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Energie & Management > Stromnetz - Die Wärmepumpe als Problem und Lösung
Wärmepumpen können einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten. Quelle: Viessmann
Stromnetz

Die Wärmepumpe als Problem und Lösung

Die Ãœbertragungsnetzbetreiber testen im Rahmen des Pilotprojekts „ViFlex“ den netzdienlichen Betrieb von Wärmepumpen. Wer mitmacht, kann profitieren.
Nach den Zielen der Bundesregierung soll sich die Zahl der Wärmepumpen von heute 1 Million bis 2030 auf rund 6 Millionen vervielfachen. Das stellt die Energiewirtschaft vor enorme Herausforderungen, vor allem, wenn man bedenkt, dass auch die Zahl der Elektrofahrzeuge stark ansteigen wird, die mit Ladestrom versorgt werden wollen. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, für beide Technologien netzdienliche Konzepte zu entwickeln.

Eines davon wird aktuell in den drei Übertragungsnetzgebieten von Tennet, Transnet BW und 50 Hertz getestet: Seit dem Frühjahr werden dabei netzstabilisierende Maßnahmen mit Viessmann-Wärmepumpen angewendet und untersucht. Das Flexibilitätskonzept soll jetzt weiter ausgerollt werden, wie es seitens der beteiligten Unternehmen heißt.

Konkret bedeutet das, dass Viessmann-Kundinnen und -Kunden der systemdienlichen Steuerung ihrer Wärmepumpe zustimmen können, indem sie den „Flexmodus“ auf der "ViShare"-Webseite des Wärmepumpenherstellers aktivieren. Damit wird die Anlage in den virtuellen Wärmepumpenschwarm eingebunden und kann vom Netzbetreiber bedarfsgerecht gesteuert werden. Bei viel Strom im Netz wird sie zugeschaltet, bei Engpässen abgeregelt. Das spart zusätzlichen Kraftwerkseinsatz oder vermeidet die Abschaltung von Windenergieanlagen.

Mit der Heizung der Gemeinschaft dienen

„Die fortschreitende Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors birgt für uns Ãœbertragungsnetzbetreiber neue technische Herausforderungen. Gleichzeitig bietet uns die intelligente Steuerung der Verbräuche von Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen hierfür Lösungsoptionen“, erklärte dazu Jochen Bammert, Teamleiter Nichtstandardisierte Märkte bei Transnet BW. Auch zeigte er sich zuversichtlich, dass man für das Pilotprojekt im Laufe des Jahres den Teilnehmerkreis deutlich vergrößern und anschließend die Stabilität der Betriebsprozesse verbessern kann.

Hans Schermeyer, Product Owner Energy Services bei Viessmann, betonte: „Bei den Algorithmen zur Steuerung haben wir großen Wert darauf gelegt, dass der Heizkomfort der Haushalte nicht oder für die Bewohner nicht merkbar beeinträchtigt wird.“ Auch verweist er darauf, dass alle teilnehmenden Haushalte einen Mitmachbonus erhalten und so ihre Stromkosten senken können. „Mit dem Flexmodus wird es ganz einfach, mit der eigenen Heizung der Gemeinschaft einen Dienst zu erweisen”, so Schermeyer.

Das Pilotprojekt nutzt die von einem Konsortium, dem sechs europäische Übertragungsnetzbetreiber angehören, zur Verfügung gestellte Equigy-Crowd-Balancing-Plattform. Sie ermöglicht den automatischen Informationstransfer zwischen den beteiligten Akteuren. Dabei werden Flexibilitätspotenziale und Messwerte an die Netzbetreiber übermittelt sowie Anpassungen des Strombezugs an die betreffenden Anlagen wie Wärmepumpen, Batteriespeicher oder Elektrofahrzeuge versendet.

Mittwoch, 7.06.2023, 14:25 Uhr
Günter Drewnitzky
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Wärmepumpen können einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten. Quelle: Viessmann
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Die Ãœbertragungsnetzbetreiber testen im Rahmen des Pilotprojekts „ViFlex“ den netzdienlichen Betrieb von Wärmepumpen. Wer mitmacht, kann profitieren.
Nach den Zielen der Bundesregierung soll sich die Zahl der Wärmepumpen von heute 1 Million bis 2030 auf rund 6 Millionen vervielfachen. Das stellt die Energiewirtschaft vor enorme Herausforderungen, vor allem, wenn man bedenkt, dass auch die Zahl der Elektrofahrzeuge stark ansteigen wird, die mit Ladestrom versorgt werden wollen. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, für beide Technologien netzdienliche Konzepte zu entwickeln.

Eines davon wird aktuell in den drei Übertragungsnetzgebieten von Tennet, Transnet BW und 50 Hertz getestet: Seit dem Frühjahr werden dabei netzstabilisierende Maßnahmen mit Viessmann-Wärmepumpen angewendet und untersucht. Das Flexibilitätskonzept soll jetzt weiter ausgerollt werden, wie es seitens der beteiligten Unternehmen heißt.

Konkret bedeutet das, dass Viessmann-Kundinnen und -Kunden der systemdienlichen Steuerung ihrer Wärmepumpe zustimmen können, indem sie den „Flexmodus“ auf der "ViShare"-Webseite des Wärmepumpenherstellers aktivieren. Damit wird die Anlage in den virtuellen Wärmepumpenschwarm eingebunden und kann vom Netzbetreiber bedarfsgerecht gesteuert werden. Bei viel Strom im Netz wird sie zugeschaltet, bei Engpässen abgeregelt. Das spart zusätzlichen Kraftwerkseinsatz oder vermeidet die Abschaltung von Windenergieanlagen.

Mit der Heizung der Gemeinschaft dienen

„Die fortschreitende Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors birgt für uns Ãœbertragungsnetzbetreiber neue technische Herausforderungen. Gleichzeitig bietet uns die intelligente Steuerung der Verbräuche von Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen hierfür Lösungsoptionen“, erklärte dazu Jochen Bammert, Teamleiter Nichtstandardisierte Märkte bei Transnet BW. Auch zeigte er sich zuversichtlich, dass man für das Pilotprojekt im Laufe des Jahres den Teilnehmerkreis deutlich vergrößern und anschließend die Stabilität der Betriebsprozesse verbessern kann.

Hans Schermeyer, Product Owner Energy Services bei Viessmann, betonte: „Bei den Algorithmen zur Steuerung haben wir großen Wert darauf gelegt, dass der Heizkomfort der Haushalte nicht oder für die Bewohner nicht merkbar beeinträchtigt wird.“ Auch verweist er darauf, dass alle teilnehmenden Haushalte einen Mitmachbonus erhalten und so ihre Stromkosten senken können. „Mit dem Flexmodus wird es ganz einfach, mit der eigenen Heizung der Gemeinschaft einen Dienst zu erweisen”, so Schermeyer.

Das Pilotprojekt nutzt die von einem Konsortium, dem sechs europäische Übertragungsnetzbetreiber angehören, zur Verfügung gestellte Equigy-Crowd-Balancing-Plattform. Sie ermöglicht den automatischen Informationstransfer zwischen den beteiligten Akteuren. Dabei werden Flexibilitätspotenziale und Messwerte an die Netzbetreiber übermittelt sowie Anpassungen des Strombezugs an die betreffenden Anlagen wie Wärmepumpen, Batteriespeicher oder Elektrofahrzeuge versendet.

Mittwoch, 7.06.2023, 14:25 Uhr
Günter Drewnitzky

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