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Energie & Management > Kraftwerke - Wasserstofffähige GuD-Turbinen sollen Kohleblöcke ersetzen
Das Kohlekraftwerk Heilbronn wird von einem modernes Gaskraftwerk abgelöst, Quelle: EnBW
Kraftwerke

Wasserstofffähige GuD-Turbinen sollen Kohleblöcke ersetzen

Die EnBW hat drei große Fuel Switch-Projekte gestartet, um bisherige Kohle-Kraftwerksstandorte auf Erdgas und ab den 2030er Jahren auf grünen Wasserstoff umzustellen.
Die baden-württembergischen Kohlekraftwerksstandorte Heilbronn, Altbach/Deizisau und Stuttgart Münster sollen zunächst auf Erdgas und ab den 2030er Jahren auf grünen Wasserstoff umgestellt werden. Ziel sei es, so teilt EnBW mit, bis 2035 klimaneutral zu werden.

Für zwei der drei Projekte sind jetzt wichtige Entscheidungen gefallen. Der Energiekonzern und ein Konsortium, bestehend aus den Unternehmen General Electric, SENER und Bonatti, haben Verträge für die Kraftwerksstandorte Heilbronn und Altbach/Deizisau unterzeichnet. Der Großauftrag mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich pro Standort beinhaltet die Errichtung von je einer Gas- und Dampfturbinenanlage sowie deren Wartung und Instandhaltung.

Voraussetzung für die Zusammenarbeit zwischen dem Konsortium und EnBW war, wie es weiter heißt, dass die Turbinen bereits heute H2-ready sind, also zur Stromerzeugung mit Wasserstoff genutzt werden können. Bis die dafür erforderliche Infrastruktur aufgebaut ist, stehe im Rahmen der Energiewende lediglich Erdgas zur Verfügung, um die Lücke an regelbarer Leistung, die zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar ist, zu schließen.

„Um genügend flexible Stromerzeugung vorzuhalten und somit Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind moderne Gaskraftwerke unverzichtbar. Sie müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien flankieren und quasi auf Knopfdruck bereitstehen, um deren volatile Einspeisung zu ergänzen“, erklärte Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung. „In der Planung der Kraftwerke sehen wir bereits heute die Umstellung auf Wasserstoff vor. Diese Umstellung auf 100 % H2 ist durch die Anlagentechnik bereits vordefiniert.“

Heilbronner Fernwärmeversorgung bleibt gesichert

Am Standort Heilbronn ist der Bau einer Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) mit einer elektrischen Leistung von rund 680 MW sowie einer thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung vorgesehen. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage sollen der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt werden. Aktuell läuft das Bebauungsplan-Verfahren. Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans ist für Ende 2022 vorgesehen. Das Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz soll anschließend durchgeführt werden.

Am Standort Altbach/Deizisau ist der Bau eines GuD-Kraftwerks mit einer elektrischen Leistung von ebenfalls 680 MW sowie einer thermischen Leistung von bis zu 180 MW für die Wärmeauskopplung vorgesehen. Mit der geplanten Inbetriebnahme werden die zwei Steinkohleblöcke des Kraftwerks stillgelegt. Der Antrag für die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz soll im Sommer 2022 eingereicht werden.

Freitag, 3.06.2022, 13:44 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Kraftwerke - Wasserstofffähige GuD-Turbinen sollen Kohleblöcke ersetzen
Das Kohlekraftwerk Heilbronn wird von einem modernes Gaskraftwerk abgelöst, Quelle: EnBW
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Wasserstofffähige GuD-Turbinen sollen Kohleblöcke ersetzen
Die EnBW hat drei große Fuel Switch-Projekte gestartet, um bisherige Kohle-Kraftwerksstandorte auf Erdgas und ab den 2030er Jahren auf grünen Wasserstoff umzustellen.
Die baden-württembergischen Kohlekraftwerksstandorte Heilbronn, Altbach/Deizisau und Stuttgart Münster sollen zunächst auf Erdgas und ab den 2030er Jahren auf grünen Wasserstoff umgestellt werden. Ziel sei es, so teilt EnBW mit, bis 2035 klimaneutral zu werden.

Für zwei der drei Projekte sind jetzt wichtige Entscheidungen gefallen. Der Energiekonzern und ein Konsortium, bestehend aus den Unternehmen General Electric, SENER und Bonatti, haben Verträge für die Kraftwerksstandorte Heilbronn und Altbach/Deizisau unterzeichnet. Der Großauftrag mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich pro Standort beinhaltet die Errichtung von je einer Gas- und Dampfturbinenanlage sowie deren Wartung und Instandhaltung.

Voraussetzung für die Zusammenarbeit zwischen dem Konsortium und EnBW war, wie es weiter heißt, dass die Turbinen bereits heute H2-ready sind, also zur Stromerzeugung mit Wasserstoff genutzt werden können. Bis die dafür erforderliche Infrastruktur aufgebaut ist, stehe im Rahmen der Energiewende lediglich Erdgas zur Verfügung, um die Lücke an regelbarer Leistung, die zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar ist, zu schließen.

„Um genügend flexible Stromerzeugung vorzuhalten und somit Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind moderne Gaskraftwerke unverzichtbar. Sie müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien flankieren und quasi auf Knopfdruck bereitstehen, um deren volatile Einspeisung zu ergänzen“, erklärte Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung. „In der Planung der Kraftwerke sehen wir bereits heute die Umstellung auf Wasserstoff vor. Diese Umstellung auf 100 % H2 ist durch die Anlagentechnik bereits vordefiniert.“

Heilbronner Fernwärmeversorgung bleibt gesichert

Am Standort Heilbronn ist der Bau einer Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) mit einer elektrischen Leistung von rund 680 MW sowie einer thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung vorgesehen. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage sollen der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt werden. Aktuell läuft das Bebauungsplan-Verfahren. Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans ist für Ende 2022 vorgesehen. Das Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz soll anschließend durchgeführt werden.

Am Standort Altbach/Deizisau ist der Bau eines GuD-Kraftwerks mit einer elektrischen Leistung von ebenfalls 680 MW sowie einer thermischen Leistung von bis zu 180 MW für die Wärmeauskopplung vorgesehen. Mit der geplanten Inbetriebnahme werden die zwei Steinkohleblöcke des Kraftwerks stillgelegt. Der Antrag für die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz soll im Sommer 2022 eingereicht werden.

Freitag, 3.06.2022, 13:44 Uhr
Günter Drewnitzky

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