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Energie & Management > Wasserkraft - Spatenstich für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee
Quelle: Pixabay / Thomas Ehrhardt
Wasserkraft

Spatenstich für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee

Mit rund 450 Millionen Euro tätigt die Energie AG Oberösterreich die bislang größte Investition ihrer Unternehmensgeschichte. Sie sieht diese als Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Den Spatenstich für das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee nahmen die Vorstände der Energie AG Oberösterreich sowie Landespolitiker am 21. Oktober vor. Mit rund 450 Millionen Euro handelt es sich um die bislang größte Einzelinvestition des Unternehmens. Die Anlage wird als Kavernenkraftwerk errichtet und soll Ende 2027 den Betrieb aufnehmen.

Sie hat im Turbinenbetrieb eine Höchstleistung von 170 MW, im Pumpbetrieb sind es 150 MW. Ein zentrales Element des Kraftwerks ist ein neuer Speichersee im Rumitzgraben westlich von Ebensee in Oberösterreich. Dieser dient als Oberbecken des Pumpspeichers.

Als Unterbecken nutzt die Energie AG den etwa 491 Meter tiefer gelegenen Traunsee rund 70 Kilometer der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Den Baubeschluss fällte das Unternehmen Ende September. Vorarbeiten, die unter anderem Detailplanungen betrafen, liefen seit Ende August 2021. Damals rechnete die Energie AG mit Baukosten von etwa 235 Millionen Euro.

Die rechtskräftige Genehmigung des Projekts lag seit Sommer 2017 vor. Der Öffentlichkeit hatte die Energie AG dieses bereits 2012 präsentiert. Nicht zuletzt aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen fiel heuer der endgültige Beschluss zum Bau.

Anlässlich des Spatenstichs verwies der Technische Vorstand der Energie AG, Thomas Stallinger, auf die Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken und damit von Ebensee für das Gelingen der Energiewende. Sie können „auf Änderungen des Bedarfs und der Stromerzeugung außerordentlich flexibel und schnell reagieren und leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.“

Laut Stallinger sind wegen des Ausbaus der Windkraft und der Photovoltaik mit ihrer witterungsbedingt stark schwankenden Stromproduktion „enorme Speicherkapazitäten“ nötig. Von diesen entfällt in Österreich ein nicht zu unterschätzender Teil auf Pumpspeicher.

Pumpspeicher im Bau

Ebensee ist eines von drei großen Pumpspeicherkraftwerken, die derzeit in Österreich errichtet werden. Die beiden anderen Anlagen sind Limberg III des Verbunds sowie Sellrain-Silz II der Tiroler Tiwag. Anders als bei Ebensee handelt es sich dabei um Erweiterungen bestehender Kraftwerke.

Mit Limberg III steigert der Verbund die Turbinenleistung des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun im Bundesland Salzburg um 480 MW auf etwa 1.400 MW. Die Pumpleistung erhöht sich ebenfalls um 480 MW auf 1.120 MW. Geplant ist, Limberg III im Jahr 2025 fertigzustellen. Die Investitionskosten beziffert der Verbund mit rund 570 Millionen Euro.

Mit Sellrain-Silz II wiederum erhöht die Tiwag das Speichervolumen ihres Kraftwerks Sellrain-Silz etwa 40 Kilometer der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck um etwa 31 Millionen Kubikmeter oder 50 Prozent. Ferner installiert sie zwei reversible Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 95 MW, also insgesamt 190 MW. Damit wächst die Flexibilität von Sellrain-Silz erheblich.

Geplant ist, die rund 1 Milliarde Euro teure Anlage 2026 in Betrieb zu nehmen. Die im Vergleich zu Ebensee fast doppelt so hohen Kosten sind unter anderem durch die schwierigen Arbeitsbedingungen im Hochgebirge sowie durch umfangreiche umwelttechnische Ausgleichsmaßnahmen bedingt.

