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Energie & Management > Smart Meter - Neue Herausforderungen beim Smart Meter Rollout
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
Smart Meter

Neue Herausforderungen beim Smart Meter Rollout

Die Beratungsgesellschaft PWC hat eine Standortbestimmung zum Smart Meter Rollout vorgenommen. Nach wie vor sorgen sich die Messstellenbetreiber um dessen Wirtschaftlichkeit.
Seit der ersten Standortbestimmung 2021 sei viel passiert, schreibt die Autorengruppe um den PWC-Partner Ralf Kurtz. Ein Zeitstrahl verdeutlicht die Entwicklung des regulatorischen Rahmens für das intelligente Messwesen, der beispielsweise im Dezember 2021 um die Novelle der Heizkostenverordnung und der Fernwärme- oder Fernkälte-Verbrauchserfassungs- und -Abrechnungsverordnung (FFVAV) erweitert wurde. Im Mai 2022 erfolgte die Rücknahme der Allgemeinverfügung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und im Januar 2023 hat das Bundeskabinett das Gesetz für den Neustart der Digitalisierung der Energiewende verabschiedet. Dieses soll im Mai dieses Jahres den Bundestag passieren und dann für einen beschleunigten Rollout intelligenter Messsysteme sorgen.

Die von PWC befragten Messstellenbetreiber gehen jedoch nicht unbedingt davon aus, dass nun Rechtssicherheit hergestellt ist. Lediglich 28 Prozent stimmen dieser Aussage voll zu. Immerhin 54 Prozent stimmen nur teilweise zu und 10 Prozent sehen noch keine Rechtssicherheit. Außerdem sind 42 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Novelle des Digitalisierungsgesetzes keinen wirklichen Neustart des Smart Meter Rollout darstellt.

Engpass bei Geräten und Montagekapazitäten

Die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Smart Meter Rollout bleibt laut PWC „mit Abstand die größte Herausforderung“ der Messstellenbetreiber. Daran ändert auch die Anpassung des rechtlichen Rahmens nichts. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (81 Prozent) geht davon aus, dass das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung den Rollout überhaupt nicht wirtschaftlicher macht. Nach wie vor sehen die Messstellenbetreiber in der Preisobergrenze, welche ihre Erlöse deckelt, ein ganz großes Problem.

Über eine Beschleunigung des Rollouts braucht man erst gar nicht zu sprechen, wenn die Geräte nicht verfügbar sind. Im Zuge des weltweiten Mangels an elektronischen Bauteilen schlägt sich der Engpass bei Zählern und Gateways nun auch in den Einschätzungen der Befragten nieder. Einen weiteren Flaschenhals sehen die Messstellenbetreiber bei den Montagekapazitäten.

Die Untersuchung hat noch eine weitere neue Herausforderung zutage gefördert: Die Auswahl an Systemen und Dienstleistern für die Smart-Meter-Gateway-Administration. Hier zeichnet sich ein Trend zur Konsolidierung der Anbieter ab. Für viel Aufsehen hat im vergangenen Jahr der Rückzug von Metering Süd gesorgt. Und auch die Ankündigung von Vivavis, die Gateway-Administration aus dem eigenen Angebotsportfolio zu streichen, hat Marktteilnehmer und -beobachter in der Annahme bestätigt, dass sich die Zahl der Gateway-Administratoren am Markt weiter verringern wird. Denn angesichts eines bisher schleppenden Smart Meter Rollouts ist die Skalierung des Mengengerüsts auf ein wirtschaftliches Niveau eine besondere Herausforderung für die Dienstleister.

Angesichts der Restriktionen gehen lediglich 43 Prozent der Messstellenbetreiber davon aus, die im Gesetzentwurf vorgesehene Quote – 95 Prozent aller Pflichteinbaufälle sollen bis 2030 abgearbeitet sein – erfüllen zu können.
Immerhin haben aber 71 Prozent der Befragten mit dem Rollout intelligenter Messsysteme begonnen. Die restlichen 29 Prozent gaben an, sich in der Rollout-Vorbereitung zu befinden.

Die Ergebnisse der „Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ können über die Internetseite von PwC Deutschland angefordert werden.
 

