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Energie & Management > Gas - Putin kämpft mit Gas um Gunst der Bevölkerung 
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Gas

Putin kämpft mit Gas um Gunst der Bevölkerung 

In seiner Rede an die Nation drohte Präsident Wladimir Putin Europa nicht nur mit atomarer Vernichtungsmacht. Er versprach mehr kostenlose Gasanschlüsse und LNG im Osten des Landes.
Die Präsidentschaftswahlen in Russland zur Monatsmitte nähern sich. In seiner Rede zur Nation am 29. Februar sah sich Putin offenbar bemüßigt, sich auch an den letzten Winkel des Landes mit Versprechungen zu wenden, geht es um baufällige Wohnungen, Modernisierung oder die Gasversorgung.

„Es ist geplant, die Städte und Regionen Jakutien, Burjatien, Chabarowsk, Primorski, die Transbaikalgebiete, die Regionen Murmansk und Amur, das Jüdische Autonome Gebiet, Karelien und eine so große russische Stadt wie Krasnojarsk mit diesem umweltfreundlichen Brennstoff zu versorgen. Wir nutzen LNG, um die Region Kamtschatka und einige andere Gebiete mit Gas zu versorgen“, umriss Putin die geographischen Eckpunkte des Programms zur Gasversorgung der Bevölkerung. 

Gazprom im Auftrag des Präsidenten 

Menschen, die in der Nähe der Leitungstrasse von Kraft Sibiriens 1 leben, aber bis heute keinen Gasanschluss haben, scheint Putins Worten nach Abhilfe ins Haus zu stehen. Nicht nur China braucht Gas. Auch die heimische Bevölkerung in nördlichen und sibirischen Regionen benötigt es, damit in den ohnehin schwierigen Alltag ein Stück Behaglichkeit einzieht, wenn draußen klirrende Kälte herrscht.

Im Dienst für das Programm zur Gasversorgung in Russland steht Gazprom. Dafür verabschiedete der russische Gaskonzern im letzten Dezember eine Rekordsumme. 2024 plane Gazprom, das Tempo der Arbeit für Gasnetzanschlüsse im Land weiter zu erhöhen. „Für diese Zwecke haben wir einen Rekordbetrag von 270,3 Milliarden Rubel, umgerechnet rund 2,7 Milliarden Euro bereitgestellt.“ Dies seien 33,5 Milliarden Rubel (knapp 34 Millionen Euro) mehr als 2023, sagte Unternehmenschef Alexej Miller in seinem Rapport gegenüber Putin am 26. Dezember.

Den Anteil der Gasanschlüsse von 100 Prozent der technisch möglichen Netzanschlüsse im Land bezifferte er zum 1. Januar 2024 auf 89 Prozent. 2023 ließen sich mehr als 400 Siedlungen ans Gasnetz anschließen. 2.900 Kilometer Gasleitungen seien verlegt worden. „Daher wird Ihre Aufgabenstellung, bis zum Jahr 2030 in Russland eine 100-prozentige Gasanschlussrate zu erreichen, absolut erfüllt“, beteuerte Miller Putin. 

LNG und mehr kostenlose Netzanschlüsse 
Was sich nicht ans Netz anschließen lässt, soll mit LNG versorgt werden. Als Pilotprojekt nannte Putin die Region Kamtschatka an der nordöstlichen Peripherie des Landes. Vizepremier Alexander Nowak sekundiert seinem Präsidenten und erläuterte medial die neuen LNG-Pläne im Inland. „An der Küste wird ein Regasifizierungsterminal gebaut. Es werden Gastransportschiffe gebaut, die Flüssigerdgas transportieren.“ Dies werde über eine Transportgasleitung und Veteilnetzte in der Kamtschatka Region an Wärmekraftwerke zur Versorgung der Bevölkerung durchgeleitet “, malte Nowak Anfang März das Bild im russischen Fernsehen aus.

Dass der Bau von LNG-Tankern hinter Plänen zurückliegt, spielt keine Rolle. Hauptsache die Botschaft: „Wir kümmern uns“ dringt durch und zerstreut den Unmut der Bevölkerung fernab von Moskau. Putin inszeniert sich als tatkräftiger Lenker aller Russen und verspricht mehr kostenlose Netzanschlüsse insbesondere für Familien mit Angehörigen, die an der „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine teilnehmen und für Gartenbaugesellschaften in Siedlungsgebieten, die im Sozialprogramm zur Gasversorgung bisher nicht erfasst waren. Das Sozialprogramm lasse sich aufstocken. Anträge könnten eingereicht werden. Die kostenlose Verlegung von Gasleitungen bis an die Grundstücksgrenzen von Gartenbaugesellschaften werde den zunehmenden Netzanschlüssen im Land einen Impuls geben, sagte Novak. Es geht wie in Sowjetzeiten um die Planerfüllung ganz so, wie es Miller als langjähriger Gefolgsmann und Parteisoldat gegenüber Putin bekräftigt hatte.

