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Energie & Management > Stromnetz - Amprion kauft Kabel für 5 Milliarden Euro bei Prysmian ein
Quelle: Shutterstock
Stromnetz

Amprion kauft Kabel für 5 Milliarden Euro bei Prysmian ein

Die Tinte ist trocken: Gemäß Verabredung bezieht der Übertragungsnetzbetreiber Amprion Kabel für drei Großprojekte von Prysmian. Die Italiener erhalten dafür rund 5 Milliarden Euro.
Am Ende war nur noch die genaue Höhe des Deals offen. Nahezu 5 Milliarden Euro schwer ist das Geschäft, das Amprion und Prysmian nun mit ihren Unterschriften besiegelt haben. Der italienische Kabelspezialist stattet Amprion dafür mit Stromleitungen aus, die auf eine Gesamtlänge von etwa 4.400 Kilometern kommen.

Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) will damit über zwei Systeme (BalWin1 und BalWin2) in der Nordsee gelegene Offshore-Windparkfelder ans Festland anschließen. Jeweils bis zu 2.000 MW Leistung sollen die Leitungen künftig trabsportieren. Die Seekabel sind zusammen etwa 1.000 Kilometer lang.

Die Landverbindungen umfassen Stränge mit einer Gesamtlänge von 3.400 Kilometern. Ein Teil davon entfällt auf das Erdkabelprojekt DC34, das an Land eine Verbindung zwischen Umspannwerken in Niedersachsen und Hessen als Teil des Rhein-Main-Links herstellt. Auch hier fließen bis zu 2.000 MW an Leistung durch die Kabel bis zum Ziel, dem Ballungsraum Rhein-Main. Eine Vorvereinbarung über die Zusammenarbeit hatten die beiden Unternehmen bereits im August 2023 geschlossen (wir berichteten).

In einer gemeinsamen Mitteilung spricht Prysmian davon, noch nie einen so hoch dotierten Vertrag mit einer solchen Kabellänge geschlossen zu haben. Es ist noch kein halbes Jahr her, da hatte das in Mailand ansässige Unternehmen verkündet, einen anderen deutschen ÜNB (50 Hertz) zusammen mit dem dänischen Hersteller NKT mit insgesamt 3.500 Kilometer langen See- und Erdkabeln zu beliefern. Kostenpunkt hier: 4,6 Milliarden Euro (wir berichteten).

Die Netzanbindung gerade von Meereswindparks ist ein zeitintensive Angelegenheit. Jüngst hatten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) darauf verwiesen, dass die Anbindungssysteme für vier entstehende Nordsee-Windparks im schlechtesten Fall erst mehr als zwei Jahre später als geplant fertig werden könnten. Amprion hatte darauf mit der Mitteilung reagiert, Balwin1 im dritten Quartal 2030 in Betrieb nehmen zu können. Die Anbindung der beiden betreffenden Windgebiete sollte eigentlich schon 2029 erfolgen.

Als Gründe für Verzögerungen nennen ÜNB häufiger die ambitionierteren Ausbauziele für Offshore-Windenergie. Dafür fehlten die Arbeitskräfte in den Fachfirmen, und es bestünden (Liefer-)Engpässe bei den Herstellern. Um Sicherheit über die Verfügbarkeit von Kabelverbindungen zu bekommen, schließen Unternehmen wie Amprion, Tennet und 50Hertz entsprechend frühzeitig Verträge mit Herstellern. Wie jetzt im Falle von Amprion und Prysmian.

Donnerstag, 15.02.2024, 17:43 Uhr
Volker Stephan
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Amprion kauft Kabel für 5 Milliarden Euro bei Prysmian ein
Die Tinte ist trocken: Gemäß Verabredung bezieht der Übertragungsnetzbetreiber Amprion Kabel für drei Großprojekte von Prysmian. Die Italiener erhalten dafür rund 5 Milliarden Euro.
Am Ende war nur noch die genaue Höhe des Deals offen. Nahezu 5 Milliarden Euro schwer ist das Geschäft, das Amprion und Prysmian nun mit ihren Unterschriften besiegelt haben. Der italienische Kabelspezialist stattet Amprion dafür mit Stromleitungen aus, die auf eine Gesamtlänge von etwa 4.400 Kilometern kommen.

Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) will damit über zwei Systeme (BalWin1 und BalWin2) in der Nordsee gelegene Offshore-Windparkfelder ans Festland anschließen. Jeweils bis zu 2.000 MW Leistung sollen die Leitungen künftig trabsportieren. Die Seekabel sind zusammen etwa 1.000 Kilometer lang.

Die Landverbindungen umfassen Stränge mit einer Gesamtlänge von 3.400 Kilometern. Ein Teil davon entfällt auf das Erdkabelprojekt DC34, das an Land eine Verbindung zwischen Umspannwerken in Niedersachsen und Hessen als Teil des Rhein-Main-Links herstellt. Auch hier fließen bis zu 2.000 MW an Leistung durch die Kabel bis zum Ziel, dem Ballungsraum Rhein-Main. Eine Vorvereinbarung über die Zusammenarbeit hatten die beiden Unternehmen bereits im August 2023 geschlossen (wir berichteten).

In einer gemeinsamen Mitteilung spricht Prysmian davon, noch nie einen so hoch dotierten Vertrag mit einer solchen Kabellänge geschlossen zu haben. Es ist noch kein halbes Jahr her, da hatte das in Mailand ansässige Unternehmen verkündet, einen anderen deutschen ÜNB (50 Hertz) zusammen mit dem dänischen Hersteller NKT mit insgesamt 3.500 Kilometer langen See- und Erdkabeln zu beliefern. Kostenpunkt hier: 4,6 Milliarden Euro (wir berichteten).

Die Netzanbindung gerade von Meereswindparks ist ein zeitintensive Angelegenheit. Jüngst hatten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) darauf verwiesen, dass die Anbindungssysteme für vier entstehende Nordsee-Windparks im schlechtesten Fall erst mehr als zwei Jahre später als geplant fertig werden könnten. Amprion hatte darauf mit der Mitteilung reagiert, Balwin1 im dritten Quartal 2030 in Betrieb nehmen zu können. Die Anbindung der beiden betreffenden Windgebiete sollte eigentlich schon 2029 erfolgen.

Als Gründe für Verzögerungen nennen ÜNB häufiger die ambitionierteren Ausbauziele für Offshore-Windenergie. Dafür fehlten die Arbeitskräfte in den Fachfirmen, und es bestünden (Liefer-)Engpässe bei den Herstellern. Um Sicherheit über die Verfügbarkeit von Kabelverbindungen zu bekommen, schließen Unternehmen wie Amprion, Tennet und 50Hertz entsprechend frühzeitig Verträge mit Herstellern. Wie jetzt im Falle von Amprion und Prysmian.

Donnerstag, 15.02.2024, 17:43 Uhr
Volker Stephan

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