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Energie & Management > Photovoltaik - PV-Ausbau auf Hausdächern 2023 mehr als verdoppelt
Quelle: Shutterstock
Photovoltaik

PV-Ausbau auf Hausdächern 2023 mehr als verdoppelt

Der PV-Ausbau auf Hausdächern hat sich 2023 mehr als verdoppelt. Aktuell sind die Verbraucher jedoch verunsichert, wie Zolar, Plattformanbieter privater Solarlösungen, feststellt.
Mit 7.300 MW haben private Hausbesitzer im vergangenen Jahr die zugebaute Leistung um 142 Prozent gegenüber 2022 steigern können. Insgesamt wurde 2023 über alle Segmente hinweg eine PV-Leistung von 14.000 MW installiert, konstatiert die Zolar GmbH in ihrem Jahresrückblick 2023. Das 2016 gegründete Berliner Unternehmen ermöglicht Hausbesitzern und regionalen Handwerksbetrieben über eine Onlineplattform den Zugang zu Solarlösungen.

In dem von dem Plattformanbieter erstellten jährlichen Ranking der Top-100-Städte beim PV-Ausbau stehen 2023 die Städte Gütersloh, Paderborn (beide Nordrhein-Westfalen) und Oldenburg (Niedersachsen) auf den vordersten Plätzen. Dort haben die privaten Haushalte die höchste Leistung in kW pro 100.000 Einwohner zugebaut. Betrachtet man, wer seit dem Jahr 2000 insgesamt die höchste Leistung von PV-Anlagen im Vergleich zur Einwohnerzahl zugebaut hat, verändert sich die Rangfolge: Auf den ersten drei Plätzen liegen dann die Städte Paderborn (37.386 kW), Gütersloh (33.565 kW) und Ingolstadt (27.348 kW). 
 
PV-Zubau Top100 Städte im Jahr 2022 und 2023 im Vergleich
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Zolar GmbH
 

Den Grund für diese guten Zubauzahlen auf deutschen Hausdächern sieht Zolar in den massiv gesunkenen Preisen für Module. Begünstigt wurde dies durch die Verfügbarkeit preisgünstiger asiatischer Module, die einen globalen Marktanteil von 90 Prozent ausmachen. Deren Preise seien um bis zu 50 Prozent gegenüber 2022 gesunken. Hinzu komme, dass 2023 die bis dahin bestehenden Lieferengpässe in Europa weggefallen seien. Zolar geht davon aus, dass Solar-Module auch für 2024 auf einem anhaltend günstigen Preisniveau verharren werden. 

Angesichts der für 2024 prognostizierten Strom- und Gaspreissteigerungen und der sich erhöhenden Lebenshaltungskosten registrieren die Marktbeobachter von Zolar Verunsicherung bei den Verbrauchern. Diese Stimmung spiegele sich auch im Solarmarkt wider, wo die privaten Investitionen in Klimatechnologien zum Jahresende aufgeschoben worden seien.

Abhängigkeit zu einem einzigen Lieferland verringern

„Investitionen in Nachhaltigkeit müssen sich in Zeiten von Inflation und Unsicherheit noch mehr lohnen“, betont in diesem Zusammenhang die Geschäftsführerin von Zolar, Sarah Müller. Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, und das Produkt nicht den hohen Qualitätsansprüchen der Kunden gerecht wird, werden selbst dringende Kaufentscheidungen aufgeschoben“, so Müller weiter. 

Die für 2024 vorhergesagten Preissteigerungen im Stromsektor (plus 32 Prozent) stimmten die Geschäftsführerin positiv, zumindest mit Blick auf die Investitionen in Solar- und Batteriespeicheranlagen. Zolar rechnet vor: Bei einer durchschnittlichen 4-köpfigen Familie im Einfamilienhaus (Jahresstromverbrauch 5.000 kWh) fallen Stromkosten in Höhe von 2.057 Euro an. Würde die gleiche Familie eine Solaranlage mit Speicher für die Stromerzeugung nutzen, könnte sie rund 80 Prozent ihres Bedarfs über die Solaranlage decken und so ihre Stromrechnung um 1.646 Euro pro Jahr reduzieren. Denn eine durchschnittliche Solaranlage mit 10 kW produziert ungefähr 10.000 kWh Strom. Verwendet die Familie den verbleibenden Strom nicht etwa für eine Wärmepumpe und zum Laden eines Elektrofahrzeuges, profitiert sie zusätzlich noch von einer jährlichen Einspeisevergütung von etwa 492 Euro.

Zolar rät zudem dazu, die Solarindustrie auf europäischem Boden zu stärken, um der Abhängigkeit von einem einzigen Lieferland entgegenzuwirken. Politik und Wirtschaft müssten, so Zolar, gemeinsam an Lösungen zur Stärkung der regionalen Produktion arbeiten. Von Strafzöllen auf ausländische Güter rät das Untenrehmen ab. Eine solche künstliche Verteuerung würde nur die Investitionen von Privathaushalten gefährden. 

„Für eine erfolgreiche europäische Solarindustrie bedarf es einer Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, so Zolar-Chefin Müller. Der Online-Anbieter für Solarlösungen gehe hier mit gutem Beispiel voran: In einer Selbstverpflichtung garantiert er, nur Produkte deutscher und europäischer Hersteller in sein Portfolio zu integrieren.

