Speicherlösung für die volatilen erneuerbaren Energien bereitstellen würden. 

"Die zukünftige Wasserstoffinfrastruktur muss sicher und zuverlässig funktionieren. Das schließt auch den Übergabepunkt vom Transport zur Speicherung von Wasserstoff mit ein", betont Thomas Hüwener, Geschäftsführungsmitglied der OGE. Der Fokus der OGE liege bei Hy Storage auf der Überprüfung der Gasqualität bei der Ein- und Ausspeicherung.

Die Wasserstoffspeicherung in Porenspeichern macht laut Uniper eine individuelle Untersuchung der Lagerstätten erforderlich. Das Fachwissen der Projektpartner und die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs sollen sicherstellen, dass die erhobenen Daten vollumfänglich analysiert und ausgewertet werden. Bereits ab dem Jahr 2024 rechne man mit verlässlichen technischen Einschätzungen für die Speicherung von Wasserstoff in Porenspeichern.

Mittwoch, 9.08.2023, 15:18 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Uniper bereitet Speicherversuch für Wasserstoff vor
Anlage zur Einspeicherung von H2 im Forschungsprojekt "HyStorage". Quelle: Uniper Energy Storage
Wasserstoff
Uniper bereitet Speicherversuch für Wasserstoff vor
An seinem Erdgasspeicher-Standort Bierwang, östlich von München, plant Uniper im Rahmen eines Forschungsprojektes die Speicherung von Wasserstoff in einen Porenspeicher. 
Aktuell arbeitet Uniper an der Inbetriebnahme der gastechnischen Einspeicherungsanlage. Der erste Wasserstoff soll ab September dieses Jahres injiziert werden. Dies gibt Uniper in einer Mitteilung vom 8. August bekannt. Das Forschungsprojekt läuft unter dem Namen "HyStorage". Es zielt darauf ab, den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen zu untersuchen. Die Eignung von Porenspeichern zur Speicherung von Wasserstoff soll damit in Augenschein genommen werden.

Die Anlage für den Speicherungsversuche hat Uniper am Standort seines Erdgasspeichers Bierwang, etwa 80 Kilometer östlich von München, auf einem dafür vorgesehenen Bohrplatz eingerichtet. Die Gasspeichergesellschaft von Uniper − die Uniper Energy Storage − ist in dem Projekt Konsortial- und Betriebsführer und wird die Versuche, wie es weiter heißt, bergrechtlich verantworten.

Hinter dem Forschungsprojekt Hy Storage steht ein Konsortium. Dazu gehören neben der Uniper-Tochter der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und der österreichische Speicherbetreiber RAG Austria. Außerdem mit dabei ist die "SEFE Securing Energy for Europe" (einstige Gazprom Germania) und das slowenische Unternehmen "NAFTA a.s.", das in Europa Gasspeicher betreibt und Kohlenwasserstoffe untersucht sowie produziert. Das Projekt wird von interdisziplinären Partnern aus Industrie und Wissenschaft unterstützt und ist durch das Bergamt Südbayern genehmigt worden.

Unabhängiger Betrieb vom Erdgasspeicher Bierwang

Der Speicherversuch der Partner sieht vor, in drei Betriebsphasen unterschiedliche Methan-Wasserstoff-Gasgemische in eine kleinere ehemalige Erdgaslagerstätte einzuspeichern − zunächst ist ein 5-prozentiger Wasserstoffanteil vorgesehen, dann 10 Prozent und schließlich 25 Prozent. Nach einer etwa dreimonatigen Standzeit soll der Wasserstoff wieder ausgespeichert werden. Der Speicherhorizont ist laut Uniper unabhängig von dem bestehenden Erdgasspeicher Bierwang.

"Hy Storage ist ein vielversprechendes Projekt, um die bestehende Erdgasinfrastruktur im Hinblick auf den potenziellen Übergang zu grünem Wasserstoff zu testen", erklärt Doug Waters, Managing Director der Uniper Energy Storage. Durch das Projekt würden Erkenntnisse darüber gewonnen, wie sich Porenspeicher und gastechnische Anlagen bei einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft verhalten.

Waters schreibt dem Projekt eine große Bedeutung zu: "Der Bedarf an Speicherkapazitäten wird mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigen, und es werden echte Daten zur fundierten Entscheidungsfindung benötigt. Porenspeicher haben ein enormes Potenzial, um die Flexibilität für den aufstrebenden Wasserstoffmarkt zu liefern, aber auch für die Anbindung an europäische Wasserstoffkorridore."

Erste Ergebnisse bereits ab 2024 erwartet

Die Konsortialpartner gehen davon aus, dass neben dem Betrieb von reinen Wasserstoffleitungen auch der Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz steigen wird und damit die untertägigen Gasspeicher erreichen wird. Porenspeicher hätten den großen Vorteil, dass sie eine großvolumige Umwandlungs- und Speicherlösung für die volatilen erneuerbaren Energien bereitstellen würden. 

"Die zukünftige Wasserstoffinfrastruktur muss sicher und zuverlässig funktionieren. Das schließt auch den Übergabepunkt vom Transport zur Speicherung von Wasserstoff mit ein", betont Thomas Hüwener, Geschäftsführungsmitglied der OGE. Der Fokus der OGE liege bei Hy Storage auf der Überprüfung der Gasqualität bei der Ein- und Ausspeicherung.

Die Wasserstoffspeicherung in Porenspeichern macht laut Uniper eine individuelle Untersuchung der Lagerstätten erforderlich. Das Fachwissen der Projektpartner und die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs sollen sicherstellen, dass die erhobenen Daten vollumfänglich analysiert und ausgewertet werden. Bereits ab dem Jahr 2024 rechne man mit verlässlichen technischen Einschätzungen für die Speicherung von Wasserstoff in Porenspeichern.

Mittwoch, 9.08.2023, 15:18 Uhr
Davina Spohn

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