E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Regenerative - 2023 deutlicher Zuwachs an Kapazität bei erneuerbaren Energien
Quelle: Shutterstock / Jevanto Productions
Regenerative

2023 deutlicher Zuwachs an Kapazität bei erneuerbaren Energien

Die Bundesnetzagentur hat Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energieanlagen im Jahr 2023 ermittelt. Demnach stieg die installierte Leistung um 17.000 MW, das sind 12 Prozent mehr als 2022.
2023 brachte der Zubau von Erneuerbare-Energien-Anlagen Deutschland insgesamt auf eine Kapazität von 170.000 MW. Das berichtete die Bundesnetzagentur in einem ersten Überblick am 5. Januar. Demnach stieg die installierte Leistung 2023 um 17.000 MW, das sind 12 Prozent mehr als noch 2022. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind.

„Vor allem beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht“, resümierte der Präsident der Behörde, Klaus Müller. Die Zubau-Leistung habe sich in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. „Beim Wind an Land sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen“, schränkte er zugleich ein. Optimistisch stimme ihn aber, dass 2023 deutlich mehr Genehmigungen ergangen sind. „Das wird sich in steigenden Zubauzahlen auszahlen“, sagte Müller.

Solarenergie

Der Zubau der Solarleistung hat sich 2023 mit 14.100 MW im Vergleich zum Vorjahreszubau fast verdoppelt. Dies sei laut Agentur auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Ebenfalls gab es einen verstärkten Zubau von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen. In Bayern wurde 2023 mit 3.500 MW die meiste Solarleistung installiert. Am Jahresende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81.700 MW. Damit müssten künftig jährlich 19.000 MW zugebaut werden, um das Ausbauziel der Bundesregierung von 215.000 MW für Solar im Jahr 2030 zu erreichen, so die Bundesnetzagentur.

Ein Großteil der privat betriebenen Gebäudeanlagen umfasse einen Speicher. 2023 war dies bei einem Anteil von rund 70 Prozent der Solaranlagen der Fall. Als sogenannte Balkonanlagen (steckerfertige Photovoltaik-Anlagen) registrierte die Bundesnetzagentur 2023 etwa 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister. Dies seien dreimal so viele wie im Vorjahr. Der Boom an Balkonanlagen habe am gesamten deutschen Solarzubau einen Anteil von 1,5 Prozent, mit einer Leistung von 200 MW. Die Behörde geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagen noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.

Windkraft an Land

Die im Jahr 2023 zugebaute Windleistung liegt mit 2.900 MW über dem Vorjahresniveau. Dabei wurden vom Zubauwert die stillgelegten Anlagen abgezogen. Die installierte Gesamtleistung am Jahresende 2023 beträgt damit 60.900 MW. Bis 2030 soll sich die installierte Leistung auf 115.000 MW steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten jährlich 7.700 MW in Deutschland zugebaut werden, also deutlich mehr.

2023 gingen die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein mit 1.100 MW neu in Betrieb. In den süddeutschen Flächenländern Bayern und Baden-Württemberg waren es dagegen zusammen nur rund 80 MW. 2023 ergingen 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land als im Vorjahr. Diese wurden für rund 8.000 MW ausgesprochen und werden voraussichtlich in den kommenden Jahren realisiert.

Windkraft auf See

2023 ging ein Windpark mit 27 Windturbinen neu in Betrieb. Dabei handelt es sich um den in der Ostsee liegenden Windpark „Arcadis Ost I“ mit einer Leistung von 300 MW. Damit wurde 2023 in etwa genauso viel Windleistung auf See zugebaut wie im Vorjahr. Insgesamt ist eine Leistung von 8.500 MW in Ost- und Nordsee installiert. Bis 2030 sollen es 30.000 MW werden.

Biomasse-Energie

Der Zubau der Biomasseanlagen hat sich im Jahr 2023 mit 120 MW im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau verdoppelt. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Damit sind insgesamt rund 9.000 MW Biomasseleistung in Betrieb.

Die Daten für das Gesamtjahr 2023 ermittelte die Bundesnetzagentur auf Basis der Registrierungen im Marktstammdatenregister. Für den Monat Dezember wurden sie abgeschätzt. Eine abschließende Analyse der Zubauzahlen werde Ende Januar 2024 veröffentlicht, kündigte die Behörde an.

Das Marktstammdatenregister ist ein umfassendes amtliches Register bei der Bundesnetzagentur für alle stromerzeugenden Anlagen in Deutschland. Darin müssen alle netzgekoppelten Stromerzeugungsanlagen und Batteriespeicher registriert werden. Dieses umfasst alle Anlagen bis auf wenige Ausnahmen.

Das Marktstammdatenregister (MaStR) steht im Internet zur Verfügung.

