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Energie & Management > Geothermie - Bundesweit einzigartige Messkampagne trägt erste Früchte
Quelle: Fotolia / Cardaf
Geothermie

Bundesweit einzigartige Messkampagne trägt erste Früchte

Seit 2021 fahren Lkw des Landes NRW durch fünf geothermiehöffige Regionen und hören den Untergrund zweidimensional ab. Die Stadtwerke Münster gehen jetzt als erstes Unternehmen weiter.
Eine seit zwei Jahren laufende, bundesweit einzigartige Messkampagne des Landes NRW für die mitteltiefe und tiefe Geothermie trägt jetzt erste Früchte, um die Potenziale dieser grundlastfähigen Energiequelle für die Wärmewende zu heben: Die Stadtwerke Münster messen mit Rückenwind durch einen Grundsatzbeschluss im Rat der Stadt den Untergrund der 320.000-Einwohner-Stadt detailliert mit dreidimensionaler Seismik nach Heißwasserschichten.

Bei dem Modellprojekt helfen 5,7 Millionen Euro Landesförderung, deren Bescheid Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) am 28. November den Stadtwerken übergab.

Im Winter 2024 werden Vibro Trucks den Münsteraner Untergrund mithilfe von Schallwellen untersuchen und kartieren, um die Erfolgschancen von anschließenden Geothermie-Bohrungen zu steigern.

Unter Münster liegen drei potenzielle Gesteinsformationen: Der erste sogenannte Horizont liegt bei circa 1.500 Metern. Hier wird von mitteltiefer Geothermie gesprochen. Die weiteren Horizonte liegen bei 4.500 beziehungsweise 6.000 Metern, der sogenannten tiefen Geothermie. Je tiefer, desto höher die Temperatur, mit der sich das Tiefenwasser in das Fernwärmenetz einspeisen lässt. Pro 100 Meter Tiefe steigt die Temperatur des Untergrundes um etwa 3 Grad.

Die Messungen sind dreidimensional. Sie basieren auf einer zweidimensionalen Messkampagne des Geologischen Dienstes NRW mit Vibro Trucks, die 2021 im zentralen Münsterland begonnen hatte.

2022 kam die Region zwischen Düsseldorf und Duisburg mit der 2D-Seismik dran. In diesem Herbst fahren die Vibro Trucks am Niederrhein eine Linie von Schwalmtal über Viersen, Tönisvorst bis nach Krefeld ab.

Auch Stadtwerke Düsseldorf und Duisburg planen weitere Schritte

Ziel ist es, dass entweder private oder kommunale Unternehmen auf Grundlage dieser Daten eigene Projekte planen. Auf Anfrage dieser Redaktion, was die anderen Regionen mit den 2D-Messergebnissen anfingen, teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit, dass unter anderem die Stadtwerke Düsseldorf und Duisburg weiterführende Projekte planen.

Auch im Münsterland und am Niederrhein, wo es voraussichtlich erst im Frühjahr 2024 erste 2D-Ergebnisse gibt, spreche das Ministerium mit weiteren Vorhabenträgern.

​„Wir servieren es den Kommunen auf dem Silbertablett“

Aus Sicht von Ministerin Neubaur hat sich die 2D-Messkampagne ausgezahlt: „Aus Daten werden Projekte. Mit den landesfinanzierten Voruntersuchungen servieren wir den Kommunen in Nordrhein-Westfalen erste wichtige Erkenntnisse über Erdwärme-Potenziale auf dem Silbertablett.“

Freitag, 1.12.2023, 13:09 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Geothermie - Bundesweit einzigartige Messkampagne trägt erste Früchte
Quelle: Fotolia / Cardaf
Geothermie
Bundesweit einzigartige Messkampagne trägt erste Früchte
Seit 2021 fahren Lkw des Landes NRW durch fünf geothermiehöffige Regionen und hören den Untergrund zweidimensional ab. Die Stadtwerke Münster gehen jetzt als erstes Unternehmen weiter.
Eine seit zwei Jahren laufende, bundesweit einzigartige Messkampagne des Landes NRW für die mitteltiefe und tiefe Geothermie trägt jetzt erste Früchte, um die Potenziale dieser grundlastfähigen Energiequelle für die Wärmewende zu heben: Die Stadtwerke Münster messen mit Rückenwind durch einen Grundsatzbeschluss im Rat der Stadt den Untergrund der 320.000-Einwohner-Stadt detailliert mit dreidimensionaler Seismik nach Heißwasserschichten.

Bei dem Modellprojekt helfen 5,7 Millionen Euro Landesförderung, deren Bescheid Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) am 28. November den Stadtwerken übergab.

Im Winter 2024 werden Vibro Trucks den Münsteraner Untergrund mithilfe von Schallwellen untersuchen und kartieren, um die Erfolgschancen von anschließenden Geothermie-Bohrungen zu steigern.

Unter Münster liegen drei potenzielle Gesteinsformationen: Der erste sogenannte Horizont liegt bei circa 1.500 Metern. Hier wird von mitteltiefer Geothermie gesprochen. Die weiteren Horizonte liegen bei 4.500 beziehungsweise 6.000 Metern, der sogenannten tiefen Geothermie. Je tiefer, desto höher die Temperatur, mit der sich das Tiefenwasser in das Fernwärmenetz einspeisen lässt. Pro 100 Meter Tiefe steigt die Temperatur des Untergrundes um etwa 3 Grad.

Die Messungen sind dreidimensional. Sie basieren auf einer zweidimensionalen Messkampagne des Geologischen Dienstes NRW mit Vibro Trucks, die 2021 im zentralen Münsterland begonnen hatte.

2022 kam die Region zwischen Düsseldorf und Duisburg mit der 2D-Seismik dran. In diesem Herbst fahren die Vibro Trucks am Niederrhein eine Linie von Schwalmtal über Viersen, Tönisvorst bis nach Krefeld ab.

Auch Stadtwerke Düsseldorf und Duisburg planen weitere Schritte

Ziel ist es, dass entweder private oder kommunale Unternehmen auf Grundlage dieser Daten eigene Projekte planen. Auf Anfrage dieser Redaktion, was die anderen Regionen mit den 2D-Messergebnissen anfingen, teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit, dass unter anderem die Stadtwerke Düsseldorf und Duisburg weiterführende Projekte planen.

Auch im Münsterland und am Niederrhein, wo es voraussichtlich erst im Frühjahr 2024 erste 2D-Ergebnisse gibt, spreche das Ministerium mit weiteren Vorhabenträgern.

​„Wir servieren es den Kommunen auf dem Silbertablett“

Aus Sicht von Ministerin Neubaur hat sich die 2D-Messkampagne ausgezahlt: „Aus Daten werden Projekte. Mit den landesfinanzierten Voruntersuchungen servieren wir den Kommunen in Nordrhein-Westfalen erste wichtige Erkenntnisse über Erdwärme-Potenziale auf dem Silbertablett.“

Freitag, 1.12.2023, 13:09 Uhr
Georg Eble

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