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Energie & Management > Photovoltaik - Lösungen für ressourcenschonende Photovoltaik
Quelle: Jonas Rosenberger
Photovoltaik

Lösungen für ressourcenschonende Photovoltaik

Zwei Start-ups entwickeln Ideen zur ressourcenschonenden Produktion von Solarmodulen und werden nun dabei gefördert.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt „PV2+“ aus Freiburg und „Better Sol“ aus Braunschweig im Rahmen ihrer Green-Start-up-Förderung. Die beiden jungen Unternehmen haben „zukunftsweisende Ideen zur Ressourcenschonung in der Solarindustrie“ entwickelt, wie die Stiftung mitteilt. Damit stoßen sie in eine Lücke, denn bisher sei der Rohstoffverbrauch etwa beim Herstellen von Solaranlagen noch zu wenig thematisiert worden, heißt es in der Mitteilung.

PV2+, ein Spin-off des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), arbeitet an einer „vielversprechenden Lösung“, die es Solarzellenherstellern ermögliche, Silber durch Kupfer zu ersetzen. „Silber ist die einzige kritische Ressource für die Herstellung von PV-Modulen“, sagt Katharina Braig. „Derzeit werden etwa 17 Prozent des jährlich in Minen abgebauten Silbers für Solarzellen genutzt“, so die Mitgründerin des Start-ups. Ohne technische Innovationen werde die Solarindustrie bis 2030 das gesamte Silber aus dem Bergbau nachfragen. Darüber hinaus befürchtet die Wissenschaftlerin soziale Konflikte in den Abbauregionen.

Laut Braig ist Kupfer 100-mal günstiger und 1000-fach verfügbarer als Silber. Allerdings funktioniere das heute übliche Siebdruckverfahren zur Aufbringung von Silberkontakten nicht mit Kupfer. Daher habe PV2+ ein spezielles Galvanik-Verfahren entwickelt.

In Deutschland sei Dank einer hohen Recyclingquote ausreichend Kupfer verfügbar, so Braig. „Das verkürzt Transportwege, spart klimaschädliche Emissionen und macht die Solarbranche unabhängiger von internationalen Rohstoffmärkten“, betont sie. Außerdem könnten die Module mehr Strom als herkömmliche PV-Anlagen produzieren, da die Kupferleitungen schmaler sind und die Fläche der Solarzelle weniger verschatten.

Solarmodule erhalten ein zweites Leben

Das Start-up Better Sol entwickelt einen intelligenten und automatisierten Testprozess zur Überprüfung gebrauchter PV-Module auf elektrische Sicherheit oder Risse in der Zellfläche. Ein selbstentwickelter Algorithmus wertet dann die noch zu erwartende Rest-Lebensdauer und Leistung aus.

„Alle Module mit mindestens 80 Prozent Leistung verkaufen wir über unseren Online-Shop“, sagt Luisa Schulze. Die Secondhand-Module sollen maximal die Hälfte im Vergleich zum Neukauf kosten. „Wir geben Solarmodulen ein zweites Leben, schonen Ressourcen und machen erneuerbare Energie bezahlbar“, betont die Geschäftsführerin und Mitgründerin von Better Sol.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt weist darauf hin, dass nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme Photovoltaikanlagen Anfang Mai dieses Jahres hierzulande erstmals 40.000 MW Leistung ans Netz brachten. „Für das Einhalten der Klimaschutzziele bei gleichzeitigem Sichern der Energieversorgung ist es entscheidend, dass wir auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Wichtig sei dabei, mit den nötigen Rohstoffen verantwortungsbewusst umzugehen.


 

Donnerstag, 9.11.2023, 17:14 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Photovoltaik - Lösungen für ressourcenschonende Photovoltaik
Quelle: Jonas Rosenberger
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Zwei Start-ups entwickeln Ideen zur ressourcenschonenden Produktion von Solarmodulen und werden nun dabei gefördert.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt „PV2+“ aus Freiburg und „Better Sol“ aus Braunschweig im Rahmen ihrer Green-Start-up-Förderung. Die beiden jungen Unternehmen haben „zukunftsweisende Ideen zur Ressourcenschonung in der Solarindustrie“ entwickelt, wie die Stiftung mitteilt. Damit stoßen sie in eine Lücke, denn bisher sei der Rohstoffverbrauch etwa beim Herstellen von Solaranlagen noch zu wenig thematisiert worden, heißt es in der Mitteilung.

PV2+, ein Spin-off des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), arbeitet an einer „vielversprechenden Lösung“, die es Solarzellenherstellern ermögliche, Silber durch Kupfer zu ersetzen. „Silber ist die einzige kritische Ressource für die Herstellung von PV-Modulen“, sagt Katharina Braig. „Derzeit werden etwa 17 Prozent des jährlich in Minen abgebauten Silbers für Solarzellen genutzt“, so die Mitgründerin des Start-ups. Ohne technische Innovationen werde die Solarindustrie bis 2030 das gesamte Silber aus dem Bergbau nachfragen. Darüber hinaus befürchtet die Wissenschaftlerin soziale Konflikte in den Abbauregionen.

Laut Braig ist Kupfer 100-mal günstiger und 1000-fach verfügbarer als Silber. Allerdings funktioniere das heute übliche Siebdruckverfahren zur Aufbringung von Silberkontakten nicht mit Kupfer. Daher habe PV2+ ein spezielles Galvanik-Verfahren entwickelt.

In Deutschland sei Dank einer hohen Recyclingquote ausreichend Kupfer verfügbar, so Braig. „Das verkürzt Transportwege, spart klimaschädliche Emissionen und macht die Solarbranche unabhängiger von internationalen Rohstoffmärkten“, betont sie. Außerdem könnten die Module mehr Strom als herkömmliche PV-Anlagen produzieren, da die Kupferleitungen schmaler sind und die Fläche der Solarzelle weniger verschatten.

Solarmodule erhalten ein zweites Leben

Das Start-up Better Sol entwickelt einen intelligenten und automatisierten Testprozess zur Überprüfung gebrauchter PV-Module auf elektrische Sicherheit oder Risse in der Zellfläche. Ein selbstentwickelter Algorithmus wertet dann die noch zu erwartende Rest-Lebensdauer und Leistung aus.

„Alle Module mit mindestens 80 Prozent Leistung verkaufen wir über unseren Online-Shop“, sagt Luisa Schulze. Die Secondhand-Module sollen maximal die Hälfte im Vergleich zum Neukauf kosten. „Wir geben Solarmodulen ein zweites Leben, schonen Ressourcen und machen erneuerbare Energie bezahlbar“, betont die Geschäftsführerin und Mitgründerin von Better Sol.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt weist darauf hin, dass nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme Photovoltaikanlagen Anfang Mai dieses Jahres hierzulande erstmals 40.000 MW Leistung ans Netz brachten. „Für das Einhalten der Klimaschutzziele bei gleichzeitigem Sichern der Energieversorgung ist es entscheidend, dass wir auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Wichtig sei dabei, mit den nötigen Rohstoffen verantwortungsbewusst umzugehen.


 

Donnerstag, 9.11.2023, 17:14 Uhr
Fritz Wilhelm

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