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Energie & Management > Photovoltaik - EWE-Tochter Eigensonne insolvent
Quelle: Fotolia / KB3
Photovoltaik

EWE-Tochter Eigensonne insolvent

Das PV-Unternehmen Eigensonne hat über Jahre hinweg Verluste gemacht. Nun hat sich die EWE-Tochter mit Sitz in Berlin für zahlungsunfähig erklärt.
Eigensonne, gegründet 2017, hat als digitalisierter Handwerksbetrieb mit mehr als 400 Mitarbeitenden deutschlandweit Photovoltaikanlagen zum Kauf oder zur Miete angeboten und montiert. Hinzu kamen Zusatzoptionen wie Stromspeicher und Wallbox für das Elektroauto. Mit Datum vom 13. Dezember haben die Geschäftsführer Christian Arnold und Andreas Robert Hartung beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen ist eine Tochter des Oldenburger Energieversorgers EWE, dessen PV-Angebot nicht betroffen sei.

Vorläufiger Insolvenzverwalter wird der Rechtsanwalt Dr. Florian Linkert aus Berlin.
Laut PV-Magazine macht das Konkurrenzunternehmen Calosol Kunden von Eigensonne ein Angebot, die Anlagen zum vereinbarten Preis mit gleichwertigen Komponenten zu installieren. Kunden, die noch nicht beliefert wurden, hätten das Recht vom Vertrag mit Eigensonne zurückzutreten. Kunden, die bereits eine gemietete Anlage auf dem Dach hätten und bei technischen Problemen die Hilfe von Eigensonne bräuchten, hätten wohl in der laufenden Insolvenz die größten Schwierigkeiten.

Nach großem Run auf PV-Anlagen im Zuge der Energiekrise 2022 hatte es lange Wartezeiten gegeben. Doch gerade im Segment von 5 bis 15 kW Leistung brach zuletzt die Nachfrage ein. Schuld daran seien laut Branchenvertretern die aktuell hohen Zinsen. Zudem ließen die vielen politischen Diskussionen über die Förderbedingungen und die Krisen viele Endkunden vorsichtiger werden. Viele potenzielle Kunden warteten auf das neue Förderprogramm ab 2024. Dies sorge für Zurückhaltung trotz steigender Strompreise und fallender Systemkosten.

Auch andere Unternehmen wie Energieversum oder auch Solarwatt spürten laut Energieexperten.org diesen Markteinbruch. Die beiden Unternehmen hatten im November 2023 angekündigt, Mitarbeiter entlassen zu müssen. Laut den Jahresabschlüssen hatte Eigensonne in den vergangenen Jahren Verluste in Millionenhöhe hinnehmen müssen. 2021 waren 13,1 Millionen Euro, auch durch die gestörten Lieferketten in der Corona-Pandemie. Offenbar war es nicht gelungen, neue Investoren und Kredite zu akquirieren.

Montag, 18.12.2023, 16:29 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - EWE-Tochter Eigensonne insolvent
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EWE-Tochter Eigensonne insolvent
Das PV-Unternehmen Eigensonne hat über Jahre hinweg Verluste gemacht. Nun hat sich die EWE-Tochter mit Sitz in Berlin für zahlungsunfähig erklärt.
Eigensonne, gegründet 2017, hat als digitalisierter Handwerksbetrieb mit mehr als 400 Mitarbeitenden deutschlandweit Photovoltaikanlagen zum Kauf oder zur Miete angeboten und montiert. Hinzu kamen Zusatzoptionen wie Stromspeicher und Wallbox für das Elektroauto. Mit Datum vom 13. Dezember haben die Geschäftsführer Christian Arnold und Andreas Robert Hartung beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen ist eine Tochter des Oldenburger Energieversorgers EWE, dessen PV-Angebot nicht betroffen sei.

Vorläufiger Insolvenzverwalter wird der Rechtsanwalt Dr. Florian Linkert aus Berlin.
Laut PV-Magazine macht das Konkurrenzunternehmen Calosol Kunden von Eigensonne ein Angebot, die Anlagen zum vereinbarten Preis mit gleichwertigen Komponenten zu installieren. Kunden, die noch nicht beliefert wurden, hätten das Recht vom Vertrag mit Eigensonne zurückzutreten. Kunden, die bereits eine gemietete Anlage auf dem Dach hätten und bei technischen Problemen die Hilfe von Eigensonne bräuchten, hätten wohl in der laufenden Insolvenz die größten Schwierigkeiten.

Nach großem Run auf PV-Anlagen im Zuge der Energiekrise 2022 hatte es lange Wartezeiten gegeben. Doch gerade im Segment von 5 bis 15 kW Leistung brach zuletzt die Nachfrage ein. Schuld daran seien laut Branchenvertretern die aktuell hohen Zinsen. Zudem ließen die vielen politischen Diskussionen über die Förderbedingungen und die Krisen viele Endkunden vorsichtiger werden. Viele potenzielle Kunden warteten auf das neue Förderprogramm ab 2024. Dies sorge für Zurückhaltung trotz steigender Strompreise und fallender Systemkosten.

Auch andere Unternehmen wie Energieversum oder auch Solarwatt spürten laut Energieexperten.org diesen Markteinbruch. Die beiden Unternehmen hatten im November 2023 angekündigt, Mitarbeiter entlassen zu müssen. Laut den Jahresabschlüssen hatte Eigensonne in den vergangenen Jahren Verluste in Millionenhöhe hinnehmen müssen. 2021 waren 13,1 Millionen Euro, auch durch die gestörten Lieferketten in der Corona-Pandemie. Offenbar war es nicht gelungen, neue Investoren und Kredite zu akquirieren.

Montag, 18.12.2023, 16:29 Uhr
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