Freitag, 5.01.2024, 12:45 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Regenerative - 2023 deutlicher Zuwachs an Kapazität bei erneuerbaren Energien
Quelle: Shutterstock / Jevanto Productions
Regenerative
2023 deutlicher Zuwachs an Kapazität bei erneuerbaren Energien
Die Bundesnetzagentur hat Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energieanlagen im Jahr 2023 ermittelt. Demnach stieg die installierte Leistung um 17.000 MW, das sind 12 Prozent mehr als 2022.
2023 brachte der Zubau von Erneuerbare-Energien-Anlagen Deutschland insgesamt auf eine Kapazität von 170.000 MW. Das berichtete die Bundesnetzagentur in einem ersten Überblick am 5. Januar. Demnach stieg die installierte Leistung 2023 um 17.000 MW, das sind 12 Prozent mehr als noch 2022. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind.

„Vor allem beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht“, resümierte der Präsident der Behörde, Klaus Müller. Die Zubau-Leistung habe sich in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. „Beim Wind an Land sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen“, schränkte er zugleich ein. Optimistisch stimme ihn aber, dass 2023 deutlich mehr Genehmigungen ergangen sind. „Das wird sich in steigenden Zubauzahlen auszahlen“, sagte Müller.

Solarenergie

Der Zubau der Solarleistung hat sich 2023 mit 14.100 MW im Vergleich zum Vorjahreszubau fast verdoppelt. Dies sei laut Agentur auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Ebenfalls gab es einen verstärkten Zubau von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen. In Bayern wurde 2023 mit 3.500 MW die meiste Solarleistung installiert. Am Jahresende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81.700 MW. Damit müssten künftig jährlich 19.000 MW zugebaut werden, um das Ausbauziel der Bundesregierung von 215.000 MW für Solar im Jahr 2030 zu erreichen, so die Bundesnetzagentur.

Ein Großteil der privat betriebenen Gebäudeanlagen umfasse einen Speicher. 2023 war dies bei einem Anteil von rund 70 Prozent der Solaranlagen der Fall. Als sogenannte Balkonanlagen (steckerfertige Photovoltaik-Anlagen) registrierte die Bundesnetzagentur 2023 etwa 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister. Dies seien dreimal so viele wie im Vorjahr. Der Boom an Balkonanlagen habe am gesamten deutschen Solarzubau einen Anteil von 1,5 Prozent, mit einer Leistung von 200 MW. Die Behörde geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagen noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.

Windkraft an Land

Die im Jahr 2023 zugebaute Windleistung liegt mit 2.900 MW über dem Vorjahresniveau. Dabei wurden vom Zubauwert die stillgelegten Anlagen abgezogen. Die installierte Gesamtleistung am Jahresende 2023 beträgt damit 60.900 MW. Bis 2030 soll sich die installierte Leistung auf 115.000 MW steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten jährlich 7.700 MW in Deutschland zugebaut werden, also deutlich mehr.

2023 gingen die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein mit 1.100 MW neu in Betrieb. In den süddeutschen Flächenländern Bayern und Baden-Württemberg waren es dagegen zusammen nur rund 80 MW. 2023 ergingen 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land als im Vorjahr. Diese wurden für rund 8.000 MW ausgesprochen und werden voraussichtlich in den kommenden Jahren realisiert.

Windkraft auf See

2023 ging ein Windpark mit 27 Windturbinen neu in Betrieb. Dabei handelt es sich um den in der Ostsee liegenden Windpark „Arcadis Ost I“ mit einer Leistung von 300 MW. Damit wurde 2023 in etwa genauso viel Windleistung auf See zugebaut wie im Vorjahr. Insgesamt ist eine Leistung von 8.500 MW in Ost- und Nordsee installiert. Bis 2030 sollen es 30.000 MW werden.

Biomasse-Energie

Der Zubau der Biomasseanlagen hat sich im Jahr 2023 mit 120 MW im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau verdoppelt. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Damit sind insgesamt rund 9.000 MW Biomasseleistung in Betrieb.

Die Daten für das Gesamtjahr 2023 ermittelte die Bundesnetzagentur auf Basis der Registrierungen im Marktstammdatenregister. Für den Monat Dezember wurden sie abgeschätzt. Eine abschließende Analyse der Zubauzahlen werde Ende Januar 2024 veröffentlicht, kündigte die Behörde an.

Das Marktstammdatenregister ist ein umfassendes amtliches Register bei der Bundesnetzagentur für alle stromerzeugenden Anlagen in Deutschland. Darin müssen alle netzgekoppelten Stromerzeugungsanlagen und Batteriespeicher registriert werden. Dieses umfasst alle Anlagen bis auf wenige Ausnahmen.

Das Marktstammdatenregister (MaStR) steht im Internet zur Verfügung.

Freitag, 5.01.2024, 12:45 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.