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Energie & Management > Klimaschutz - Energieberater befürchten Stillstand bei Sanierungen
Quelle: Fotolia / frenta
Klimaschutz

Energieberater befürchten Stillstand bei Sanierungen

Flaute im Gebäudesektor: Nach einer Umfrage unter Energieberatern kommt die grüne Wende kaum voran. Mehr als bei der Heiztechnik sehen sie Nachholbedarf bei der Gebäudehülle.
Neue Umfrage, gleiches Resultat: Wie 2021 und 2022 sind dieses Jahr bundesweit Energieberater danach gefragt worden, wie es mit der Energiewende im Gebäudesektor vorangeht. Einmal mehr zeigt sich ein negatives Bild. Auch im dritten Jahr „werden der Status Quo und die Zukunftsaussichten im Gebäudesektor als düster bewertet“, schreibt der Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg), der die Umfrage in Auftrag gibt.

Danach gefragt, wie sie das Vorankommen der Bundesregierung bei der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands beurteilen, antworten 35 Prozent der Energieberater mit „sehr schlecht“. 34 Prozent sagen „schlecht“. Nur 4 Prozent stufen den Fortschritt als „gut“ ein.

Dass der Gebäudebestand bis zum Jahr 2045, wie es der Politik vorschwebt, klimaneutral wird, schätzen die meisten als unrealistisch ein. Gut zwei Drittel der Befragten halten das Ziel für nicht erreichbar. Knackpunkte seien vor allem die „Umsetzung der Förderprogramme“ (35 Prozent) und die „politischen Rahmenbedingungen“ (23 Prozent).

Die Frage, ob ausschließlich Förderanreize zur Erreichung des klimaneutralen Gebäudebestands ausreichen, beantworten 75 Prozent mit „Nein“. Jeweils 56 Prozent sprechen sich für ordnungsrechtliche Vorgaben und Verzugskontrollen aus.

Politik setzt die "falschen Schwerpunkte"

Der größte Nachholbedarf im Hinblick auf einen klimaneutralen Gebäudebestand besteht laut Umfrage bei der Gebäudehülle. 93 Prozent nennen sie als Schwachstelle. Dahinter folgt die Heiztechnik (61 Prozent) und die Belüftung (30 Prozent).

„Die Ergebnisse der Energieberaterumfrage zeigen unmissverständlich, dass die Bundesregierung bei der Modernisierung des Gebäudebestands die falschen Schwerpunkte setzt“, sagt Buveg-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs. Politisches Handeln und die Realität fielen beim Gebäudebestand immer weiter auseinander. „Ein Stillstand bei den energetischen Sanierungen droht“, so Hinrichs.

Marita Klempnow, Vorständin des Deutschen Energieberater-Netzwerks (DEN) betont, dass es nicht ausreichend sei, „nur die Energieträger zu wechseln“. „Wir müssen an den gigantischen Ressourcenverbrauch im Gebäudebereich ran. Der Schlüssel dazu ist eine Verstetigung und Entbürokratisierung des Ordnungsrechts und der Förderung“.

Die „Energieberater-Umfrage zur Modernisierung des Gebäudebestands 2023“ fand online in der Zeit von Juli 2022 bis August 2023 statt. Befragt wurden Mitglieder des DEN und Bundesverbands der Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker (GIH).

Freitag, 8.09.2023, 16:50 Uhr
Manfred Fischer
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Energieberater befürchten Stillstand bei Sanierungen
Flaute im Gebäudesektor: Nach einer Umfrage unter Energieberatern kommt die grüne Wende kaum voran. Mehr als bei der Heiztechnik sehen sie Nachholbedarf bei der Gebäudehülle.
Neue Umfrage, gleiches Resultat: Wie 2021 und 2022 sind dieses Jahr bundesweit Energieberater danach gefragt worden, wie es mit der Energiewende im Gebäudesektor vorangeht. Einmal mehr zeigt sich ein negatives Bild. Auch im dritten Jahr „werden der Status Quo und die Zukunftsaussichten im Gebäudesektor als düster bewertet“, schreibt der Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg), der die Umfrage in Auftrag gibt.

Danach gefragt, wie sie das Vorankommen der Bundesregierung bei der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands beurteilen, antworten 35 Prozent der Energieberater mit „sehr schlecht“. 34 Prozent sagen „schlecht“. Nur 4 Prozent stufen den Fortschritt als „gut“ ein.

Dass der Gebäudebestand bis zum Jahr 2045, wie es der Politik vorschwebt, klimaneutral wird, schätzen die meisten als unrealistisch ein. Gut zwei Drittel der Befragten halten das Ziel für nicht erreichbar. Knackpunkte seien vor allem die „Umsetzung der Förderprogramme“ (35 Prozent) und die „politischen Rahmenbedingungen“ (23 Prozent).

Die Frage, ob ausschließlich Förderanreize zur Erreichung des klimaneutralen Gebäudebestands ausreichen, beantworten 75 Prozent mit „Nein“. Jeweils 56 Prozent sprechen sich für ordnungsrechtliche Vorgaben und Verzugskontrollen aus.

Politik setzt die "falschen Schwerpunkte"

Der größte Nachholbedarf im Hinblick auf einen klimaneutralen Gebäudebestand besteht laut Umfrage bei der Gebäudehülle. 93 Prozent nennen sie als Schwachstelle. Dahinter folgt die Heiztechnik (61 Prozent) und die Belüftung (30 Prozent).

„Die Ergebnisse der Energieberaterumfrage zeigen unmissverständlich, dass die Bundesregierung bei der Modernisierung des Gebäudebestands die falschen Schwerpunkte setzt“, sagt Buveg-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs. Politisches Handeln und die Realität fielen beim Gebäudebestand immer weiter auseinander. „Ein Stillstand bei den energetischen Sanierungen droht“, so Hinrichs.

Marita Klempnow, Vorständin des Deutschen Energieberater-Netzwerks (DEN) betont, dass es nicht ausreichend sei, „nur die Energieträger zu wechseln“. „Wir müssen an den gigantischen Ressourcenverbrauch im Gebäudebereich ran. Der Schlüssel dazu ist eine Verstetigung und Entbürokratisierung des Ordnungsrechts und der Förderung“.

Die „Energieberater-Umfrage zur Modernisierung des Gebäudebestands 2023“ fand online in der Zeit von Juli 2022 bis August 2023 statt. Befragt wurden Mitglieder des DEN und Bundesverbands der Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker (GIH).

Freitag, 8.09.2023, 16:50 Uhr
Manfred Fischer

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