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Energie & Management > Wasserstoff - Anspruch und Wirklichkeit beim Import von Wasserstoff
Quelle: Shutterstock / Audio und werbung
Wasserstoff

Anspruch und Wirklichkeit beim Import von Wasserstoff

Der Nationale Wasserstoffrat hat seine Sicht zur Beschaffung des Gases aus dem Ausland vorgelegt.
Der Nationale Wasserstoffrat hat seine am 19. Januar abgegebene „Stellungnahme zur Erarbeitung der Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung“ nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Darin sieht das Gremium die Voraussetzungen für eine künftige erfolgreiche Nutzung von Wasserstoff in Deutschland gegeben, auch durch den Import aus dem Ausland.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass ein Großteil des in Deutschland benötigten Wasserstoffs, rund 50 bis 70 Prozent, durch Importe aus dem Ausland abgedeckt werden müssen. Denn die Kapazitäten für die Herstellung von „klimaneutralem und wettbewerbsfähigem Wasserstoff“ sind hierzulande aufgrund der Sonnen- und Windbedingungen begrenzt, wie es auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums dazu heißt.

Der NWR stellt dazu fest, dass es zwar in vielen Bereichen noch Handlungs- und Ergänzungsbedarf gebe wie bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren oder der Standardisierung und Normsetzung von Wasserstoff. Doch seien die ersten zentralen Voraussetzungen für den Beginn des Wasserstoffhochlaufs bereits geschaffen worden.

Gleichwohl müsse bei der Importstrategie als erster Schwerpunkt die Einbindung des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes in das europäische Backbone-Netz gesetzt werden, inklusive Anbindung nach Norwegen, Osteuropa, der Balkan-Region sowie Nordafrika. „Der NWR betont die Wichtigkeit der deutschen Wasserstoffpolitik mit Blick auf Transite und die Rolle Deutschlands als Wasserstoff-Hub“, heißt es vom Rat.

​Problem von Anspruch und Wirklich beim Import

So sollten „Aktivitäten in möglichen Exportregionen für Wasserstoff und Wasserstoffderivate durch ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten gestärkt werden“, ist in der Stellungnahme nachzulesen. Nicht zuletzt böten die Nachbarschaftspolitik der EU „eine sehr interessante Grundlage für die frühzeitige Integration von Fragen des Wasserstoffimports.“

Der NWR benennt aber auch das Problem von Anspruch und Wirklichkeit beim Import von Wasserstoff aus Drittländern. Der NWR sieht ein Spannungsfeld vorliegen − einerseits zwischen den hohen entwicklungs- und klimapolitischen Ansprüchen Deutschlands und „andererseits den Konsequenzen solcher Kriterien für Importverfügbarkeiten, Importpreise und Realisierung von Projekten“.

Der Rat empfiehlt daher, die Kooperationsaktivitäten auf eine Auswahl von Ländern und Regionen zu konzentrieren, die für den Import von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten von besonderer Bedeutung „und für die erforderliche Intensität des Austauschs, der Kooperation und auch der Governance von großer Wichtigkeit sind“.

Der Nationale Wasserstoffrat wurde 2020 von der Bundesregierung eingerichtet und besteht aus 26 Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Er soll Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie machen. Geleitet wird das Gremium von Westnetz-Chefin Katherina Reiche.

Die komplette „Stellungnahme zur Erarbeitung der Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung“ kann auf der Internetseite des Nationalen Wasserstoffrates nachgelesen werden.

Mittwoch, 7.02.2024, 16:06 Uhr
Stefan Sagmeister
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Wasserstoff
Anspruch und Wirklichkeit beim Import von Wasserstoff
Der Nationale Wasserstoffrat hat seine Sicht zur Beschaffung des Gases aus dem Ausland vorgelegt.
Der Nationale Wasserstoffrat hat seine am 19. Januar abgegebene „Stellungnahme zur Erarbeitung der Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung“ nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Darin sieht das Gremium die Voraussetzungen für eine künftige erfolgreiche Nutzung von Wasserstoff in Deutschland gegeben, auch durch den Import aus dem Ausland.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass ein Großteil des in Deutschland benötigten Wasserstoffs, rund 50 bis 70 Prozent, durch Importe aus dem Ausland abgedeckt werden müssen. Denn die Kapazitäten für die Herstellung von „klimaneutralem und wettbewerbsfähigem Wasserstoff“ sind hierzulande aufgrund der Sonnen- und Windbedingungen begrenzt, wie es auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums dazu heißt.

Der NWR stellt dazu fest, dass es zwar in vielen Bereichen noch Handlungs- und Ergänzungsbedarf gebe wie bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren oder der Standardisierung und Normsetzung von Wasserstoff. Doch seien die ersten zentralen Voraussetzungen für den Beginn des Wasserstoffhochlaufs bereits geschaffen worden.

Gleichwohl müsse bei der Importstrategie als erster Schwerpunkt die Einbindung des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes in das europäische Backbone-Netz gesetzt werden, inklusive Anbindung nach Norwegen, Osteuropa, der Balkan-Region sowie Nordafrika. „Der NWR betont die Wichtigkeit der deutschen Wasserstoffpolitik mit Blick auf Transite und die Rolle Deutschlands als Wasserstoff-Hub“, heißt es vom Rat.

​Problem von Anspruch und Wirklich beim Import

So sollten „Aktivitäten in möglichen Exportregionen für Wasserstoff und Wasserstoffderivate durch ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten gestärkt werden“, ist in der Stellungnahme nachzulesen. Nicht zuletzt böten die Nachbarschaftspolitik der EU „eine sehr interessante Grundlage für die frühzeitige Integration von Fragen des Wasserstoffimports.“

Der NWR benennt aber auch das Problem von Anspruch und Wirklichkeit beim Import von Wasserstoff aus Drittländern. Der NWR sieht ein Spannungsfeld vorliegen − einerseits zwischen den hohen entwicklungs- und klimapolitischen Ansprüchen Deutschlands und „andererseits den Konsequenzen solcher Kriterien für Importverfügbarkeiten, Importpreise und Realisierung von Projekten“.

Der Rat empfiehlt daher, die Kooperationsaktivitäten auf eine Auswahl von Ländern und Regionen zu konzentrieren, die für den Import von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten von besonderer Bedeutung „und für die erforderliche Intensität des Austauschs, der Kooperation und auch der Governance von großer Wichtigkeit sind“.

Der Nationale Wasserstoffrat wurde 2020 von der Bundesregierung eingerichtet und besteht aus 26 Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Er soll Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie machen. Geleitet wird das Gremium von Westnetz-Chefin Katherina Reiche.

Die komplette „Stellungnahme zur Erarbeitung der Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung“ kann auf der Internetseite des Nationalen Wasserstoffrates nachgelesen werden.

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Stefan Sagmeister

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