Montag, 23.10.2023, 15:00 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Wasserkraft - Spatenstich für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee
Quelle: Pixabay / Thomas Ehrhardt
Wasserkraft
Spatenstich für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee
Mit rund 450 Millionen Euro tätigt die Energie AG Oberösterreich die bislang größte Investition ihrer Unternehmensgeschichte. Sie sieht diese als Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Den Spatenstich für das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee nahmen die Vorstände der Energie AG Oberösterreich sowie Landespolitiker am 21. Oktober vor. Mit rund 450 Millionen Euro handelt es sich um die bislang größte Einzelinvestition des Unternehmens. Die Anlage wird als Kavernenkraftwerk errichtet und soll Ende 2027 den Betrieb aufnehmen.

Sie hat im Turbinenbetrieb eine Höchstleistung von 170 MW, im Pumpbetrieb sind es 150 MW. Ein zentrales Element des Kraftwerks ist ein neuer Speichersee im Rumitzgraben westlich von Ebensee in Oberösterreich. Dieser dient als Oberbecken des Pumpspeichers.

Als Unterbecken nutzt die Energie AG den etwa 491 Meter tiefer gelegenen Traunsee rund 70 Kilometer der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Den Baubeschluss fällte das Unternehmen Ende September. Vorarbeiten, die unter anderem Detailplanungen betrafen, liefen seit Ende August 2021. Damals rechnete die Energie AG mit Baukosten von etwa 235 Millionen Euro.

Die rechtskräftige Genehmigung des Projekts lag seit Sommer 2017 vor. Der Öffentlichkeit hatte die Energie AG dieses bereits 2012 präsentiert. Nicht zuletzt aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen fiel heuer der endgültige Beschluss zum Bau.

Anlässlich des Spatenstichs verwies der Technische Vorstand der Energie AG, Thomas Stallinger, auf die Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken und damit von Ebensee für das Gelingen der Energiewende. Sie können „auf Änderungen des Bedarfs und der Stromerzeugung außerordentlich flexibel und schnell reagieren und leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.“

Laut Stallinger sind wegen des Ausbaus der Windkraft und der Photovoltaik mit ihrer witterungsbedingt stark schwankenden Stromproduktion „enorme Speicherkapazitäten“ nötig. Von diesen entfällt in Österreich ein nicht zu unterschätzender Teil auf Pumpspeicher.

Pumpspeicher im Bau

Ebensee ist eines von drei großen Pumpspeicherkraftwerken, die derzeit in Österreich errichtet werden. Die beiden anderen Anlagen sind Limberg III des Verbunds sowie Sellrain-Silz II der Tiroler Tiwag. Anders als bei Ebensee handelt es sich dabei um Erweiterungen bestehender Kraftwerke.

Mit Limberg III steigert der Verbund die Turbinenleistung des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun im Bundesland Salzburg um 480 MW auf etwa 1.400 MW. Die Pumpleistung erhöht sich ebenfalls um 480 MW auf 1.120 MW. Geplant ist, Limberg III im Jahr 2025 fertigzustellen. Die Investitionskosten beziffert der Verbund mit rund 570 Millionen Euro.

Mit Sellrain-Silz II wiederum erhöht die Tiwag das Speichervolumen ihres Kraftwerks Sellrain-Silz etwa 40 Kilometer der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck um etwa 31 Millionen Kubikmeter oder 50 Prozent. Ferner installiert sie zwei reversible Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 95 MW, also insgesamt 190 MW. Damit wächst die Flexibilität von Sellrain-Silz erheblich.

Geplant ist, die rund 1 Milliarde Euro teure Anlage 2026 in Betrieb zu nehmen. Die im Vergleich zu Ebensee fast doppelt so hohen Kosten sind unter anderem durch die schwierigen Arbeitsbedingungen im Hochgebirge sowie durch umfangreiche umwelttechnische Ausgleichsmaßnahmen bedingt.

Montag, 23.10.2023, 15:00 Uhr
Klaus Fischer

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