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Energie & Management > Gas - Europa legt bei Gas den Rückwärtsgang ein
LNG-Importe sind weltweit wieder gefragt. Quelle: shutterstock
Gas

Europa legt bei Gas den Rückwärtsgang ein

Der monatliche Gasmarktreport des Forums Gas exportierender Länder (GECF) verzeichnet für Europa Rückgänge bei Verbrauch, Förderung und Importen.
Im Vergleich mit dem Juni des Vorjahres meldet die aktuelle Ausgabe des GECF-Gasmarktreports einen um 12 Prozent auf 18 Milliarden Kubikmeter gesunkenen Gasverbrauch in der Europäischen Union. Vor allem im Industriebereich habe sich der rückläufige Trend fortgesetzt, heißt es. In China sah es anders aus: Dort war im ersten Halbjahr ein Plus von 5 Prozent zu verzeichnen. In den Vereinigten Staaten wurden keine Veränderungen registriert.

Bei der Gasproduktion gab es in Europa ebenfalls einen Rückgang. Für Mai 2023 stand ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf dem Zettel, was bedeutet, dass insgesamt 13,7 Milliarden Kubikmeter gefördert wurden. Vor allem Norwegen, Großbritannien und die Niederlande drosselten ihre Aktivitäten.

Auch die Pipeline-Importe in die EU gingen zurück und fielen im Juni im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 11,6 Milliarden Kubikmeter.

Ganz anders sieht es beim LNG aus: Wenn man die Importe von Flüssigerdgas weltweit betrachtet, fielen sie um 6,8 Prozent höher aus. Vor allem die Erholung der Wirtschaft in der Asien-Pazifik-Region wird dafür verantwortlich gemacht, angeführt von China, wo die Werte im Juni besonders kräftig nach oben kletterten.

Die Einspeichersaison ist aktuell im Gange, die Füllstände der Gasspeicher in Europa beziffert der GECF-Report mit 74 Prozent, was bedeutet, dass sich im Juni 76,6 Milliarden Kubikmeter in den unterirdischen Lagern befanden. Für die Vereinigten Staaten wird ein Wert von 57 Prozent angegeben.

Die relativ hohen Speicherstände gelten auch als Grund für die im Vergleich zu den Turbulenzen des vergangenen Jahres stabilen Gaspreise. Nach den Rückgängen in den vergangenen Monaten zogen sie in Europa zwar im Juni wieder etwas an. Die Fundamentaldaten, so heißt es von den GECF-Autoren weiter, blieben aber wegen der gedämpften Nachfrage schwach.

Unterstützung könnten die Preise in den kommenden Monaten durch längere Wartungsarbeiten an Förderanlagen erhalten, für die die noch warme Periode voraussichtlich genutzt wird.

Montag, 17.07.2023, 15:49 Uhr
Günter Drewnitzky
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LNG-Importe sind weltweit wieder gefragt. Quelle: shutterstock
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Europa legt bei Gas den Rückwärtsgang ein
Der monatliche Gasmarktreport des Forums Gas exportierender Länder (GECF) verzeichnet für Europa Rückgänge bei Verbrauch, Förderung und Importen.
Im Vergleich mit dem Juni des Vorjahres meldet die aktuelle Ausgabe des GECF-Gasmarktreports einen um 12 Prozent auf 18 Milliarden Kubikmeter gesunkenen Gasverbrauch in der Europäischen Union. Vor allem im Industriebereich habe sich der rückläufige Trend fortgesetzt, heißt es. In China sah es anders aus: Dort war im ersten Halbjahr ein Plus von 5 Prozent zu verzeichnen. In den Vereinigten Staaten wurden keine Veränderungen registriert.

Bei der Gasproduktion gab es in Europa ebenfalls einen Rückgang. Für Mai 2023 stand ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf dem Zettel, was bedeutet, dass insgesamt 13,7 Milliarden Kubikmeter gefördert wurden. Vor allem Norwegen, Großbritannien und die Niederlande drosselten ihre Aktivitäten.

Auch die Pipeline-Importe in die EU gingen zurück und fielen im Juni im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 11,6 Milliarden Kubikmeter.

Ganz anders sieht es beim LNG aus: Wenn man die Importe von Flüssigerdgas weltweit betrachtet, fielen sie um 6,8 Prozent höher aus. Vor allem die Erholung der Wirtschaft in der Asien-Pazifik-Region wird dafür verantwortlich gemacht, angeführt von China, wo die Werte im Juni besonders kräftig nach oben kletterten.

Die Einspeichersaison ist aktuell im Gange, die Füllstände der Gasspeicher in Europa beziffert der GECF-Report mit 74 Prozent, was bedeutet, dass sich im Juni 76,6 Milliarden Kubikmeter in den unterirdischen Lagern befanden. Für die Vereinigten Staaten wird ein Wert von 57 Prozent angegeben.

Die relativ hohen Speicherstände gelten auch als Grund für die im Vergleich zu den Turbulenzen des vergangenen Jahres stabilen Gaspreise. Nach den Rückgängen in den vergangenen Monaten zogen sie in Europa zwar im Juni wieder etwas an. Die Fundamentaldaten, so heißt es von den GECF-Autoren weiter, blieben aber wegen der gedämpften Nachfrage schwach.

Unterstützung könnten die Preise in den kommenden Monaten durch längere Wartungsarbeiten an Förderanlagen erhalten, für die die noch warme Periode voraussichtlich genutzt wird.

Montag, 17.07.2023, 15:49 Uhr
Günter Drewnitzky

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