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Energie & Management > Gas - Bundesnetzagentur testweise im Gas-Krisenmodus
Quelle: Pixabay / Th G
Gas

Bundesnetzagentur testweise im Gas-Krisenmodus

Die Bundesnetzagentur übt am 21. September das Vorgehen im Fall einer Gasmangellage. Beteiligt sind BMWK, Länder und Marktakteure.
„Auch das Unwahrscheinlichste muss man geübt haben“, postet Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur am Morgen des 21. September auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter). Sein Haus simulierte am selben Tag eine Gasmangellage und testete alle Abläufe, die im Krisenfall funktionieren müssen.

Ziel der Übung sei es, mit ausgewählten Partnern den Fall zu üben, dass die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler Reduzierungen beim Gasverbrauch anordnen muss. Die Infrastruktur des Krisenstabs und die einschlägigen Kommunikationswege, vor allem die Sicherheitsplattform Gas, werden getestet. Auch werde in der Übung berücksichtigt, dass der lebenswichtige Bedarf von Haushaltskunden einem besonderen Schutz gegenüber Einsparanordnungen unterliegt.

Beteiligt an dem Test sind nach Angaben der Bundesnetzagentur außerdem das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), mehrere Bundesländer und der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe. Obendrein sind Netzbetreiber und Industriekunden, Speicherbetreiber und Speichernutzer involviert.

Dass der Ernstfall in naher Zukunft tatsächlich eintritt, hält man in der Behörde derzeit allerdings für eher unwahrscheinlich. Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode sei im Hinblick auf die Speicherfüllstände und die Bezugsquellen für Erdgas deutlich besser als im vergangenen Herbst.

Vollständige Entwarnung will man aber nicht geben: Eine sehr kalte Wetterlage könnte den Gasverbrauch stark erhöhen (siehe auch separate Meldung über eine Wood-Mackenzie-Studie). Auch bestehe das Risiko ausbleibender russischer Gaslieferungen in südosteuropäische Staaten, die derzeit noch Gas über die Ukraine beziehen. Diese müssten dann über Deutschland mitversorgt werden. Zudem denkbar sei ein teilweiser oder vollständiger Ausfall von Erdgasleitungen. „Es bleiben Restrisiken“, so Müller: „Es ist wichtig, dass wir im Falle eines Falles sehr ruhig, aber entschlossen handeln können."

Donnerstag, 21.09.2023, 12:46 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Die Bundesnetzagentur übt am 21. September das Vorgehen im Fall einer Gasmangellage. Beteiligt sind BMWK, Länder und Marktakteure.
„Auch das Unwahrscheinlichste muss man geübt haben“, postet Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur am Morgen des 21. September auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter). Sein Haus simulierte am selben Tag eine Gasmangellage und testete alle Abläufe, die im Krisenfall funktionieren müssen.

Ziel der Übung sei es, mit ausgewählten Partnern den Fall zu üben, dass die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler Reduzierungen beim Gasverbrauch anordnen muss. Die Infrastruktur des Krisenstabs und die einschlägigen Kommunikationswege, vor allem die Sicherheitsplattform Gas, werden getestet. Auch werde in der Übung berücksichtigt, dass der lebenswichtige Bedarf von Haushaltskunden einem besonderen Schutz gegenüber Einsparanordnungen unterliegt.

Beteiligt an dem Test sind nach Angaben der Bundesnetzagentur außerdem das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), mehrere Bundesländer und der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe. Obendrein sind Netzbetreiber und Industriekunden, Speicherbetreiber und Speichernutzer involviert.

Dass der Ernstfall in naher Zukunft tatsächlich eintritt, hält man in der Behörde derzeit allerdings für eher unwahrscheinlich. Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode sei im Hinblick auf die Speicherfüllstände und die Bezugsquellen für Erdgas deutlich besser als im vergangenen Herbst.

Vollständige Entwarnung will man aber nicht geben: Eine sehr kalte Wetterlage könnte den Gasverbrauch stark erhöhen (siehe auch separate Meldung über eine Wood-Mackenzie-Studie). Auch bestehe das Risiko ausbleibender russischer Gaslieferungen in südosteuropäische Staaten, die derzeit noch Gas über die Ukraine beziehen. Diese müssten dann über Deutschland mitversorgt werden. Zudem denkbar sei ein teilweiser oder vollständiger Ausfall von Erdgasleitungen. „Es bleiben Restrisiken“, so Müller: „Es ist wichtig, dass wir im Falle eines Falles sehr ruhig, aber entschlossen handeln können."

Donnerstag, 21.09.2023, 12:46 Uhr
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