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Energie & Management > Bilanz - Hanau kann sich auf Stadtwerke-Gewinne verlassen
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Hanau kann sich auf Stadtwerke-Gewinne verlassen

Auf die Stadtwerke Hanau ist Verlass. Der Versorger verbesserte sein Ergebnis und führte rund eine Million Euro mehr an die Konzermutter ab als 2021. Die Holding blieb aber im Minus.
Die „BeteiligungsHolding Hanau GmbH“ (BHG) kommt im Geschäftsjahr auf eine schwarze Null. Allerdings nur, weil die Kommune den neuerlichen Fehlbetrag von 4,6 Millionen Euro ausgleicht. Damit kämen die Verantwortlichen in der Brüder-Grimm-Stadt ihrer Verantwortung für die Daseinsvorsorge nach, betont Aufsichtsratschef und Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD).

Je nach Betrachtungsweise hat sich der Verlust der Hessen gegenüber 2021 (minus 3,9 Millionen Euro) also erhöht oder verringert. Erstmals präsentierte Markus Menzen als alleiniger Geschäftsführer der BHG die Zahlen. Er ist seit April 2022 im Amt und will den Konzern noch stärker auf Transformation und Nachhaltigkeit ausrichten.

In jedem Fall haben die beiden Energie-Töchter der Holding, dem Dach für 15 verschiedene Gesellschaften, solide zum Ergebnis beigetragen. Die BHG gibt den Gewinnübertrag der Stadtwerke für 2022 mit 7,9 Millionen Euro an, im Vorjahr waren es noch 7,0 Millionen Euro.

Auch die Hanau Netz GmbH führte wieder einen Gewinn ab. Stand für 2021 noch ein negatives Ergebnis zu Buche (minus 234.000 Euro), erwirtschaftete die Gesellschaft mit ihrem Leitungsnetz nun wieder ein Plus von etwa einer halben Million Euro.

Versorger kommt bei weniger Umsatz auf höheren Überschuss

Ihr Plus realisierten die Stadtwerke trotz eines insgesamt rückläufigen Umsatzes (rund 3 Millionen Euro weniger) und eines um 19,8 Prozent geringeren Stromabsatzes (176,2 Millionen kWh). Die BHG gibt als Grund dafür den Wegfall eines großen Industriekunden an.

Beim Erdgas legte der Versorger um 4,3 Prozent auf 392,1 Millionen kWh zu, obwohl es im Jahr der Energiekrise allgemeine Aufrufe zum sparsamen Verbrauch gab. Den Zuwachs erklärt die Holding auch eher mit neu gewonnenen Kundinnen und Kunden, die von Discountern zu den Stadtwerken gekommen seien. Speziell im Wärmebereich ging der Absatz auf 163,5 Millionen kWh zurück.

Die Stadtwerke wollen die Nah- und Fernwärme in der Stadt weiter ausbauen. Sie stehen dabei unter einem gewissen zeitlichen Druck, weil ein traditionell wichtiger Fernwärmelieferant im Jahr 2024 ausfällt. Dann endet der Liefervertrag mit Uniper über Wärme aus dem Kohlekraftwerk Staudinger im benachbarten Großkrotzenburg.

Solange das gemeinsam mit der Mainova zu bauende, wasserstofffähige Blockheizkraftwerk (BHKW) noch nicht in Betrieb ist, müssen die existierenden Heizkraftwerke des Hanauer Versorgers zum Einsatz kommen. Das verursache höhere Kosten, so die BHG. Das neue Gemeinschaftskraftwerk hat gerade den Spatenstich erlebt (wir berichteten) und soll zur Heizperiode 2024/25 ans Netz gehen.

Grundsätzlich wollen die Stadtwerke die dezentralen Energien ausbauen, dabei Schwerpunkte auf Solaranlagen und Elektromobilität legen. Perspektivisch erwartet der Versorger einen steigenden Wärmeabsatz.
 
