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Energie & Management > Regenerative - Überschüssiger Grünstrom soll verheizt werden
Quelle: Shutterstock / lovelyday12
Regenerative

Überschüssiger Grünstrom soll verheizt werden

Das Wohnungsunternehmen Vonovia erprobt in einem Pilotprojekt den Einsatz von Stromzusatzheizungen in Mehrfamilienhäusern.
Neben Vonovia sind auch das Start-up „decarbon1ze“ und der Ãœbertragungsnetzbetreiber 50 Hertz an dem Vorhaben beteiligt, in dem es darum geht, Heizwasser zu erwärmen. Dazu soll überschüssiger Strom aus regenerativer Erzeugung genutzt werden. Gas kommt erst dann zum Einsatz, wenn nicht ausreichend Grünstrom vorhanden ist.

Die ersten Stromzusatzheizungen baut Vonovia in Mehrfamilienhäuser in Berlin ein. Das Pilotprojekt sieht Potenzial für 300 Gebäude. „Wir haben einen verbindlichen Klimapfad, bis 2045 soll unser Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf praxisnahe und innovative Methoden“, erklärte Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia, in einer Mitteilung des Unternehmens.

Bei den Stromzusatzheizungen handelt es sich um Heizstäbe, die in Warmwasserspeicher eingebaut werden. Sie funktionieren wie Tauchsieder und beziehen ihren Strom aus Windkraftanlagen, die andernfalls wegen Netzengpässen abgeregelt würden.

Gebäudebestand hat großes Potenzial

Damit zusätzliche elektrische Lasten dann aktiviert werden, wenn günstiger grüner Ãœberschussstrom verfügbar ist, installiert „decarbon1ze“ beim Pilotprojekt Zähl- und Steuerungsmodule und setzt die Bilanzierung der flexiblen Last um. CEO Knut Hechtfischer: „Mit unserer Technik ermöglichen wir die individuelle Adressierung, Steuerung und Bilanzierung der elektrischen Zusatzheizung anlagennah hinter dem Allgemeinstromzähler.“ Das biete neue Möglichkeiten für den besonders schwer umzustellenden Gebäudebestand der Mehrfamilienhäuser und lasse schneller mehr Menschen an der Energiewende teilhaben. Diese Zusatzheizungen würden im energiewirtschaftlichen Standardprozess bilanziert und als flexibel zuschaltbare Last bewirtschaftet und abgerechnet.

Das Potenzial im Gebäudebestand ist dabei groß. Rund 8,1 Milliarden kWh Windenergie wurden 2022 in der nördlichen Landeshälfte abgeregelt. 9,7 Milliarden kWh flexibler Verbrauch könnte hier jedoch in 1,7 Millionen Gebäuden durch Stromzusatzheizungen entstehen. Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb beim Ãœbertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, sagte dazu: „Wenn die Wohnungswirtschaft kostengünstige Wege nutzen kann, schneller auf Stromwärme umzusteigen, auch in hybriden Anwendungen, wirkt sich das positiv auf das gesamte Stromsystem aus.“

Montag, 28.08.2023, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Regenerative - Überschüssiger Grünstrom soll verheizt werden
Quelle: Shutterstock / lovelyday12
Regenerative
Überschüssiger Grünstrom soll verheizt werden
Das Wohnungsunternehmen Vonovia erprobt in einem Pilotprojekt den Einsatz von Stromzusatzheizungen in Mehrfamilienhäusern.
Neben Vonovia sind auch das Start-up „decarbon1ze“ und der Ãœbertragungsnetzbetreiber 50 Hertz an dem Vorhaben beteiligt, in dem es darum geht, Heizwasser zu erwärmen. Dazu soll überschüssiger Strom aus regenerativer Erzeugung genutzt werden. Gas kommt erst dann zum Einsatz, wenn nicht ausreichend Grünstrom vorhanden ist.

Die ersten Stromzusatzheizungen baut Vonovia in Mehrfamilienhäuser in Berlin ein. Das Pilotprojekt sieht Potenzial für 300 Gebäude. „Wir haben einen verbindlichen Klimapfad, bis 2045 soll unser Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf praxisnahe und innovative Methoden“, erklärte Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia, in einer Mitteilung des Unternehmens.

Bei den Stromzusatzheizungen handelt es sich um Heizstäbe, die in Warmwasserspeicher eingebaut werden. Sie funktionieren wie Tauchsieder und beziehen ihren Strom aus Windkraftanlagen, die andernfalls wegen Netzengpässen abgeregelt würden.

Gebäudebestand hat großes Potenzial

Damit zusätzliche elektrische Lasten dann aktiviert werden, wenn günstiger grüner Ãœberschussstrom verfügbar ist, installiert „decarbon1ze“ beim Pilotprojekt Zähl- und Steuerungsmodule und setzt die Bilanzierung der flexiblen Last um. CEO Knut Hechtfischer: „Mit unserer Technik ermöglichen wir die individuelle Adressierung, Steuerung und Bilanzierung der elektrischen Zusatzheizung anlagennah hinter dem Allgemeinstromzähler.“ Das biete neue Möglichkeiten für den besonders schwer umzustellenden Gebäudebestand der Mehrfamilienhäuser und lasse schneller mehr Menschen an der Energiewende teilhaben. Diese Zusatzheizungen würden im energiewirtschaftlichen Standardprozess bilanziert und als flexibel zuschaltbare Last bewirtschaftet und abgerechnet.

Das Potenzial im Gebäudebestand ist dabei groß. Rund 8,1 Milliarden kWh Windenergie wurden 2022 in der nördlichen Landeshälfte abgeregelt. 9,7 Milliarden kWh flexibler Verbrauch könnte hier jedoch in 1,7 Millionen Gebäuden durch Stromzusatzheizungen entstehen. Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb beim Ãœbertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, sagte dazu: „Wenn die Wohnungswirtschaft kostengünstige Wege nutzen kann, schneller auf Stromwärme umzusteigen, auch in hybriden Anwendungen, wirkt sich das positiv auf das gesamte Stromsystem aus.“

Montag, 28.08.2023, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky

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