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Energie & Management > Photovoltaik - BDEW lehnt Importbeschränkungen für PV-Technik ab
Quelle: Shutterstock / pan demin
Photovoltaik

BDEW lehnt Importbeschränkungen für PV-Technik ab

Der BDEW ist besorgt, dass Deutschland und die EU beim Ausbau der Photovoltaik zu abhängig von ausländischen Lieferanten werden.
 
Der Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft setze sich dafür ein, die Widerstandsfähigkeit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erhöhen, heißt es in einer Mitteilung. Dafür müssten die wesentlichen Wertschöpfungsstufen der Photovoltaik − von den Rohstoffen über Vorprodukte bis zu den fertigen PV-Modulen − in ausreichendem Umfang in Europa verfügbar sein.

Bislang dominieren auf diesem Markt chinesische Anbieter, die zwischen 80 und 98 Prozent des europäischen Marktes bedienen. Sie verfügen über erhebliche Überkapazitäten und ihr Preis ist im letzten Jahr von 0,22 auf auf 0,15 Euro pro Watt gesunken, Tendenz: weiter fallend.

Die Photovoltaik spiele im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle, schreibt der Verband weiter. In Deutschland müssten bis zu 400.000 MW PV-Kapazität errichtet und der Zubau auf 22.000 MW pro Jahr verdoppelt werden. Um einen substantiellen Teil dieser Anlagen aus europäischer Produktion zu bestreiten, müssten sich diese Module am Markt behaupten.

2022 betrug die europäische Produktionskapazität nach Schätzungen der Denkfabrik Ifri (Paris) gut 9.000 MW pa. Solarpaneele mit Leistung von rund 100.000 MW sollen Ende letzten Jahres in der EU auf Lager gelegen haben, weil der Ausbau ins Stocken geraten ist.

Nach Ansicht des BDEW ist es erforderlich, für Anlagen mit einem Mindestanteil europäischer Komponenten eine höhere Vergütung zu zahlen und Investitionen in den Aufbau europäischer Produktionskapazitäten gezielt zu fördern. „Der Aufbau von Produktionskapazitäten für Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland und Europa ist strategisch wichtig, um Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien zu verringern und die Resilienz zu erhöhen“, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae.

Der BDEW setzt sich dafür ein, dass „europäische Wertschöpfungsstufen“ bei Ausschreibungen als „nicht-preisliches Kriterium“ eingeführt werden. Das ist im Rahmen des europäischen „Net Zero Industry Act“ (NZIA) auch vorgesehen. Ãœber die Einzelheiten des NZIA verhandeln zur Zeit Vertreter des Europäischen Parlamentes und des Ministerrates. Für einen Teil des Solar-Ausbaus sollte nach Ansicht der Stromlobby in allen Mitgliedsstaaten ein solches Kriterium eingeführt werden, das sich an den europäischen Produktionskapazitäten orientiert.

Importbeschränkungen, Zölle oder eine Verpflichtung, alle Ausschreibungen unter den Vorbehalt europäischer Wertschöpfungsbeiträge zu stellen, würden den Ausbau der erneuerbaren Energien dagegen „spürbar bremsen oder verteuern“ und werden vom BDEW entschieden abgelehnt.

 

Dienstag, 30.01.2024, 16:40 Uhr
Tom Weingärtner
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BDEW lehnt Importbeschränkungen für PV-Technik ab
Der BDEW ist besorgt, dass Deutschland und die EU beim Ausbau der Photovoltaik zu abhängig von ausländischen Lieferanten werden.
 
Der Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft setze sich dafür ein, die Widerstandsfähigkeit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erhöhen, heißt es in einer Mitteilung. Dafür müssten die wesentlichen Wertschöpfungsstufen der Photovoltaik − von den Rohstoffen über Vorprodukte bis zu den fertigen PV-Modulen − in ausreichendem Umfang in Europa verfügbar sein.

Bislang dominieren auf diesem Markt chinesische Anbieter, die zwischen 80 und 98 Prozent des europäischen Marktes bedienen. Sie verfügen über erhebliche Überkapazitäten und ihr Preis ist im letzten Jahr von 0,22 auf auf 0,15 Euro pro Watt gesunken, Tendenz: weiter fallend.

Die Photovoltaik spiele im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle, schreibt der Verband weiter. In Deutschland müssten bis zu 400.000 MW PV-Kapazität errichtet und der Zubau auf 22.000 MW pro Jahr verdoppelt werden. Um einen substantiellen Teil dieser Anlagen aus europäischer Produktion zu bestreiten, müssten sich diese Module am Markt behaupten.

2022 betrug die europäische Produktionskapazität nach Schätzungen der Denkfabrik Ifri (Paris) gut 9.000 MW pa. Solarpaneele mit Leistung von rund 100.000 MW sollen Ende letzten Jahres in der EU auf Lager gelegen haben, weil der Ausbau ins Stocken geraten ist.

Nach Ansicht des BDEW ist es erforderlich, für Anlagen mit einem Mindestanteil europäischer Komponenten eine höhere Vergütung zu zahlen und Investitionen in den Aufbau europäischer Produktionskapazitäten gezielt zu fördern. „Der Aufbau von Produktionskapazitäten für Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland und Europa ist strategisch wichtig, um Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien zu verringern und die Resilienz zu erhöhen“, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae.

Der BDEW setzt sich dafür ein, dass „europäische Wertschöpfungsstufen“ bei Ausschreibungen als „nicht-preisliches Kriterium“ eingeführt werden. Das ist im Rahmen des europäischen „Net Zero Industry Act“ (NZIA) auch vorgesehen. Ãœber die Einzelheiten des NZIA verhandeln zur Zeit Vertreter des Europäischen Parlamentes und des Ministerrates. Für einen Teil des Solar-Ausbaus sollte nach Ansicht der Stromlobby in allen Mitgliedsstaaten ein solches Kriterium eingeführt werden, das sich an den europäischen Produktionskapazitäten orientiert.

Importbeschränkungen, Zölle oder eine Verpflichtung, alle Ausschreibungen unter den Vorbehalt europäischer Wertschöpfungsbeiträge zu stellen, würden den Ausbau der erneuerbaren Energien dagegen „spürbar bremsen oder verteuern“ und werden vom BDEW entschieden abgelehnt.

 

Dienstag, 30.01.2024, 16:40 Uhr
Tom Weingärtner

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