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Energie & Management > Bilanz - Neuss: Gewinn dank Contracting und Beteiligungen
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Neuss: Gewinn dank Contracting und Beteiligungen

Vom 2022 erwirtschafteten Gewinn der Stadtwerke Neuss bekommen nur Westenergie und Thüga etwas ab. Die Kommune belässt ihren Anteil von gut 9 Millionen Euro im Tochterunternehmen.
Am Niederrhein hat die Energiekrise nicht zu Verwerfungen geführt. Im Gegenteil: Die gestiegenen Preise für Energieträger haben bei den Stadtwerken Neuss im Geschäftsjahr 2022 für ein deutliches Umsatzplus gesorgt. 248,5 Millionen Euro vermeldet das Unternehmen, das zu mehr als zwei Dritteln der nordrhein-westfälischen Kommune gehört.

Die Stadt Neuss verzichtet gemäß Empfehlung des Stadtwerke-Aufsichtsrats auf rund 9,3 Millionen Euro, die als Gewinn nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter Westenergie (17,5 Prozent) und Thüga (15 Prozent) übrig geblieben sind. Mit dem Geld soll der Versorger in die Lage versetzt werden, auch künftig zu investieren. Im vergangenen Jahr nahm er 15,2 Millionen Euro für diverse Projekte bei Strom, Wärme und Elektromobilitäts in die Hand.

Das Ergebnis liege über Plan, teilt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung, mit. Die Steigerung gehe auf den Energiebereich und weitere Kompensationszahlungen für Verluste im Bäder- und Nahverkehrs-Sektor aus dem Corona-Hilfsfonds zurück. Auch hätten die Beteiligungen Geld in die Kassen gespült – Neuss hält zum Beispiel 9 Prozent am Stadtwerke-Verbund Thüga.

Weiter in Windkraft-Anlagen investieren

Dazu zahlte sich die Stärke der Stadtwerke im Contracting-Markt aus. Allein 2022 kamen etwa 100 Solaranlagen und modernisierte Heizungen über die verfügbaren Contracting-Modelle neu hinzu. Insgesamt liegt die Contracting-Tochter „german contract Wärmedienste GmbH“ nun bei mehr als 3.400 mit Wärme- und Solaranlagen ausgestatteten Gebäuden und Einrichtungen. Wärmepumpen liegen dabei voll im Trend.

Seit Ende 2021 fingen die Stadtwerke etwa 3.000 von Billiganbietern gekündigte Strom- und Gaskunden auf. Dies glich aber den durch Sparmaßnahmen begründeten Rückgang im Energieabsatz nicht aus. Beim Strom wurde ein Minus von elf Prozent (auf nun 342 Millionen kWh) und beim Gas ein Rückgang um 14 Prozent (auf 1,63 Milliarden kWh) registriert. An Fernwärme setzte der Versorger 19 Prozent weniger ab. Die Differenz betrug hier 17,6 Millionen kWh.

Die Stadtwerke Neuss nehmen für sich in Anspruch, als einer der ersten Versorger in Deutschland bereits im April 2023 die Erdgaspreise wieder gesenkt zu haben. Und zwar „deutlich“ um mehr als 26 Prozent.

Als Investitionsobjekte hat Neuss weitere Windkraft-Anlagen im Stadtgebiet im Blick, die zu den beiden eigenen nahe dem Ortsteil Hoisten hinzukämen. Auch die Elektromobilität bleibt ein wichtiges Geschäftsfeld. Ende 2022 hatten die Stadtwerke mehr als 600 Ladepunkte innerhalb der Kommune installiert. Der Ausbau geht im laufenden Jahr unvermindert weiter, heißt es.


 

Donnerstag, 13.07.2023, 13:48 Uhr
Volker Stephan
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Neuss: Gewinn dank Contracting und Beteiligungen
Vom 2022 erwirtschafteten Gewinn der Stadtwerke Neuss bekommen nur Westenergie und Thüga etwas ab. Die Kommune belässt ihren Anteil von gut 9 Millionen Euro im Tochterunternehmen.
Am Niederrhein hat die Energiekrise nicht zu Verwerfungen geführt. Im Gegenteil: Die gestiegenen Preise für Energieträger haben bei den Stadtwerken Neuss im Geschäftsjahr 2022 für ein deutliches Umsatzplus gesorgt. 248,5 Millionen Euro vermeldet das Unternehmen, das zu mehr als zwei Dritteln der nordrhein-westfälischen Kommune gehört.

Die Stadt Neuss verzichtet gemäß Empfehlung des Stadtwerke-Aufsichtsrats auf rund 9,3 Millionen Euro, die als Gewinn nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter Westenergie (17,5 Prozent) und Thüga (15 Prozent) übrig geblieben sind. Mit dem Geld soll der Versorger in die Lage versetzt werden, auch künftig zu investieren. Im vergangenen Jahr nahm er 15,2 Millionen Euro für diverse Projekte bei Strom, Wärme und Elektromobilitäts in die Hand.

Das Ergebnis liege über Plan, teilt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung, mit. Die Steigerung gehe auf den Energiebereich und weitere Kompensationszahlungen für Verluste im Bäder- und Nahverkehrs-Sektor aus dem Corona-Hilfsfonds zurück. Auch hätten die Beteiligungen Geld in die Kassen gespült – Neuss hält zum Beispiel 9 Prozent am Stadtwerke-Verbund Thüga.

Weiter in Windkraft-Anlagen investieren

Dazu zahlte sich die Stärke der Stadtwerke im Contracting-Markt aus. Allein 2022 kamen etwa 100 Solaranlagen und modernisierte Heizungen über die verfügbaren Contracting-Modelle neu hinzu. Insgesamt liegt die Contracting-Tochter „german contract Wärmedienste GmbH“ nun bei mehr als 3.400 mit Wärme- und Solaranlagen ausgestatteten Gebäuden und Einrichtungen. Wärmepumpen liegen dabei voll im Trend.

Seit Ende 2021 fingen die Stadtwerke etwa 3.000 von Billiganbietern gekündigte Strom- und Gaskunden auf. Dies glich aber den durch Sparmaßnahmen begründeten Rückgang im Energieabsatz nicht aus. Beim Strom wurde ein Minus von elf Prozent (auf nun 342 Millionen kWh) und beim Gas ein Rückgang um 14 Prozent (auf 1,63 Milliarden kWh) registriert. An Fernwärme setzte der Versorger 19 Prozent weniger ab. Die Differenz betrug hier 17,6 Millionen kWh.

Die Stadtwerke Neuss nehmen für sich in Anspruch, als einer der ersten Versorger in Deutschland bereits im April 2023 die Erdgaspreise wieder gesenkt zu haben. Und zwar „deutlich“ um mehr als 26 Prozent.

Als Investitionsobjekte hat Neuss weitere Windkraft-Anlagen im Stadtgebiet im Blick, die zu den beiden eigenen nahe dem Ortsteil Hoisten hinzukämen. Auch die Elektromobilität bleibt ein wichtiges Geschäftsfeld. Ende 2022 hatten die Stadtwerke mehr als 600 Ladepunkte innerhalb der Kommune installiert. Der Ausbau geht im laufenden Jahr unvermindert weiter, heißt es.


 

Donnerstag, 13.07.2023, 13:48 Uhr
Volker Stephan

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