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Energie & Management > Studien - Kommunen nehmen Wärmeplanung in Angriff
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Studien

Kommunen nehmen Wärmeplanung in Angriff

In den nächsten Jahren müssen alle Kommunen in Deutschland einen Wärmeplan erstellen. Laut einer Umfrage des Wärmewendezentrums sind Kosten, Beteiligung und Austausch herausfordernd.
Nach Ansicht des Leiters des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW) müssen die Landesregierungen aktiver werden für die Wärmeplanung. Robert Brückmann sagte: „Es ist wichtig, dass die Landespolitik versteht, dass der Staffelstab in gewisser Weise an sie übergeben wurde“. Das Kompetenzzentrum ist Teil der Deutschen Energieagentur (Dena) und sitzt in Halle/Saale (Sachsen Anhalt). Die Regierungen in den Bundesländern könnten den Kommunen Richtungen weisen und Klarheit schaffen, mahnte Brückmann.

Das KWW hat bei einer Umfrage in den deutschen Kommunen 862 Antworten bekommen. Demnach sehen die meisten noch große Herausforderungen bei der Wärmeplanung, die Großstädte bis 2026 und kleinere Gemeinden bis 2028 abgeschlossen haben müssen. Derzeit gelten unter anderem einige Kommunen in Baden-Württemberg als Vorreiter bei der Planung, weil sie per Landesgesetz früher beginnen mussten. Andere Kommunen stehen hingegen noch ganz am Anfang.

Das Kompetenzzentrum bietet den 10.700 Kommunen in Deutschland Unterstützung bei der Wärmeplanung an. Die Anforderungen wurden im Wärmeplanungsgesetz des Bundes definiert, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat. Laut der Umfrage sind dabei die Beteiligung von verschiedenen Akteuren sowie Bürgern, die Kommunikation zu dem Prozess sowie die Kosten für die Planung herausfordernd für die Städte und Gemeinden.

Je weniger Einwohner, desto höher die Pro-Kopf-Kosten

Zu den Hürden zählen außerdem: Finanzierung, Fachkräfte, Bürokratie und Datenbeschaffung. Bürgerinnen und Bürger verfolgten die Planungen ihrer Kommune aufmerksam, weil sie durch das Gebäudeenergiegesetz in absehbarer Zeit selbst dazu verpflichtet sind, ihre Gebäude klimaneutral zu beheizen. Bei einem Anschluss an ein Fernwärmenetz entfällt die private Verpflichtung zur klimaneutralen Heizung und geht auf den Fernwärmelieferanten über.

„In Sachen Kosten für die Erstellung kommunaler Wärmepläne ist eine klare Tendenz zu sehen: Je weniger Einwohner pro zu beplanender kommunaler Fläche, desto höhere Kosten pro Kopf“, resümiert Brückmann. Kleinstädte hätten demnach gegenüber Großstädten einen Nachteil. Die jeweiligen Kosten variierten laut den befragten Kommunen zwischen 0,84 Euro bis 6,32 Euro pro Kopf bei Nutzung eines Dienstleisters. Das KWW rät kleineren Kommunen, die Wärmeplanung gemeinsam mit anderen Kommunen durchzuführen und einen interkommunalen Wärmeplan zu erstellen.

Viele Kommunen nahmen noch nicht an der Umfrage des Kompetenzzentrums teil. „Ich gehe davon aus, dass dort noch ein Aufbau des Wissensstandes erforderlich ist“, vermutet Brückmann. Allerdings zeigten die aktuellen Befragungsergebnisse im Vergleich zum Jahr 2022, dass die Teilnehmenden ihren Wissensstand zur kommunalen Wärmeplanung deutlich besser einschätzen. Das Zentrum stellte kürzlich drei Werkzeuge im Internet bereit, die die Planung erleichtern sollen: ein Dienstleister-, ein Musterleistungsverzeichnis und einen Datenkompass. Das Kompetenzzentrum hatte seine Arbeit im April 2022 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums begonnen.

Zum Kompetenzzentrum Wärmewende (KWW).
 

