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Energie & Management > Erdgas - Komfortable Füllstände in den Gasspeichern
Der Speicher Bernburg in Sachsen-Anhalt ist der viertgrößte in Europa. Quelle: VNG
Erdgas

Komfortable Füllstände in den Gasspeichern

Zweieinhalb Monate vor dem Zieldatum sind die Gasspeicher in der Europäischen Union zu 90 Prozent gefüllt. Deutschland liegt sogar darüber.
Die EU gehe "gut gerüstet" in den bevorstehenden Winter, teilte die Kommission in Brüssel mit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatten die 27 Mitgliedsländer im Sommer 2022 beschlossen, dass die Gasspeicher in der EU zum 1. November im Schnitt zu 90 Prozent gefüllt sein sollen. Wie aus Daten des Portals Gas Infrastructure Europe (GIE) hervorgeht, betrug der Füllstand vergangene Woche im Schnitt genau 90,12 Prozent.

Auch in Deutschland sind die Vorgaben übererfüllt: Hier liegt der Wert bei 93 Prozent. Zur Abwendung einer Gasmangellage hatte die Bundesregierung nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine unter anderem gesetzliche Vorgaben zu den Speicherständen eingeführt. Danach müssen die Lagerstätten am 1. Oktober einen Stand von 85 Prozent aufweisen. Dieser Wert war bereits im Juli erreicht worden. Der Geschäftsführer des Verbandes "Initiative Energien speichern" (Ines), Sebastian Bleschke, erwartet schon für 1. September 100 Prozent.

Bei Ines sieht man deshalb einem "normal-kalten" Winter inzwischen relativ gelassen entgegen, was die Versorgungssicherheit angeht. Lediglich bei sehr niedrigen Temperaturen müsse es Einsparungen geben, damit die Preise nicht durch die Decke gehen.

Für Entspannung dürfte auch sorgen, dass drei neue LNG(Flüssigerdgas)-Terminals noch in diesem Winter startklar sein sollen. Auch die schwächelnde Konjunktur in China, aber auch niedrige Verbräuche in Europa, dürften dafür sorgen, dass es nicht zu Lieferengpässen kommt. 

Umgekehrt steht ein Teil der australischen LNG-Ausfuhren auf dem Spiel, nachdem bis zum 24. August laut Reuters Beschäftigte der dortigen LNG-Terminals Wheatstone and Gorgon LNG von Chevron in einer Urabstimmung über Streiks abstimmen. Arbeiter auf den Gasfeldern des australischen Nordwestschelf hatten bereits per 2. September für Arbeitsniederlegungen gestimmt. Die Gasfelder werden von sder Woodside Energy Group ausgebeutet.

Australien trägt circa 10 Prozent zum weltweiten LNG-Aufkommen bei. Von den Mengen dürfte wegen des langen Transportweges nichts in Deutschland ankommen. Hauptkunden sind Japan und Südkorea. Doch ein mehr als einmonatiger Ausfall des Landes würde den globalen LNG-Preis beeinflussen (wir berichteten).

Montag, 21.08.2023, 14:59 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Erdgas - Komfortable Füllstände in den Gasspeichern
Der Speicher Bernburg in Sachsen-Anhalt ist der viertgrößte in Europa. Quelle: VNG
Erdgas
Komfortable Füllstände in den Gasspeichern
Zweieinhalb Monate vor dem Zieldatum sind die Gasspeicher in der Europäischen Union zu 90 Prozent gefüllt. Deutschland liegt sogar darüber.
Die EU gehe "gut gerüstet" in den bevorstehenden Winter, teilte die Kommission in Brüssel mit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatten die 27 Mitgliedsländer im Sommer 2022 beschlossen, dass die Gasspeicher in der EU zum 1. November im Schnitt zu 90 Prozent gefüllt sein sollen. Wie aus Daten des Portals Gas Infrastructure Europe (GIE) hervorgeht, betrug der Füllstand vergangene Woche im Schnitt genau 90,12 Prozent.

Auch in Deutschland sind die Vorgaben übererfüllt: Hier liegt der Wert bei 93 Prozent. Zur Abwendung einer Gasmangellage hatte die Bundesregierung nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine unter anderem gesetzliche Vorgaben zu den Speicherständen eingeführt. Danach müssen die Lagerstätten am 1. Oktober einen Stand von 85 Prozent aufweisen. Dieser Wert war bereits im Juli erreicht worden. Der Geschäftsführer des Verbandes "Initiative Energien speichern" (Ines), Sebastian Bleschke, erwartet schon für 1. September 100 Prozent.

Bei Ines sieht man deshalb einem "normal-kalten" Winter inzwischen relativ gelassen entgegen, was die Versorgungssicherheit angeht. Lediglich bei sehr niedrigen Temperaturen müsse es Einsparungen geben, damit die Preise nicht durch die Decke gehen.

Für Entspannung dürfte auch sorgen, dass drei neue LNG(Flüssigerdgas)-Terminals noch in diesem Winter startklar sein sollen. Auch die schwächelnde Konjunktur in China, aber auch niedrige Verbräuche in Europa, dürften dafür sorgen, dass es nicht zu Lieferengpässen kommt. 

Umgekehrt steht ein Teil der australischen LNG-Ausfuhren auf dem Spiel, nachdem bis zum 24. August laut Reuters Beschäftigte der dortigen LNG-Terminals Wheatstone and Gorgon LNG von Chevron in einer Urabstimmung über Streiks abstimmen. Arbeiter auf den Gasfeldern des australischen Nordwestschelf hatten bereits per 2. September für Arbeitsniederlegungen gestimmt. Die Gasfelder werden von sder Woodside Energy Group ausgebeutet.

Australien trägt circa 10 Prozent zum weltweiten LNG-Aufkommen bei. Von den Mengen dürfte wegen des langen Transportweges nichts in Deutschland ankommen. Hauptkunden sind Japan und Südkorea. Doch ein mehr als einmonatiger Ausfall des Landes würde den globalen LNG-Preis beeinflussen (wir berichteten).

Montag, 21.08.2023, 14:59 Uhr
Günter Drewnitzky

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