Donnerstag, 20.04.2023, 15:25 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Neue Herausforderungen beim Smart Meter Rollout
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Smart Meter
Neue Herausforderungen beim Smart Meter Rollout
Die Beratungsgesellschaft PWC hat eine Standortbestimmung zum Smart Meter Rollout vorgenommen. Nach wie vor sorgen sich die Messstellenbetreiber um dessen Wirtschaftlichkeit.
Seit der ersten Standortbestimmung 2021 sei viel passiert, schreibt die Autorengruppe um den PWC-Partner Ralf Kurtz. Ein Zeitstrahl verdeutlicht die Entwicklung des regulatorischen Rahmens für das intelligente Messwesen, der beispielsweise im Dezember 2021 um die Novelle der Heizkostenverordnung und der Fernwärme- oder Fernkälte-Verbrauchserfassungs- und -Abrechnungsverordnung (FFVAV) erweitert wurde. Im Mai 2022 erfolgte die Rücknahme der Allgemeinverfügung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und im Januar 2023 hat das Bundeskabinett das Gesetz für den Neustart der Digitalisierung der Energiewende verabschiedet. Dieses soll im Mai dieses Jahres den Bundestag passieren und dann für einen beschleunigten Rollout intelligenter Messsysteme sorgen.

Die von PWC befragten Messstellenbetreiber gehen jedoch nicht unbedingt davon aus, dass nun Rechtssicherheit hergestellt ist. Lediglich 28 Prozent stimmen dieser Aussage voll zu. Immerhin 54 Prozent stimmen nur teilweise zu und 10 Prozent sehen noch keine Rechtssicherheit. Außerdem sind 42 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Novelle des Digitalisierungsgesetzes keinen wirklichen Neustart des Smart Meter Rollout darstellt.

Engpass bei Geräten und Montagekapazitäten

Die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Smart Meter Rollout bleibt laut PWC „mit Abstand die größte Herausforderung“ der Messstellenbetreiber. Daran ändert auch die Anpassung des rechtlichen Rahmens nichts. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (81 Prozent) geht davon aus, dass das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung den Rollout überhaupt nicht wirtschaftlicher macht. Nach wie vor sehen die Messstellenbetreiber in der Preisobergrenze, welche ihre Erlöse deckelt, ein ganz großes Problem.

Über eine Beschleunigung des Rollouts braucht man erst gar nicht zu sprechen, wenn die Geräte nicht verfügbar sind. Im Zuge des weltweiten Mangels an elektronischen Bauteilen schlägt sich der Engpass bei Zählern und Gateways nun auch in den Einschätzungen der Befragten nieder. Einen weiteren Flaschenhals sehen die Messstellenbetreiber bei den Montagekapazitäten.

Die Untersuchung hat noch eine weitere neue Herausforderung zutage gefördert: Die Auswahl an Systemen und Dienstleistern für die Smart-Meter-Gateway-Administration. Hier zeichnet sich ein Trend zur Konsolidierung der Anbieter ab. Für viel Aufsehen hat im vergangenen Jahr der Rückzug von Metering Süd gesorgt. Und auch die Ankündigung von Vivavis, die Gateway-Administration aus dem eigenen Angebotsportfolio zu streichen, hat Marktteilnehmer und -beobachter in der Annahme bestätigt, dass sich die Zahl der Gateway-Administratoren am Markt weiter verringern wird. Denn angesichts eines bisher schleppenden Smart Meter Rollouts ist die Skalierung des Mengengerüsts auf ein wirtschaftliches Niveau eine besondere Herausforderung für die Dienstleister.

Angesichts der Restriktionen gehen lediglich 43 Prozent der Messstellenbetreiber davon aus, die im Gesetzentwurf vorgesehene Quote – 95 Prozent aller Pflichteinbaufälle sollen bis 2030 abgearbeitet sein – erfüllen zu können.
Immerhin haben aber 71 Prozent der Befragten mit dem Rollout intelligenter Messsysteme begonnen. Die restlichen 29 Prozent gaben an, sich in der Rollout-Vorbereitung zu befinden.

Die Ergebnisse der „Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ können über die Internetseite von PwC Deutschland angefordert werden.
 

Donnerstag, 20.04.2023, 15:25 Uhr
Fritz Wilhelm

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