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Energie & Management > Wasserstoff - Projektpartner im Saarland bewerben sich um IPCEI-Förderung
Bild: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff

Projektpartner im Saarland bewerben sich um IPCEI-Förderung

Fünf saarländische Unternehmen und Siemens Energy wollen eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Ihr Konzept haben sie zur Förderung als „IPCEI“-Projekt eingereicht.
Vier Projekte, ein gemeinsames Ziel: Im Saarland, in Frankreich und in Luxemburg soll eine „grüne Wasserstoffwirtschaft“ entstehen. Hinter der Idee stehen der Energieversorger Steag, der regionale Netzbetreiber Creos, die Saarbahn, die Stahl-Holding-Saar (SHS) mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl sowie Siemens Energy. Wie die Projektpartner mitteilen, haben sie sich eine um eine Förderung aus dem IPCEI-Programm beim Bundeswirtschaftsministerium beworben.
 
Das Kürzel steht für „Important Project of Common European Interest“. Aus dem Fördertopf pumpt der Staat Geld in integrierte Projekte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette - von der Erzeugung, über die Infrastruktur bis hin zur Nutzung in Industrie und für Verkehr. Der Projektpartner zeigen sich überzeugt, dass sich „wegen der strukturellen Gegebenheiten von Industrie und Energieversorgern sowie einem hohen Pendleraufkommen im Saarland und in der Großregion“ eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann. Rückendeckung kommt von der Landesregierung. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) spricht von einer „Chance für das Saarland, den industriellen Kern und die Mobilität des Landes auf neue und zukunftsfähige Beine zu stellen“.
 
Die einzelnen Projekte
 
Der Verteilnetzbetreiber Creos will zusammen mit dem französischen Netzbetreiber „GRTgaz“ ein grenzüberschreitendes Hochdrucknetz für den Transport von Wasserstoff aufbauen. Dafür soll eine bestehende Infrastruktur genutzt werden. Das Hochdrucknetz soll insgesamt 100 km lang sein. Wasserstoffproduzenten und -verbraucher in der „Grande Région“ sollen auf dieser Basis „Geschäftsmodelle in der Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrssektor“ entwickeln können, heißt es.
 
Steag und Siemens Energy wollen in Völklingen eine PEM-Elektrolyse-Anlage (Proton Exchange Membran) installieren. In dem „Hydro-Hub“ sollen etwa 5.800 t Wasserstoff pro Jahr mit Grünstrom erzeugt werden. Das Projekt, das an einem bestehenden Kraftwerksstandort realisiert wird, ist auch eines der „Reallabore der Energiewende“.
 
Die Saarbahn will eine Infrastruktur für grenzüberscheitenden ÖPNV mit Brennstoffzellenzügen und -bussen schaffen. Dazu sollen nicht oder nur teilweise elektrifizierte Bahnstrecken über Landesgrenzen hinweg reaktiviert werden. Die Busflotte soll schnellstmöglich auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden.
 
Die Stahlunternehmen Dillinger und Saarstahl tüfteln an einer neuen Hochofen-Technologie. Sie soll die Nutzung eigener Prozessgase und darüber hinaus großer Mengen Wasserstoff für den Hochofenprozess ermöglichen. Koks soll so aus dem Hochofenprozess verdrängt werden. Die Technologie soll den nächsten Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Stahlproduktion bedeuten.

Montag, 8.03.2021, 16:02 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Wasserstoff - Projektpartner im Saarland bewerben sich um IPCEI-Förderung
Bild: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff
Projektpartner im Saarland bewerben sich um IPCEI-Förderung
Fünf saarländische Unternehmen und Siemens Energy wollen eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Ihr Konzept haben sie zur Förderung als „IPCEI“-Projekt eingereicht.
Vier Projekte, ein gemeinsames Ziel: Im Saarland, in Frankreich und in Luxemburg soll eine „grüne Wasserstoffwirtschaft“ entstehen. Hinter der Idee stehen der Energieversorger Steag, der regionale Netzbetreiber Creos, die Saarbahn, die Stahl-Holding-Saar (SHS) mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl sowie Siemens Energy. Wie die Projektpartner mitteilen, haben sie sich eine um eine Förderung aus dem IPCEI-Programm beim Bundeswirtschaftsministerium beworben.
 
Das Kürzel steht für „Important Project of Common European Interest“. Aus dem Fördertopf pumpt der Staat Geld in integrierte Projekte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette - von der Erzeugung, über die Infrastruktur bis hin zur Nutzung in Industrie und für Verkehr. Der Projektpartner zeigen sich überzeugt, dass sich „wegen der strukturellen Gegebenheiten von Industrie und Energieversorgern sowie einem hohen Pendleraufkommen im Saarland und in der Großregion“ eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann. Rückendeckung kommt von der Landesregierung. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) spricht von einer „Chance für das Saarland, den industriellen Kern und die Mobilität des Landes auf neue und zukunftsfähige Beine zu stellen“.
 
Die einzelnen Projekte
 
Der Verteilnetzbetreiber Creos will zusammen mit dem französischen Netzbetreiber „GRTgaz“ ein grenzüberschreitendes Hochdrucknetz für den Transport von Wasserstoff aufbauen. Dafür soll eine bestehende Infrastruktur genutzt werden. Das Hochdrucknetz soll insgesamt 100 km lang sein. Wasserstoffproduzenten und -verbraucher in der „Grande Région“ sollen auf dieser Basis „Geschäftsmodelle in der Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrssektor“ entwickeln können, heißt es.
 
Steag und Siemens Energy wollen in Völklingen eine PEM-Elektrolyse-Anlage (Proton Exchange Membran) installieren. In dem „Hydro-Hub“ sollen etwa 5.800 t Wasserstoff pro Jahr mit Grünstrom erzeugt werden. Das Projekt, das an einem bestehenden Kraftwerksstandort realisiert wird, ist auch eines der „Reallabore der Energiewende“.
 
Die Saarbahn will eine Infrastruktur für grenzüberscheitenden ÖPNV mit Brennstoffzellenzügen und -bussen schaffen. Dazu sollen nicht oder nur teilweise elektrifizierte Bahnstrecken über Landesgrenzen hinweg reaktiviert werden. Die Busflotte soll schnellstmöglich auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden.
 
Die Stahlunternehmen Dillinger und Saarstahl tüfteln an einer neuen Hochofen-Technologie. Sie soll die Nutzung eigener Prozessgase und darüber hinaus großer Mengen Wasserstoff für den Hochofenprozess ermöglichen. Koks soll so aus dem Hochofenprozess verdrängt werden. Die Technologie soll den nächsten Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Stahlproduktion bedeuten.

Montag, 8.03.2021, 16:02 Uhr
Manfred Fischer

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