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Energie & Management > Verbände - BEE setzt sich für rasche Strommarktreform ein
Quelle: Fotolia / Rawpixel
Verbände

BEE setzt sich für rasche Strommarktreform ein

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) appelliert an die Politik, drei „wesentliche Weichen“ zu stellen. 
Die Bundesregierung hat laut dem Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) vor dem Hintergrund schwieriger Bedingungen in diesem Jahr wichtige Reformen angestoßen und die Energiewende nach Jahren des Stillstands in vielen Bereichen wieder zurück aufs Gleis gesetzt. Im nächsten Jahr müsse es nun darum gehen, dass der Aufbau an flexiblen Kapazitäten an Tempo zulege, teilte der BEE am 27. Dezember mit.

„Im Schnitt erzeugen Erneuerbare in diesem Jahr mehr als die Hälfte des benötigten Strombedarfs, im Wärme- und Verkehrssektor hinken wir den Zielen weit hinterher. Hier muss 2024 der Turbo eingeschaltet werden“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter. Damit der Ausbau der Erneuerbaren in allen Branchen und Sektoren, aber auch von Speichern und Sektorenkopplung an Fahrt gewinne, müssten im kommenden Jahr drei zentrale Weichen gestellt werden.

1. Hemmnisse abbauen

Nach Ansicht des BEE muss der Erneuerbaren-Ausbau weiter Fahrt aufnehmen. Dazu müsse zügig das PV-Paket mit den von der Branche benannten Änderungen verabschiedet werden, die Novellen von Baugesetzbuch und Bundesimmissionsschutzgesetz seien in den Blick zu nehmen und die EU-Richtlinie RED III sei in nationales Recht umzusetzen. 

Drängend sind laut Verband zudem eine Biomasse-, Wasserkraft- und Geothermiestrategie. Allein Biogas biete ein Potenzial von bis zu 27.000 MW gesicherter flexibler Leistung. Neue Bioenergie-BHKW würden zudem die systemdienliche Nutzung der Wärme in Wärmenetzen und Gasspeichern ermöglichen. Wärmenetze müssten zügig und mit auskömmlicher Förderung der Kommunen ein-, aus- und umgebaut werden.

2. Strommarkt reformieren

Im Jahr „2024 müssen die strukturellen Hindernisse für die Erneuerbaren im Strommarkt endlich abgebaut werden“, sagt Peter. Erneuerbare würden zwar mit 52 Prozent den Großteil der Stromerzeugung stellen, würden sich jedoch noch immer in einem Energiesystem von vorgestern bewegen. Peter: „Die ‘Plattform Klimaneutrales Stromsystem’ hat hier wichtige Grundlagenarbeit geleistet, im kommenden Jahr muss es in die Umsetzung gehen.“ 

Bei der Frage der Förderung sei es zentral, vermehrt auftretenden Zeiten mit negativen Strompreisen entgegenzuwirken und damit betriebswirtschaftliche Risiken für die Erneuerbaren zu dämpfen. Dafür muss nach Meinung des BEE zum einen die zeitliche Förderung auf ein zeitbasiertes Konzept (Mengenförderung) umgestellt werden. Zum anderen braucht es unbedingt mehr Flexibilitäten. 

„Mit einer Flexibilitäts- statt einer Kraftwerksstrategie kann ein heimisches Back-up-System für Wind und Sonne in Form von dezentralen erneuerbaren Kraftwerken geschaffen werden“, so Peter. „Preissignale müssen auch im künftigen Stromsystem dringend erforderliche Investitionen aus dem Markt heraus anregen. Das ist bei der Debatte um die Einführung von CfDs zu berücksichtigen.“

3. Sektorenkopplung voranbringen

„Der Gesetzgeber hat 2023 im Bereich Wasserstoffwirtschaft erste Grundsteine gelegt, eine ausbaubare Speicherstrategie ist auf den Weg gebracht. 2024 ist der Aufbau einer flexiblen, systemdienlichen Wasserstoff-Strategie maßgeblich, damit der Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft und der Ausbau der Erneuerbaren Hand in Hand gehen können“, erklärte Peter in der Mitteilung des BEE weiter. 

