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Energie & Management > Bilanz - Wintershall Dea reagiert schockiert auf militärische Eskalation
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Wintershall Dea reagiert schockiert auf militärische Eskalation

Wintershall Dea hat seine Geschäftszahlen 2021 präsentiert. Über die von Russland angeordnete Militäroperation gegen die Ukraine zeigte sich der Öl- und Gaskonzern schockiert.
"Die jüngste militärische Eskalation erschüttert auch die über Jahrzehnte aufgebaute wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa und wird weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen", wird Wintershall-Dea-CEO Mario Mehren in einer Mitteilung zitiert. In welchem Umfang sei heute noch nicht abzusehen. Die für den 24. Februar geplante Jahrespressekonferenz hat das Unternehmen abgesagt.

Wintershall Dea arbeitet seit über 30 Jahren in Russland. Mitarbeiter des Unternehmens kommen aus Russland oder der Ukraine. "Insbesondere für sie, aber auch für uns alle, ist diese Eskalation auf Anordnung der russischen Regierung ein harter Schlag", so Mehren.

Bei einem Scheitern der Gaspipeline Nord Stream 2 rechnet das Unternehmen mit einer Entschädigung. Aktuell sei kein belastbares Szenario denkbar, in dem es zu politischer Intervention ohne Entschädigung käme, geht aus dem Geschäftsbericht 2021 vor. "Auch wenn das bisher noch nicht abgeschlossene Zertifizierungsverfahren die Inbetriebnahme verzögert, rechnen wir damit, dass die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Finanzinvestoren erfüllt werden", so das Unternehmen. Für den "unwahrscheinlichen Fall", dass das Projekt nicht den Betrieb aufnehmen könne, bestünden "übliche vertragliche Vereinbarungen", um das finanzielle Risiko für den Konzern zu begrenzen.
 
 
Die Projektgesellschaft Nord Stream 2 mit Sitz in der Schweiz gehört dem russischen Energieriesen Gazprom. Außerdem haben Engie, OMV, Shell, Uniper und Wintershall Dea Finanzierungsvereinbarungen für das Projekt unterzeichnet.

"Starke finanzielle Performance" in 2021 
Für das Geschäftsjahr 2021 meldete Wintershall einen bereinigte Nettogewinn von auf 950 Mio. Euro, nach 195 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Betriebsgewinn vor Explorationskosten (EBITDAX) kletterte auf 3,83 Mrd. von 1,64 Mrd. Euro, wie der Öl- und Gasproduzent weiter mitteilte.

"Das Rohstoffpreisniveau und unser stabiles Geschäft haben (2021) eine außerordentlich starke finanzielle Performance bei allen wichtigen Kennzahlen ermöglicht", wird Vorstandschef Mario Mehren im Geschäftsbericht zitiert. Alleine im Schlussquartal wurden operativ 202 % mehr verdient. Gegenüber dem dritten Quartal verbesserte sich das Ergebnis um die Hälfte.

2022 peilt Wintershall Dea eine durchschnittliche Tagesproduktion von 610.000 bis 630.000 Barrel Öläquivalent (BOE) an. Im ersten Quartal habe das Unternehmen bisher eine starke Tagesproduktion von 659.000 BOE erreicht. Für das abgelaufene Jahr lag die Prognose bei 620.000 bis 640.000 BOE − tatsächlich erreichte das Unternehmen eine Tagesproduktion von 634.000 BOE.

Wintershall Dea ist vor über zwei Jahren aus der Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit Wettbewerber Dea hervorgegangen. Eigentlich sollte das Unternehmen vergangenen Herbst an die Börse gebracht werden. Wegen der niedrigen Bewertung von Öl- und Gasunternehmen haben die Eigentümer BASF (67 %) und Letter One (33 %) das Vorhaben auf "nach 2021" verschoben.

Donnerstag, 24.02.2022, 15:01 Uhr
Marie Pfefferkorn
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Wintershall Dea reagiert schockiert auf militärische Eskalation
Wintershall Dea hat seine Geschäftszahlen 2021 präsentiert. Über die von Russland angeordnete Militäroperation gegen die Ukraine zeigte sich der Öl- und Gaskonzern schockiert.
"Die jüngste militärische Eskalation erschüttert auch die über Jahrzehnte aufgebaute wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa und wird weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen", wird Wintershall-Dea-CEO Mario Mehren in einer Mitteilung zitiert. In welchem Umfang sei heute noch nicht abzusehen. Die für den 24. Februar geplante Jahrespressekonferenz hat das Unternehmen abgesagt.

Wintershall Dea arbeitet seit über 30 Jahren in Russland. Mitarbeiter des Unternehmens kommen aus Russland oder der Ukraine. "Insbesondere für sie, aber auch für uns alle, ist diese Eskalation auf Anordnung der russischen Regierung ein harter Schlag", so Mehren.

Bei einem Scheitern der Gaspipeline Nord Stream 2 rechnet das Unternehmen mit einer Entschädigung. Aktuell sei kein belastbares Szenario denkbar, in dem es zu politischer Intervention ohne Entschädigung käme, geht aus dem Geschäftsbericht 2021 vor. "Auch wenn das bisher noch nicht abgeschlossene Zertifizierungsverfahren die Inbetriebnahme verzögert, rechnen wir damit, dass die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Finanzinvestoren erfüllt werden", so das Unternehmen. Für den "unwahrscheinlichen Fall", dass das Projekt nicht den Betrieb aufnehmen könne, bestünden "übliche vertragliche Vereinbarungen", um das finanzielle Risiko für den Konzern zu begrenzen.
 
 
Die Projektgesellschaft Nord Stream 2 mit Sitz in der Schweiz gehört dem russischen Energieriesen Gazprom. Außerdem haben Engie, OMV, Shell, Uniper und Wintershall Dea Finanzierungsvereinbarungen für das Projekt unterzeichnet.

"Starke finanzielle Performance" in 2021 
Für das Geschäftsjahr 2021 meldete Wintershall einen bereinigte Nettogewinn von auf 950 Mio. Euro, nach 195 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Betriebsgewinn vor Explorationskosten (EBITDAX) kletterte auf 3,83 Mrd. von 1,64 Mrd. Euro, wie der Öl- und Gasproduzent weiter mitteilte.

"Das Rohstoffpreisniveau und unser stabiles Geschäft haben (2021) eine außerordentlich starke finanzielle Performance bei allen wichtigen Kennzahlen ermöglicht", wird Vorstandschef Mario Mehren im Geschäftsbericht zitiert. Alleine im Schlussquartal wurden operativ 202 % mehr verdient. Gegenüber dem dritten Quartal verbesserte sich das Ergebnis um die Hälfte.

2022 peilt Wintershall Dea eine durchschnittliche Tagesproduktion von 610.000 bis 630.000 Barrel Öläquivalent (BOE) an. Im ersten Quartal habe das Unternehmen bisher eine starke Tagesproduktion von 659.000 BOE erreicht. Für das abgelaufene Jahr lag die Prognose bei 620.000 bis 640.000 BOE − tatsächlich erreichte das Unternehmen eine Tagesproduktion von 634.000 BOE.

Wintershall Dea ist vor über zwei Jahren aus der Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit Wettbewerber Dea hervorgegangen. Eigentlich sollte das Unternehmen vergangenen Herbst an die Börse gebracht werden. Wegen der niedrigen Bewertung von Öl- und Gasunternehmen haben die Eigentümer BASF (67 %) und Letter One (33 %) das Vorhaben auf "nach 2021" verschoben.

Donnerstag, 24.02.2022, 15:01 Uhr
Marie Pfefferkorn

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