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Energie & Management > Österreich - Tiroler Versorger zahlt 60 Millionen an seine Kunden zurück
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich

Tiroler Versorger zahlt 60 Millionen an seine Kunden zurück

Der landeseigene Energieversorger Tiwag hat mit der Arbeiterkammer eine gütliche Einigung erzielt. Zudem senkt er die Strompreise per 1. Juli und kündigt weitere Reduktionen an.
Der monatelange Rechtsstreit zwischen der Arbeiterkammer Tirol (AK Tirol) und dem landeseigenen Energiekonzern Tiwag ist beendet. Das teilten die beiden Institutionen am 3. Februar nach einer entsprechenden Einigung mit. Die Arbeiterkammer vertritt bundesweit sowie über ihre Zweigstellen in den neun österreichischen Bundesländern die Interessen der unselbstständig Beschäftigten. Ferner nimmt sie Angelegenheiten des Konsumentenschutzes wahr.

Sie und die Tiwag einigten sich auf Folgendes: Der Energiekonzern zahlt seinen Stromkunden insgesamt rund 60 Millionen Euro zurück, die er aufgrund möglicherweise überhöhter Rechnungen eingenommen hatte. Nach Angaben der Tiwag werden die Details noch erarbeitet. Der AK Tirol zufolge beginnen die Refundierungen bereits im März.

Ferner verzichtet der Energieversorger auf die Berufung gegen das am 29. Januar im Zuge der Auseinandersetzung ergangene erstinstanzliche Urteil des Bezirksgerichts Innsbruck. Wie gemeldet, hatte das Gericht die per 1. März 2022 erfolgte Strompreiserhöhung der Tiwag als rechtswidrig und damit nichtig bezeichnet. In einer ersten Reaktion hatte die Tiwag angekündigt, in Berufung zu gehen, um Rechtssicherheit zu erhalten. Tiroler Politiker hatten dies als unangemessen kritisiert und das Unternehmen aufgefordert, das Urteil zu akzeptieren.

Preissenkung per 1. Juli

Überdies senkt die Tiwag ihre Strompreise per 1. Juli um etwa 7 Prozent auf 11,8 Ct/kWh netto. Der neue Preis gilt für sämtliche Kunden. Wie berichtet, laufen die derzeitigen Bestandskunden-Verträge mit 31. März aus. In der Folge wird nicht mehr zwischen Bestands- und Neukunden unterschieden.

Da etliche der Betroffenen den angebotenen neuen Verträgen noch nicht ausdrücklich zugestimmt haben, wollen die Tiwag und die AK Tirol sie gemeinsam über die Änderung informieren. Laut der Tiwag ist der neue Tarif um etwa 30 Prozent günstiger als der vorherige. Davon ausgehend, erfolgt die vom 1. Juli an geltende Preisverminderung. Für den Jahreswechsel 2024/25 stellt die Tiwag eine weitere Preisreduktion in Aussicht, allerdings unter der Voraussetzung „weiterhin günstiger Großhandelspreise“.

Dem Vernehmen nach soll Landeshauptmann (Ministerpräsident) Anton Mattle von der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP), der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Eduard Wallnöfer nicht im Aufsichtsrat der Tiwag sitzt, mehr oder weniger sanft auf die nun bekannt gewordene Einigung zwischen der Tiwag und der AK Tirol hingewirkt haben. In der Aussendung der Tiwag vom 3. Februar dankte Mattle dem Unternehmen und der AK Tirol, die mit der Einigung „eine gute Entscheidung getroffen“ hätten.

Montag, 5.02.2024, 10:33 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Tiroler Versorger zahlt 60 Millionen an seine Kunden zurück
Der landeseigene Energieversorger Tiwag hat mit der Arbeiterkammer eine gütliche Einigung erzielt. Zudem senkt er die Strompreise per 1. Juli und kündigt weitere Reduktionen an.
Der monatelange Rechtsstreit zwischen der Arbeiterkammer Tirol (AK Tirol) und dem landeseigenen Energiekonzern Tiwag ist beendet. Das teilten die beiden Institutionen am 3. Februar nach einer entsprechenden Einigung mit. Die Arbeiterkammer vertritt bundesweit sowie über ihre Zweigstellen in den neun österreichischen Bundesländern die Interessen der unselbstständig Beschäftigten. Ferner nimmt sie Angelegenheiten des Konsumentenschutzes wahr.

Sie und die Tiwag einigten sich auf Folgendes: Der Energiekonzern zahlt seinen Stromkunden insgesamt rund 60 Millionen Euro zurück, die er aufgrund möglicherweise überhöhter Rechnungen eingenommen hatte. Nach Angaben der Tiwag werden die Details noch erarbeitet. Der AK Tirol zufolge beginnen die Refundierungen bereits im März.

Ferner verzichtet der Energieversorger auf die Berufung gegen das am 29. Januar im Zuge der Auseinandersetzung ergangene erstinstanzliche Urteil des Bezirksgerichts Innsbruck. Wie gemeldet, hatte das Gericht die per 1. März 2022 erfolgte Strompreiserhöhung der Tiwag als rechtswidrig und damit nichtig bezeichnet. In einer ersten Reaktion hatte die Tiwag angekündigt, in Berufung zu gehen, um Rechtssicherheit zu erhalten. Tiroler Politiker hatten dies als unangemessen kritisiert und das Unternehmen aufgefordert, das Urteil zu akzeptieren.

Preissenkung per 1. Juli

Überdies senkt die Tiwag ihre Strompreise per 1. Juli um etwa 7 Prozent auf 11,8 Ct/kWh netto. Der neue Preis gilt für sämtliche Kunden. Wie berichtet, laufen die derzeitigen Bestandskunden-Verträge mit 31. März aus. In der Folge wird nicht mehr zwischen Bestands- und Neukunden unterschieden.

Da etliche der Betroffenen den angebotenen neuen Verträgen noch nicht ausdrücklich zugestimmt haben, wollen die Tiwag und die AK Tirol sie gemeinsam über die Änderung informieren. Laut der Tiwag ist der neue Tarif um etwa 30 Prozent günstiger als der vorherige. Davon ausgehend, erfolgt die vom 1. Juli an geltende Preisverminderung. Für den Jahreswechsel 2024/25 stellt die Tiwag eine weitere Preisreduktion in Aussicht, allerdings unter der Voraussetzung „weiterhin günstiger Großhandelspreise“.

Dem Vernehmen nach soll Landeshauptmann (Ministerpräsident) Anton Mattle von der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP), der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Eduard Wallnöfer nicht im Aufsichtsrat der Tiwag sitzt, mehr oder weniger sanft auf die nun bekannt gewordene Einigung zwischen der Tiwag und der AK Tirol hingewirkt haben. In der Aussendung der Tiwag vom 3. Februar dankte Mattle dem Unternehmen und der AK Tirol, die mit der Einigung „eine gute Entscheidung getroffen“ hätten.

Montag, 5.02.2024, 10:33 Uhr
Klaus Fischer

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