E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Veranstaltung - Wege zur kommunalen Klimaneutralität beschreiten
Quelle: Berliner ENERGIETAGE_Quelle Rolf Schulten
Veranstaltung

Wege zur kommunalen Klimaneutralität beschreiten

Die „Berliner Energietage“ versammeln derzeit 100 Veranstaltungen zur Energiewende. Am zweiten von drei Online-Tagen ging es um Wege zur kommunalen Klimaneutralität.
Einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit an den Klimaneutralitätsstrategien für die Städte Aachen, Bonn und Köln bot der zweite Tag der „Berliner Energietage“ online. Wie die kommunale Wirksamkeit für die Klimaneutralität in die Waagschale geworfen werden kann, stellten Mitarbeiter des Wuppertal Instituts sowie der Gertec Ingenieurgesellschaft vor. Sie schöpften dabei aus eigenen Erfahrungen aus der Zeit von 2021 bis 2023. In dieser Zeitspanne unterstützten sie die Städte Aachen, Bonn und Köln dabei, Strategien für eine klimaneutrale Zukunft zu erarbeiten.

Städten komme eine wichtige Rolle bei der Transformation zur Klimaneutralität zu, unterstrich Andreas Hübner, Projektingenieur und Gesellschafter der Gertec. Kommunen könnten auf vielfältige Weise Wirkung erzielen. In jedem Fall müsse für eine kommunale Klimaneutralitätsstrategie Zeit eingeplant werden. Sie werde um so erfolgreicher, je besser alle Teile der Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung einbezogen werden. Selbst das Standesamt und Kulturvertreter wie ein Orchester könnten und wollten Beiträge leisten.

Der Weg sollte daher von der gemeinsamen Strategieentwicklung über die Veränderungen in der Verwaltungsorganisation bis hin zur stadtweiten Verankerung auf dem Weg zur Umsetzung der Strategie gehen. Denn Städte seien durchaus mit ihren Energieunternehmen, Verkehrsbetrieben oder Sporteinrichtungen eigene Konzerne mit Wirkkraft, unterstrich Hübner. Dies sei auch Beispiel für die private Wirtschaft. Auf dem Weg zur Klimaneutralität müssten Städte unterschiedliche Rollen annehmen, teilweise anpassen und neu entdecken.

Alle Unternehmen einbeziehen

So könne die Stadt zum Beispiel mit Verkehrsplanung klimafreundliche Mobilität fördern oder behindern. Am Beispiel der Stadt Bonn wurde erläuterte, wie der Klimaaktionsplan der Bürgerinnen und Bürger zum Klimaplan 2035 erweitert wurde. Ausgehend vom Ziel der Erreichbarkeit wichtiger Ziele wie Einkaufen, Arzt, Schule, Freizeiteinrichtung oder Verwaltung binnen 15 Minuten ohne Auto entstand ein neuer Mobilitätsplan.

Die Aachener Klimaneutralitätsstrategie zeigte beispielhaft, welche Anforderungen an die Governance von Klimaneutralitätsprozessen bestehen und was dies für die Veränderung der Organisationsstrukturen in kommunalen Verwaltungen bedeutet. So hätten viele Städte inzwischen eine Stabsstelle beim Bürgermeister, die über alle Dezernatsgrenzen das Thema Klimaschutz vernetzt und befördert.

Köln gilt als Beispiel für einen konkreten Aktionsplan, der die Einflussmöglichkeiten des Konzerns Stadt zusammenführt. Auch Raumplanung und alle städtischen Betriebe seien hier Teil der Klimaschutz- und Dekarbonisierungsmaßnahmen. Hübner hob dabei hervor, dass weniger Verzichtsdebatten als das Aufzeigen von Gewinnen Menschen zum Mitmachen begeistere. So steige die Lebensqualität bei weniger Autoverkehr in der Innenstadt. Mit selbst erzeugter Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen die Eigentümer Wertschöpfung und Einkünfte, die bisher an die Lieferanten von Kohle, Öl und Erdgas flossen.
 