Bilanz Beteiligungsgesellschaft Hanau Holding GmbH
Kennzahlen (in Mio. Euro)20222021
Umsatz Konzern419,6408,7
Gewinn Konzern0- 3,9
Stadtwerke Umsatz108,6111,5
Stadtwerke Gewinn7,97,0
Hanau Netz Umsatz67,263,5
Hanau Netz Gewinn0,468- 0,234
Beschäftigte Holding
(inkl. Auszubildenden)
3.0753.052
Quelle: BHG
 

Freitag, 21.07.2023, 15:42 Uhr
Volker Stephan
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Bilanz
Hanau kann sich auf Stadtwerke-Gewinne verlassen
Auf die Stadtwerke Hanau ist Verlass. Der Versorger verbesserte sein Ergebnis und führte rund eine Million Euro mehr an die Konzermutter ab als 2021. Die Holding blieb aber im Minus.
Die „BeteiligungsHolding Hanau GmbH“ (BHG) kommt im Geschäftsjahr auf eine schwarze Null. Allerdings nur, weil die Kommune den neuerlichen Fehlbetrag von 4,6 Millionen Euro ausgleicht. Damit kämen die Verantwortlichen in der Brüder-Grimm-Stadt ihrer Verantwortung für die Daseinsvorsorge nach, betont Aufsichtsratschef und Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD).

Je nach Betrachtungsweise hat sich der Verlust der Hessen gegenüber 2021 (minus 3,9 Millionen Euro) also erhöht oder verringert. Erstmals präsentierte Markus Menzen als alleiniger Geschäftsführer der BHG die Zahlen. Er ist seit April 2022 im Amt und will den Konzern noch stärker auf Transformation und Nachhaltigkeit ausrichten.

In jedem Fall haben die beiden Energie-Töchter der Holding, dem Dach für 15 verschiedene Gesellschaften, solide zum Ergebnis beigetragen. Die BHG gibt den Gewinnübertrag der Stadtwerke für 2022 mit 7,9 Millionen Euro an, im Vorjahr waren es noch 7,0 Millionen Euro.

Auch die Hanau Netz GmbH führte wieder einen Gewinn ab. Stand für 2021 noch ein negatives Ergebnis zu Buche (minus 234.000 Euro), erwirtschaftete die Gesellschaft mit ihrem Leitungsnetz nun wieder ein Plus von etwa einer halben Million Euro.

Versorger kommt bei weniger Umsatz auf höheren Überschuss

Ihr Plus realisierten die Stadtwerke trotz eines insgesamt rückläufigen Umsatzes (rund 3 Millionen Euro weniger) und eines um 19,8 Prozent geringeren Stromabsatzes (176,2 Millionen kWh). Die BHG gibt als Grund dafür den Wegfall eines großen Industriekunden an.

Beim Erdgas legte der Versorger um 4,3 Prozent auf 392,1 Millionen kWh zu, obwohl es im Jahr der Energiekrise allgemeine Aufrufe zum sparsamen Verbrauch gab. Den Zuwachs erklärt die Holding auch eher mit neu gewonnenen Kundinnen und Kunden, die von Discountern zu den Stadtwerken gekommen seien. Speziell im Wärmebereich ging der Absatz auf 163,5 Millionen kWh zurück.

Die Stadtwerke wollen die Nah- und Fernwärme in der Stadt weiter ausbauen. Sie stehen dabei unter einem gewissen zeitlichen Druck, weil ein traditionell wichtiger Fernwärmelieferant im Jahr 2024 ausfällt. Dann endet der Liefervertrag mit Uniper über Wärme aus dem Kohlekraftwerk Staudinger im benachbarten Großkrotzenburg.

Solange das gemeinsam mit der Mainova zu bauende, wasserstofffähige Blockheizkraftwerk (BHKW) noch nicht in Betrieb ist, müssen die existierenden Heizkraftwerke des Hanauer Versorgers zum Einsatz kommen. Das verursache höhere Kosten, so die BHG. Das neue Gemeinschaftskraftwerk hat gerade den Spatenstich erlebt (wir berichteten) und soll zur Heizperiode 2024/25 ans Netz gehen.

Grundsätzlich wollen die Stadtwerke die dezentralen Energien ausbauen, dabei Schwerpunkte auf Solaranlagen und Elektromobilität legen. Perspektivisch erwartet der Versorger einen steigenden Wärmeabsatz.
 
Bilanz Beteiligungsgesellschaft Hanau Holding GmbH
Kennzahlen (in Mio. Euro)20222021
Umsatz Konzern419,6408,7
Gewinn Konzern0- 3,9
Stadtwerke Umsatz108,6111,5
Stadtwerke Gewinn7,97,0
Hanau Netz Umsatz67,263,5
Hanau Netz Gewinn0,468- 0,234
Beschäftigte Holding
(inkl. Auszubildenden)
3.0753.052
Quelle: BHG
 

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Volker Stephan

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