Donnerstag, 14.03.2024, 12:21 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Studien - Kommunen nehmen Wärmeplanung in Angriff
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
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Kommunen nehmen Wärmeplanung in Angriff
In den nächsten Jahren müssen alle Kommunen in Deutschland einen Wärmeplan erstellen. Laut einer Umfrage des Wärmewendezentrums sind Kosten, Beteiligung und Austausch herausfordernd.
Nach Ansicht des Leiters des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW) müssen die Landesregierungen aktiver werden für die Wärmeplanung. Robert Brückmann sagte: „Es ist wichtig, dass die Landespolitik versteht, dass der Staffelstab in gewisser Weise an sie übergeben wurde“. Das Kompetenzzentrum ist Teil der Deutschen Energieagentur (Dena) und sitzt in Halle/Saale (Sachsen Anhalt). Die Regierungen in den Bundesländern könnten den Kommunen Richtungen weisen und Klarheit schaffen, mahnte Brückmann.

Das KWW hat bei einer Umfrage in den deutschen Kommunen 862 Antworten bekommen. Demnach sehen die meisten noch große Herausforderungen bei der Wärmeplanung, die Großstädte bis 2026 und kleinere Gemeinden bis 2028 abgeschlossen haben müssen. Derzeit gelten unter anderem einige Kommunen in Baden-Württemberg als Vorreiter bei der Planung, weil sie per Landesgesetz früher beginnen mussten. Andere Kommunen stehen hingegen noch ganz am Anfang.

Das Kompetenzzentrum bietet den 10.700 Kommunen in Deutschland Unterstützung bei der Wärmeplanung an. Die Anforderungen wurden im Wärmeplanungsgesetz des Bundes definiert, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat. Laut der Umfrage sind dabei die Beteiligung von verschiedenen Akteuren sowie Bürgern, die Kommunikation zu dem Prozess sowie die Kosten für die Planung herausfordernd für die Städte und Gemeinden.

Je weniger Einwohner, desto höher die Pro-Kopf-Kosten

Zu den Hürden zählen außerdem: Finanzierung, Fachkräfte, Bürokratie und Datenbeschaffung. Bürgerinnen und Bürger verfolgten die Planungen ihrer Kommune aufmerksam, weil sie durch das Gebäudeenergiegesetz in absehbarer Zeit selbst dazu verpflichtet sind, ihre Gebäude klimaneutral zu beheizen. Bei einem Anschluss an ein Fernwärmenetz entfällt die private Verpflichtung zur klimaneutralen Heizung und geht auf den Fernwärmelieferanten über.

„In Sachen Kosten für die Erstellung kommunaler Wärmepläne ist eine klare Tendenz zu sehen: Je weniger Einwohner pro zu beplanender kommunaler Fläche, desto höhere Kosten pro Kopf“, resümiert Brückmann. Kleinstädte hätten demnach gegenüber Großstädten einen Nachteil. Die jeweiligen Kosten variierten laut den befragten Kommunen zwischen 0,84 Euro bis 6,32 Euro pro Kopf bei Nutzung eines Dienstleisters. Das KWW rät kleineren Kommunen, die Wärmeplanung gemeinsam mit anderen Kommunen durchzuführen und einen interkommunalen Wärmeplan zu erstellen.

Viele Kommunen nahmen noch nicht an der Umfrage des Kompetenzzentrums teil. „Ich gehe davon aus, dass dort noch ein Aufbau des Wissensstandes erforderlich ist“, vermutet Brückmann. Allerdings zeigten die aktuellen Befragungsergebnisse im Vergleich zum Jahr 2022, dass die Teilnehmenden ihren Wissensstand zur kommunalen Wärmeplanung deutlich besser einschätzen. Das Zentrum stellte kürzlich drei Werkzeuge im Internet bereit, die die Planung erleichtern sollen: ein Dienstleister-, ein Musterleistungsverzeichnis und einen Datenkompass. Das Kompetenzzentrum hatte seine Arbeit im April 2022 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums begonnen.

Zum Kompetenzzentrum Wärmewende (KWW).
 

Donnerstag, 14.03.2024, 12:21 Uhr
Susanne Harmsen

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