Beispiel der Planung für die klimaneutrale Kommune Köln
Quelle: Gertec

Mittwoch, 17.04.2024, 17:19 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Veranstaltung - Wege zur kommunalen Klimaneutralität beschreiten
Quelle: Berliner ENERGIETAGE_Quelle Rolf Schulten
Veranstaltung
Wege zur kommunalen Klimaneutralität beschreiten
Die „Berliner Energietage“ versammeln derzeit 100 Veranstaltungen zur Energiewende. Am zweiten von drei Online-Tagen ging es um Wege zur kommunalen Klimaneutralität.
Einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit an den Klimaneutralitätsstrategien für die Städte Aachen, Bonn und Köln bot der zweite Tag der „Berliner Energietage“ online. Wie die kommunale Wirksamkeit für die Klimaneutralität in die Waagschale geworfen werden kann, stellten Mitarbeiter des Wuppertal Instituts sowie der Gertec Ingenieurgesellschaft vor. Sie schöpften dabei aus eigenen Erfahrungen aus der Zeit von 2021 bis 2023. In dieser Zeitspanne unterstützten sie die Städte Aachen, Bonn und Köln dabei, Strategien für eine klimaneutrale Zukunft zu erarbeiten.

Städten komme eine wichtige Rolle bei der Transformation zur Klimaneutralität zu, unterstrich Andreas Hübner, Projektingenieur und Gesellschafter der Gertec. Kommunen könnten auf vielfältige Weise Wirkung erzielen. In jedem Fall müsse für eine kommunale Klimaneutralitätsstrategie Zeit eingeplant werden. Sie werde um so erfolgreicher, je besser alle Teile der Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung einbezogen werden. Selbst das Standesamt und Kulturvertreter wie ein Orchester könnten und wollten Beiträge leisten.

Der Weg sollte daher von der gemeinsamen Strategieentwicklung über die Veränderungen in der Verwaltungsorganisation bis hin zur stadtweiten Verankerung auf dem Weg zur Umsetzung der Strategie gehen. Denn Städte seien durchaus mit ihren Energieunternehmen, Verkehrsbetrieben oder Sporteinrichtungen eigene Konzerne mit Wirkkraft, unterstrich Hübner. Dies sei auch Beispiel für die private Wirtschaft. Auf dem Weg zur Klimaneutralität müssten Städte unterschiedliche Rollen annehmen, teilweise anpassen und neu entdecken.

Alle Unternehmen einbeziehen

So könne die Stadt zum Beispiel mit Verkehrsplanung klimafreundliche Mobilität fördern oder behindern. Am Beispiel der Stadt Bonn wurde erläuterte, wie der Klimaaktionsplan der Bürgerinnen und Bürger zum Klimaplan 2035 erweitert wurde. Ausgehend vom Ziel der Erreichbarkeit wichtiger Ziele wie Einkaufen, Arzt, Schule, Freizeiteinrichtung oder Verwaltung binnen 15 Minuten ohne Auto entstand ein neuer Mobilitätsplan.

Die Aachener Klimaneutralitätsstrategie zeigte beispielhaft, welche Anforderungen an die Governance von Klimaneutralitätsprozessen bestehen und was dies für die Veränderung der Organisationsstrukturen in kommunalen Verwaltungen bedeutet. So hätten viele Städte inzwischen eine Stabsstelle beim Bürgermeister, die über alle Dezernatsgrenzen das Thema Klimaschutz vernetzt und befördert.

Köln gilt als Beispiel für einen konkreten Aktionsplan, der die Einflussmöglichkeiten des Konzerns Stadt zusammenführt. Auch Raumplanung und alle städtischen Betriebe seien hier Teil der Klimaschutz- und Dekarbonisierungsmaßnahmen. Hübner hob dabei hervor, dass weniger Verzichtsdebatten als das Aufzeigen von Gewinnen Menschen zum Mitmachen begeistere. So steige die Lebensqualität bei weniger Autoverkehr in der Innenstadt. Mit selbst erzeugter Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen die Eigentümer Wertschöpfung und Einkünfte, die bisher an die Lieferanten von Kohle, Öl und Erdgas flossen.
 
Beispiel der Planung für die klimaneutrale Kommune Köln
Quelle: Gertec

Mittwoch, 17.04.2024, 17:19 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.