Donnerstag, 18.01.2024, 12:26 Uhr
Davina Spohn
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PV-Ausbau auf Hausdächern 2023 mehr als verdoppelt
Der PV-Ausbau auf Hausdächern hat sich 2023 mehr als verdoppelt. Aktuell sind die Verbraucher jedoch verunsichert, wie Zolar, Plattformanbieter privater Solarlösungen, feststellt.
Mit 7.300 MW haben private Hausbesitzer im vergangenen Jahr die zugebaute Leistung um 142 Prozent gegenüber 2022 steigern können. Insgesamt wurde 2023 über alle Segmente hinweg eine PV-Leistung von 14.000 MW installiert, konstatiert die Zolar GmbH in ihrem Jahresrückblick 2023. Das 2016 gegründete Berliner Unternehmen ermöglicht Hausbesitzern und regionalen Handwerksbetrieben über eine Onlineplattform den Zugang zu Solarlösungen.

In dem von dem Plattformanbieter erstellten jährlichen Ranking der Top-100-Städte beim PV-Ausbau stehen 2023 die Städte Gütersloh, Paderborn (beide Nordrhein-Westfalen) und Oldenburg (Niedersachsen) auf den vordersten Plätzen. Dort haben die privaten Haushalte die höchste Leistung in kW pro 100.000 Einwohner zugebaut. Betrachtet man, wer seit dem Jahr 2000 insgesamt die höchste Leistung von PV-Anlagen im Vergleich zur Einwohnerzahl zugebaut hat, verändert sich die Rangfolge: Auf den ersten drei Plätzen liegen dann die Städte Paderborn (37.386 kW), Gütersloh (33.565 kW) und Ingolstadt (27.348 kW). 
 
PV-Zubau Top100 Städte im Jahr 2022 und 2023 im Vergleich
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Zolar GmbH
 

Den Grund für diese guten Zubauzahlen auf deutschen Hausdächern sieht Zolar in den massiv gesunkenen Preisen für Module. Begünstigt wurde dies durch die Verfügbarkeit preisgünstiger asiatischer Module, die einen globalen Marktanteil von 90 Prozent ausmachen. Deren Preise seien um bis zu 50 Prozent gegenüber 2022 gesunken. Hinzu komme, dass 2023 die bis dahin bestehenden Lieferengpässe in Europa weggefallen seien. Zolar geht davon aus, dass Solar-Module auch für 2024 auf einem anhaltend günstigen Preisniveau verharren werden. 

Angesichts der für 2024 prognostizierten Strom- und Gaspreissteigerungen und der sich erhöhenden Lebenshaltungskosten registrieren die Marktbeobachter von Zolar Verunsicherung bei den Verbrauchern. Diese Stimmung spiegele sich auch im Solarmarkt wider, wo die privaten Investitionen in Klimatechnologien zum Jahresende aufgeschoben worden seien.

Abhängigkeit zu einem einzigen Lieferland verringern

„Investitionen in Nachhaltigkeit müssen sich in Zeiten von Inflation und Unsicherheit noch mehr lohnen“, betont in diesem Zusammenhang die Geschäftsführerin von Zolar, Sarah Müller. Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, und das Produkt nicht den hohen Qualitätsansprüchen der Kunden gerecht wird, werden selbst dringende Kaufentscheidungen aufgeschoben“, so Müller weiter. 

Die für 2024 vorhergesagten Preissteigerungen im Stromsektor (plus 32 Prozent) stimmten die Geschäftsführerin positiv, zumindest mit Blick auf die Investitionen in Solar- und Batteriespeicheranlagen. Zolar rechnet vor: Bei einer durchschnittlichen 4-köpfigen Familie im Einfamilienhaus (Jahresstromverbrauch 5.000 kWh) fallen Stromkosten in Höhe von 2.057 Euro an. Würde die gleiche Familie eine Solaranlage mit Speicher für die Stromerzeugung nutzen, könnte sie rund 80 Prozent ihres Bedarfs über die Solaranlage decken und so ihre Stromrechnung um 1.646 Euro pro Jahr reduzieren. Denn eine durchschnittliche Solaranlage mit 10 kW produziert ungefähr 10.000 kWh Strom. Verwendet die Familie den verbleibenden Strom nicht etwa für eine Wärmepumpe und zum Laden eines Elektrofahrzeuges, profitiert sie zusätzlich noch von einer jährlichen Einspeisevergütung von etwa 492 Euro.

Zolar rät zudem dazu, die Solarindustrie auf europäischem Boden zu stärken, um der Abhängigkeit von einem einzigen Lieferland entgegenzuwirken. Politik und Wirtschaft müssten, so Zolar, gemeinsam an Lösungen zur Stärkung der regionalen Produktion arbeiten. Von Strafzöllen auf ausländische Güter rät das Untenrehmen ab. Eine solche künstliche Verteuerung würde nur die Investitionen von Privathaushalten gefährden. 

„Für eine erfolgreiche europäische Solarindustrie bedarf es einer Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, so Zolar-Chefin Müller. Der Online-Anbieter für Solarlösungen gehe hier mit gutem Beispiel voran: In einer Selbstverpflichtung garantiert er, nur Produkte deutscher und europäischer Hersteller in sein Portfolio zu integrieren.

Donnerstag, 18.01.2024, 12:26 Uhr
Davina Spohn

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