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Energie & Management > Wasserstoff - Wasserstoffstrategie rasch umsetzen, sagt die Dena
Bild: Shutterstock/Alexander Limbach
Wasserstoff

Wasserstoffstrategie rasch umsetzen, sagt die Dena

Die Wasserstoffwirtschaft sollte schneller entstehen und das weiter im europäischen Rahmen. Das ist ein Fazit der Deutschen Energie-Agentur aus einem Jahr nationaler Strategie.
Vor gut einem Jahr hatte die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) beschlossen - einen Handlungsrahmen für den Hochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland. Dies veranlasst Andreas Kuhlmann, Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), das Erreichte zu loben und eine zügige Umsetzung im EU-Rahmen zu fordern.

"Dritte Säule der Dekarbonisierung"

Wasserstoff habe "jetzt" die Chance, zu einer dritten "tragenden Säule der Dekarbonisierung" zu werden, neben den Erneuerbaren und der Energieeffizienz, schrieb Kuhlmann am 1. Juli in einer Pressemitteilung.

Im Einzelnen empfiehlt die Dena Berlin und Brüssel:
  • "Zügig" einen nationalen, EU-kompatiblen Regulierungsrahmen mit einem "vernetzten" Fahrplan für Infrastrukturmaßnahmen wie den Bau von Pipelines sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Die Finanzierung müsse "prioritär" geklärt werden, damit ein Großteil der gemeldeten deutschen Projekte tatsächlich entsteht. Bei den Fernleitungsnetzbetreibern sind 500 Projekte mit einer Gesamtkapazität von 20.000 MW eingereicht. Zur Nominierung als "Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse" (IPCEI) haben es laut Dena 62 von 230 Einreichungen aus Deutschland gebracht. Jetzt drohe bis zur Förderbekanntgabe ein abwartendes Verhalten des Marktes.
  • Eine Importstrategie voranzutreiben, wieder europakonform.
  • Die Voraussetzungen für die Befreiung von Elektrolyseuren von der EEG-Umlage zu vereinfachen.
  • Eine "ambitionierte" Unterquote für die Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten im Verkehr bei der Novelle der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III). "Impulse" habe die Quote für Flüssigkraftstoffe aus Grünstrom (Powerfuels) in der Luftfahrt im deutschen Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote gesetzt.
  • Nachhaltigkeitsstandards etwa für die Stromherkunft, die Nutzung von Kohlendioxid (CO2) oder den Einsatz von Wasser in der Wasserstoffwirtschaft.
 
Einen "soliden, gelungenen Start in Richtung Wasserstoffwirtschaft" attestiert Deutschland der Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Andreas Kuhlmann
Bild: BDEW

"Zentrales Handlungsfeld" bis 2025

Schnellere Entscheidungen pro Wasserstoff sind aus Sicht der Dena von nun an unerlässlich, damit Deutschland 2045 klimaneutral wird. Die Dekarbonisierungssäule Wasserstoff werde "ein zentrales Handlungsfeld" der Wahlperiode 2021 bis 2025 sein, meinte Kuhlmann.

Kuhlmann lobte den Zwischenstand in Deutschland als einen "soliden, gelungenen Start in Richtung Wasserstoffwirtschaft". Die Übergangsregulierung für ein Wasserstoffstartnetz sei "ein erstes Signal", um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Die NWS habe hohe Erwartungen geweckt, denen jetzt Planungssicherheit folgen müsse. Die europäische Dimension sei zudem "von Anfang an mitgedacht".

Donnerstag, 1.07.2021, 15:17 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Wasserstoff - Wasserstoffstrategie rasch umsetzen, sagt die Dena
Bild: Shutterstock/Alexander Limbach
Wasserstoff
Wasserstoffstrategie rasch umsetzen, sagt die Dena
Die Wasserstoffwirtschaft sollte schneller entstehen und das weiter im europäischen Rahmen. Das ist ein Fazit der Deutschen Energie-Agentur aus einem Jahr nationaler Strategie.
Vor gut einem Jahr hatte die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) beschlossen - einen Handlungsrahmen für den Hochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland. Dies veranlasst Andreas Kuhlmann, Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), das Erreichte zu loben und eine zügige Umsetzung im EU-Rahmen zu fordern.

"Dritte Säule der Dekarbonisierung"

Wasserstoff habe "jetzt" die Chance, zu einer dritten "tragenden Säule der Dekarbonisierung" zu werden, neben den Erneuerbaren und der Energieeffizienz, schrieb Kuhlmann am 1. Juli in einer Pressemitteilung.

Im Einzelnen empfiehlt die Dena Berlin und Brüssel:
  • "Zügig" einen nationalen, EU-kompatiblen Regulierungsrahmen mit einem "vernetzten" Fahrplan für Infrastrukturmaßnahmen wie den Bau von Pipelines sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Die Finanzierung müsse "prioritär" geklärt werden, damit ein Großteil der gemeldeten deutschen Projekte tatsächlich entsteht. Bei den Fernleitungsnetzbetreibern sind 500 Projekte mit einer Gesamtkapazität von 20.000 MW eingereicht. Zur Nominierung als "Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse" (IPCEI) haben es laut Dena 62 von 230 Einreichungen aus Deutschland gebracht. Jetzt drohe bis zur Förderbekanntgabe ein abwartendes Verhalten des Marktes.
  • Eine Importstrategie voranzutreiben, wieder europakonform.
  • Die Voraussetzungen für die Befreiung von Elektrolyseuren von der EEG-Umlage zu vereinfachen.
  • Eine "ambitionierte" Unterquote für die Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten im Verkehr bei der Novelle der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III). "Impulse" habe die Quote für Flüssigkraftstoffe aus Grünstrom (Powerfuels) in der Luftfahrt im deutschen Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote gesetzt.
  • Nachhaltigkeitsstandards etwa für die Stromherkunft, die Nutzung von Kohlendioxid (CO2) oder den Einsatz von Wasser in der Wasserstoffwirtschaft.
 
Einen "soliden, gelungenen Start in Richtung Wasserstoffwirtschaft" attestiert Deutschland der Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Andreas Kuhlmann
Bild: BDEW

"Zentrales Handlungsfeld" bis 2025

Schnellere Entscheidungen pro Wasserstoff sind aus Sicht der Dena von nun an unerlässlich, damit Deutschland 2045 klimaneutral wird. Die Dekarbonisierungssäule Wasserstoff werde "ein zentrales Handlungsfeld" der Wahlperiode 2021 bis 2025 sein, meinte Kuhlmann.

Kuhlmann lobte den Zwischenstand in Deutschland als einen "soliden, gelungenen Start in Richtung Wasserstoffwirtschaft". Die Übergangsregulierung für ein Wasserstoffstartnetz sei "ein erstes Signal", um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Die NWS habe hohe Erwartungen geweckt, denen jetzt Planungssicherheit folgen müsse. Die europäische Dimension sei zudem "von Anfang an mitgedacht".

Donnerstag, 1.07.2021, 15:17 Uhr
Georg Eble

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