So wird der Wasserstoff-Hochlauf normgerecht

Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft spielt sich bisher vor allem noch auf dem Papier ab. Das gilt auch für die technische Regelsetzung, die grundlegend für die Umsetzung der Überlegungen von Politik und Wirtschaft ist. Die Projektpartner, die an der sogenannten Wasserstoff-Normungsroadmap arbeiten, haben nun „konkrete Handlungsempfehlungen“ veröffentlicht. Das teilt der Normierer Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mit.

„Mit den Handlungsempfehlungen zeigen wir erstmals systematisch auf, wie sich die technische Regelsetzung für Wasserstoff-Technologien entwickeln muss“, so DVGW-Experte Denis Klein und Lydia Vogt vom Deutschen Institut für Normung (DIN). „Als Nächstes werden wir die Empfehlungen priorisieren und in die bestehenden Gremien der technischen Regelsetzung überführen, damit die Bedarfe dort umgesetzt werden.“

Das neue digitale Papier behandelt die Themenfelder Infrastruktur inklusive Qualitätsinfrastruktur (siehe unten), Anwendung, Sicherheit, Zertifizierung und Weiterbildung. Darin finden sich Vorschläge zur Anpassung bestehender Regelwerke und eine Übersicht zur Erstellung bislang fehlender Dokumente. Das thematische Spektrum reicht bei Infrastruktur von Rohr- und Anlagenleitungen bis hin zur Regelung der Verflüssigung. Zu den regulatorischen Aspekten der „Qualtitätsinfrastruktur“ zählen etwa die Gasanalyse, Abrechnungsverfahren sowie Werkstoffe und Materialien.

Weitere Handlungsempfehlungen, etwa für die Bereiche Erzeugung und Derivate, wollen die Projektpartner im zweiten Quartal veröffentlichen. Im Juli soll die Normungsroadmap Wasserstoff-Technologien schließlich vorgestellt werden. Sie soll zusätzlich die Hintergründe, Herausforderungen und Aussichten des Wasserstoff-Hochlaufs beschreiben.

Die Normungsroadmap ist eine Initiative von DIN, DVGW, der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), des Vereins für die Normung und Weiterentwicklung des Bahnwesens (NWB), des Verbands der Automobilindustrie (VDA), des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) sowie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt.

Die Ergebnisse sind im Internet abrufbar unter: Handlungsempfehlungen für die technische Regelsetzung