Montag, 4.03.2024, 10:34 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne
Energie & Management > Gas - Putin kämpft mit Gas um Gunst der Bevölkerung 
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Gas
Putin kämpft mit Gas um Gunst der Bevölkerung 
In seiner Rede an die Nation drohte Präsident Wladimir Putin Europa nicht nur mit atomarer Vernichtungsmacht. Er versprach mehr kostenlose Gasanschlüsse und LNG im Osten des Landes.
Die Präsidentschaftswahlen in Russland zur Monatsmitte nähern sich. In seiner Rede zur Nation am 29. Februar sah sich Putin offenbar bemüßigt, sich auch an den letzten Winkel des Landes mit Versprechungen zu wenden, geht es um baufällige Wohnungen, Modernisierung oder die Gasversorgung.

„Es ist geplant, die Städte und Regionen Jakutien, Burjatien, Chabarowsk, Primorski, die Transbaikalgebiete, die Regionen Murmansk und Amur, das Jüdische Autonome Gebiet, Karelien und eine so große russische Stadt wie Krasnojarsk mit diesem umweltfreundlichen Brennstoff zu versorgen. Wir nutzen LNG, um die Region Kamtschatka und einige andere Gebiete mit Gas zu versorgen“, umriss Putin die geographischen Eckpunkte des Programms zur Gasversorgung der Bevölkerung. 

Gazprom im Auftrag des Präsidenten 

Menschen, die in der Nähe der Leitungstrasse von Kraft Sibiriens 1 leben, aber bis heute keinen Gasanschluss haben, scheint Putins Worten nach Abhilfe ins Haus zu stehen. Nicht nur China braucht Gas. Auch die heimische Bevölkerung in nördlichen und sibirischen Regionen benötigt es, damit in den ohnehin schwierigen Alltag ein Stück Behaglichkeit einzieht, wenn draußen klirrende Kälte herrscht.

Im Dienst für das Programm zur Gasversorgung in Russland steht Gazprom. Dafür verabschiedete der russische Gaskonzern im letzten Dezember eine Rekordsumme. 2024 plane Gazprom, das Tempo der Arbeit für Gasnetzanschlüsse im Land weiter zu erhöhen. „Für diese Zwecke haben wir einen Rekordbetrag von 270,3 Milliarden Rubel, umgerechnet rund 2,7 Milliarden Euro bereitgestellt.“ Dies seien 33,5 Milliarden Rubel (knapp 34 Millionen Euro) mehr als 2023, sagte Unternehmenschef Alexej Miller in seinem Rapport gegenüber Putin am 26. Dezember.

Den Anteil der Gasanschlüsse von 100 Prozent der technisch möglichen Netzanschlüsse im Land bezifferte er zum 1. Januar 2024 auf 89 Prozent. 2023 ließen sich mehr als 400 Siedlungen ans Gasnetz anschließen. 2.900 Kilometer Gasleitungen seien verlegt worden. „Daher wird Ihre Aufgabenstellung, bis zum Jahr 2030 in Russland eine 100-prozentige Gasanschlussrate zu erreichen, absolut erfüllt“, beteuerte Miller Putin. 

LNG und mehr kostenlose Netzanschlüsse 
Was sich nicht ans Netz anschließen lässt, soll mit LNG versorgt werden. Als Pilotprojekt nannte Putin die Region Kamtschatka an der nordöstlichen Peripherie des Landes. Vizepremier Alexander Nowak sekundiert seinem Präsidenten und erläuterte medial die neuen LNG-Pläne im Inland. „An der Küste wird ein Regasifizierungsterminal gebaut. Es werden Gastransportschiffe gebaut, die Flüssigerdgas transportieren.“ Dies werde über eine Transportgasleitung und Veteilnetzte in der Kamtschatka Region an Wärmekraftwerke zur Versorgung der Bevölkerung durchgeleitet “, malte Nowak Anfang März das Bild im russischen Fernsehen aus.

Dass der Bau von LNG-Tankern hinter Plänen zurückliegt, spielt keine Rolle. Hauptsache die Botschaft: „Wir kümmern uns“ dringt durch und zerstreut den Unmut der Bevölkerung fernab von Moskau. Putin inszeniert sich als tatkräftiger Lenker aller Russen und verspricht mehr kostenlose Netzanschlüsse insbesondere für Familien mit Angehörigen, die an der „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine teilnehmen und für Gartenbaugesellschaften in Siedlungsgebieten, die im Sozialprogramm zur Gasversorgung bisher nicht erfasst waren. Das Sozialprogramm lasse sich aufstocken. Anträge könnten eingereicht werden. Die kostenlose Verlegung von Gasleitungen bis an die Grundstücksgrenzen von Gartenbaugesellschaften werde den zunehmenden Netzanschlüssen im Land einen Impuls geben, sagte Novak. Es geht wie in Sowjetzeiten um die Planerfüllung ganz so, wie es Miller als langjähriger Gefolgsmann und Parteisoldat gegenüber Putin bekräftigt hatte.

Montag, 4.03.2024, 10:34 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne

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