Mittwoch, 27.12.2023, 11:55 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Verbände - BEE setzt sich für rasche Strommarktreform ein
Quelle: Fotolia / Rawpixel
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BEE setzt sich für rasche Strommarktreform ein
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) appelliert an die Politik, drei „wesentliche Weichen“ zu stellen. 
Die Bundesregierung hat laut dem Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) vor dem Hintergrund schwieriger Bedingungen in diesem Jahr wichtige Reformen angestoßen und die Energiewende nach Jahren des Stillstands in vielen Bereichen wieder zurück aufs Gleis gesetzt. Im nächsten Jahr müsse es nun darum gehen, dass der Aufbau an flexiblen Kapazitäten an Tempo zulege, teilte der BEE am 27. Dezember mit.

„Im Schnitt erzeugen Erneuerbare in diesem Jahr mehr als die Hälfte des benötigten Strombedarfs, im Wärme- und Verkehrssektor hinken wir den Zielen weit hinterher. Hier muss 2024 der Turbo eingeschaltet werden“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter. Damit der Ausbau der Erneuerbaren in allen Branchen und Sektoren, aber auch von Speichern und Sektorenkopplung an Fahrt gewinne, müssten im kommenden Jahr drei zentrale Weichen gestellt werden.

1. Hemmnisse abbauen

Nach Ansicht des BEE muss der Erneuerbaren-Ausbau weiter Fahrt aufnehmen. Dazu müsse zügig das PV-Paket mit den von der Branche benannten Änderungen verabschiedet werden, die Novellen von Baugesetzbuch und Bundesimmissionsschutzgesetz seien in den Blick zu nehmen und die EU-Richtlinie RED III sei in nationales Recht umzusetzen. 

Drängend sind laut Verband zudem eine Biomasse-, Wasserkraft- und Geothermiestrategie. Allein Biogas biete ein Potenzial von bis zu 27.000 MW gesicherter flexibler Leistung. Neue Bioenergie-BHKW würden zudem die systemdienliche Nutzung der Wärme in Wärmenetzen und Gasspeichern ermöglichen. Wärmenetze müssten zügig und mit auskömmlicher Förderung der Kommunen ein-, aus- und umgebaut werden.

2. Strommarkt reformieren

Im Jahr „2024 müssen die strukturellen Hindernisse für die Erneuerbaren im Strommarkt endlich abgebaut werden“, sagt Peter. Erneuerbare würden zwar mit 52 Prozent den Großteil der Stromerzeugung stellen, würden sich jedoch noch immer in einem Energiesystem von vorgestern bewegen. Peter: „Die ‘Plattform Klimaneutrales Stromsystem’ hat hier wichtige Grundlagenarbeit geleistet, im kommenden Jahr muss es in die Umsetzung gehen.“ 

Bei der Frage der Förderung sei es zentral, vermehrt auftretenden Zeiten mit negativen Strompreisen entgegenzuwirken und damit betriebswirtschaftliche Risiken für die Erneuerbaren zu dämpfen. Dafür muss nach Meinung des BEE zum einen die zeitliche Förderung auf ein zeitbasiertes Konzept (Mengenförderung) umgestellt werden. Zum anderen braucht es unbedingt mehr Flexibilitäten. 

„Mit einer Flexibilitäts- statt einer Kraftwerksstrategie kann ein heimisches Back-up-System für Wind und Sonne in Form von dezentralen erneuerbaren Kraftwerken geschaffen werden“, so Peter. „Preissignale müssen auch im künftigen Stromsystem dringend erforderliche Investitionen aus dem Markt heraus anregen. Das ist bei der Debatte um die Einführung von CfDs zu berücksichtigen.“

3. Sektorenkopplung voranbringen

„Der Gesetzgeber hat 2023 im Bereich Wasserstoffwirtschaft erste Grundsteine gelegt, eine ausbaubare Speicherstrategie ist auf den Weg gebracht. 2024 ist der Aufbau einer flexiblen, systemdienlichen Wasserstoff-Strategie maßgeblich, damit der Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft und der Ausbau der Erneuerbaren Hand in Hand gehen können“, erklärte Peter in der Mitteilung des BEE weiter. 

Mittwoch, 27.12.2023, 11:55 Uhr
Heidi Roider

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