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Energie & Management > Wasserstoff - Pause für britische Wasserstoff-Projekte
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Pause für britische Wasserstoff-Projekte

An der ersten Auktion von Wasserstoff-Projekten vor der britischen Küste werden sich wichtige Anbieter nicht beteiligen.

Insgesamt hat die britische Regierung Projekte zur Erzeugung von Wasserstoff aus offshore erzeugtem Windstrom mit einer Leistung von 250 MW vor den Küsten von Wales, Schottland und Ostengland ausgeschrieben. Nach einer eingehenden Prüfung habe man die Träger von 17 Projekten eingeladen, sich an der ersten Runde der Versteigerung zu beteiligen, heißt es in einer Mitteilung des Energieministeriums. Sie werde noch vor Ende des Jahres abgeschlossen.

Die ersten Projekte sollen 2025 in Betrieb gehen. Wer den Zuschlag erhält, schließt mit der Regierung in Whitehall einen Vertrag ab, der dem Hersteller von grünem Wasserstoff einen Preis garantiert, der den Produktionskosten von sogenanntem „grauem Wasserstoff“ entspricht. Grauer Wasserstoff wird mit Hilfe von Strom aus herkömmlichen Quellen erzeugt.

Drei Anbieter hätten sich aus dem Wettbewerb zurückgezogen, teilte das Ministerium weiter mit. Dabei handelt es sich um 

  • das Projekt Gigastack, ein Gemeinschaftsprojekt von Orsted und Phillips 66,
  • ein Demonstrationsprojekt von ERM Dolphyn
  • und die Anlage "Quill 2" von Inovyn Chlor Vinyls.

Zusammen hätten sie eine Leistung von 146 MW erbracht. Alleine das Gigastack-Konsortium wollte eine Elektrolyse-Anlage von 100 MW errichten.

Orsted und Phillips 66 begründeten die Entscheidung in einer gemeinsamen Erklärung mit Mängeln innerhalb des Projektes und den Rahmenbedingungen. Um das gesamte Potenzial dieser Großinvestition zu mobilisieren, müsse die Wertschöpfungskette weiter komplettiert werden. „Wir werden aber weiter mit der Regierung des Vereinigten Königreichs zusammenarbeiten, um der Industrie und allen anderen interessierten Parteien zu helfen, das enorme Potenzial des grünen Wasserstoffs zu erschließen.“ Phillips 66 gehört zum US-Konzern Conoco Phillips, der unter anderem mit der Jet-Tankstellenmarke auftritt.

ERM Dolphyn plante eine Demonstrationsanlage von 10 MW, will aber aus finanziellen Gründen zurzeit nicht weiter expandieren. Beide Projekte sollten grünen Wasserstoff vor der englischen Ostküste erzeugen und direkt in die industriellen Zentren Mittelenglands liefern.


Dienstag, 22.08.2023, 08:29 Uhr
Tom Weingärtner
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Wasserstoff
Pause für britische Wasserstoff-Projekte
An der ersten Auktion von Wasserstoff-Projekten vor der britischen Küste werden sich wichtige Anbieter nicht beteiligen.

Insgesamt hat die britische Regierung Projekte zur Erzeugung von Wasserstoff aus offshore erzeugtem Windstrom mit einer Leistung von 250 MW vor den Küsten von Wales, Schottland und Ostengland ausgeschrieben. Nach einer eingehenden Prüfung habe man die Träger von 17 Projekten eingeladen, sich an der ersten Runde der Versteigerung zu beteiligen, heißt es in einer Mitteilung des Energieministeriums. Sie werde noch vor Ende des Jahres abgeschlossen.

Die ersten Projekte sollen 2025 in Betrieb gehen. Wer den Zuschlag erhält, schließt mit der Regierung in Whitehall einen Vertrag ab, der dem Hersteller von grünem Wasserstoff einen Preis garantiert, der den Produktionskosten von sogenanntem „grauem Wasserstoff“ entspricht. Grauer Wasserstoff wird mit Hilfe von Strom aus herkömmlichen Quellen erzeugt.

Drei Anbieter hätten sich aus dem Wettbewerb zurückgezogen, teilte das Ministerium weiter mit. Dabei handelt es sich um 

  • das Projekt Gigastack, ein Gemeinschaftsprojekt von Orsted und Phillips 66,
  • ein Demonstrationsprojekt von ERM Dolphyn
  • und die Anlage "Quill 2" von Inovyn Chlor Vinyls.

Zusammen hätten sie eine Leistung von 146 MW erbracht. Alleine das Gigastack-Konsortium wollte eine Elektrolyse-Anlage von 100 MW errichten.

Orsted und Phillips 66 begründeten die Entscheidung in einer gemeinsamen Erklärung mit Mängeln innerhalb des Projektes und den Rahmenbedingungen. Um das gesamte Potenzial dieser Großinvestition zu mobilisieren, müsse die Wertschöpfungskette weiter komplettiert werden. „Wir werden aber weiter mit der Regierung des Vereinigten Königreichs zusammenarbeiten, um der Industrie und allen anderen interessierten Parteien zu helfen, das enorme Potenzial des grünen Wasserstoffs zu erschließen.“ Phillips 66 gehört zum US-Konzern Conoco Phillips, der unter anderem mit der Jet-Tankstellenmarke auftritt.

ERM Dolphyn plante eine Demonstrationsanlage von 10 MW, will aber aus finanziellen Gründen zurzeit nicht weiter expandieren. Beide Projekte sollten grünen Wasserstoff vor der englischen Ostküste erzeugen und direkt in die industriellen Zentren Mittelenglands liefern.


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