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Energie & Management > Unternehmen - VW will Lithium aus dem Oberrheingraben beziehen
Quelle: Shutterstock
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VW will Lithium aus dem Oberrheingraben beziehen

Vulcan Energie Ressourcen hat einen Abnahmevertrag über Lithium mit dem Volkswagen-Konzern geschlossen. Der Rohstoff soll aus deutschen geothermischen Quellen kommen.
Die Vereinbarung zwischen der Karlsruher Explorationsfirma Vulcan Energie Ressourcen und VW hat eine anfängliche Laufzeit von fünf Jahren, teilte der Autokonzern am 8. Dezember mit. Der Beginn der kommerziellen Lieferung von Lithiumhydroxid in Batteriequalität ist ab 2026 vorgesehen. Der Volkswagen-Konzern verfolgt das Ziel, Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs bis zur vollständigen Klimaneutralität zu reduzieren.

Mit VW konnte das junge Unternehmen Vulcan nun einen weiteren Vertrag abschließen. Das südkoreanische Unternehmen LG Energy hatte bereits im Sommer einen Vertrag über die Lieferung von Lithium aus dem deutschen Oberrheingraben unterschrieben. Weitere Vertragspartner sind der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore sowie die Fahrzeughersteller Renault und Stellantis. Die von Vulcan entwickelte Technologie ermöglicht nach Aussage des Unternehmens eine CO2-freie Lithiumförderung in der Region des Oberrheingrabens.

Der VW-Konzern hat sich außerdem das Vorkaufsrecht für Investitionen in zusätzliche Kapazitäten im "Zero Carbon Lithium Projekt" von Vulcan gesichert. Der Vertrag, den er unterzeichnet hat, tritt aber erst dann endgültig in Kraft, wenn die Aufnahme des kommerziellen Betriebs und die vollständige Produktqualifizierung erfolgreich waren. Diese Absicherung hat einen guten Grund: Seit vergangenem Jahr läuft eine Pilotanlage am Geothermiestandort Insheim zur Lithium-Gewinnung in Rheinland-Pfalz.

Vulcan Gruppe will in den nächsten Jahren mehrere Anlagen bauen

Bei dem Verfahren nutzt Vulcan die heißen Thermalwässer des Oberrheingrabens, worin große Mengen an Lithium bereits natürlich gelöst sind. Diese heißen, salzhaltigen Wässer können mehr als 100 Milligramm Lithium pro Liter enthalten. Die Techniker von Vulcan Energie Ressourcen extrahieren im ersten Schritt aus der Sole Lithiumchlorid. Das Eluat wird gereinigt, dann per Elektrolyse Lithiumhydroxid in Batteriequalität hergestellt.

Vulcan Energie Ressourcen will nach eigenen Angaben bis 2025 fünf Anlagen zur Produktion von Lithiumhydroxid im Oberrheingraben errichten - wo genau, das stehe noch nicht fest, hieß es. Vorgesehen sei eine Produktionsmenge von insgesamt 40.000 Tonnen LCE (Lithium Carbonate Equivalents). Das wäre genug für Batterien von etwa 1 Mio. Elektroautos.

Nicht nur die Vulcan-Gruppe interessiert sich für die Lithium-Gewinnung: Ein weiteres Versuchsprojekt läuft ebenfalls seit Ende vergangenen Jahres an der Geothermieanlage Bruchsal. Das Projekt Unlimited („Untersuchungen zur Lithiumproduktion aus heißen Tiefenwässern in Deutschland“) hat das Ziel, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für eine Lithiumproduktion aus heißem Tiefenwasser in Deutschland zu entwickeln. Hinter diesem Projekt stehen die EnBW als Kooperationsführer gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und den Partnern Bestec (Projektierer), Hydrosion (Beratungsgesellschaft) sowie der Universität Göttingen.

Mittwoch, 8.12.2021, 11:22 Uhr
Heidi Roider
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VW will Lithium aus dem Oberrheingraben beziehen
Vulcan Energie Ressourcen hat einen Abnahmevertrag über Lithium mit dem Volkswagen-Konzern geschlossen. Der Rohstoff soll aus deutschen geothermischen Quellen kommen.
Die Vereinbarung zwischen der Karlsruher Explorationsfirma Vulcan Energie Ressourcen und VW hat eine anfängliche Laufzeit von fünf Jahren, teilte der Autokonzern am 8. Dezember mit. Der Beginn der kommerziellen Lieferung von Lithiumhydroxid in Batteriequalität ist ab 2026 vorgesehen. Der Volkswagen-Konzern verfolgt das Ziel, Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs bis zur vollständigen Klimaneutralität zu reduzieren.

Mit VW konnte das junge Unternehmen Vulcan nun einen weiteren Vertrag abschließen. Das südkoreanische Unternehmen LG Energy hatte bereits im Sommer einen Vertrag über die Lieferung von Lithium aus dem deutschen Oberrheingraben unterschrieben. Weitere Vertragspartner sind der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore sowie die Fahrzeughersteller Renault und Stellantis. Die von Vulcan entwickelte Technologie ermöglicht nach Aussage des Unternehmens eine CO2-freie Lithiumförderung in der Region des Oberrheingrabens.

Der VW-Konzern hat sich außerdem das Vorkaufsrecht für Investitionen in zusätzliche Kapazitäten im "Zero Carbon Lithium Projekt" von Vulcan gesichert. Der Vertrag, den er unterzeichnet hat, tritt aber erst dann endgültig in Kraft, wenn die Aufnahme des kommerziellen Betriebs und die vollständige Produktqualifizierung erfolgreich waren. Diese Absicherung hat einen guten Grund: Seit vergangenem Jahr läuft eine Pilotanlage am Geothermiestandort Insheim zur Lithium-Gewinnung in Rheinland-Pfalz.

Vulcan Gruppe will in den nächsten Jahren mehrere Anlagen bauen

Bei dem Verfahren nutzt Vulcan die heißen Thermalwässer des Oberrheingrabens, worin große Mengen an Lithium bereits natürlich gelöst sind. Diese heißen, salzhaltigen Wässer können mehr als 100 Milligramm Lithium pro Liter enthalten. Die Techniker von Vulcan Energie Ressourcen extrahieren im ersten Schritt aus der Sole Lithiumchlorid. Das Eluat wird gereinigt, dann per Elektrolyse Lithiumhydroxid in Batteriequalität hergestellt.

Vulcan Energie Ressourcen will nach eigenen Angaben bis 2025 fünf Anlagen zur Produktion von Lithiumhydroxid im Oberrheingraben errichten - wo genau, das stehe noch nicht fest, hieß es. Vorgesehen sei eine Produktionsmenge von insgesamt 40.000 Tonnen LCE (Lithium Carbonate Equivalents). Das wäre genug für Batterien von etwa 1 Mio. Elektroautos.

Nicht nur die Vulcan-Gruppe interessiert sich für die Lithium-Gewinnung: Ein weiteres Versuchsprojekt läuft ebenfalls seit Ende vergangenen Jahres an der Geothermieanlage Bruchsal. Das Projekt Unlimited („Untersuchungen zur Lithiumproduktion aus heißen Tiefenwässern in Deutschland“) hat das Ziel, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für eine Lithiumproduktion aus heißem Tiefenwasser in Deutschland zu entwickeln. Hinter diesem Projekt stehen die EnBW als Kooperationsführer gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und den Partnern Bestec (Projektierer), Hydrosion (Beratungsgesellschaft) sowie der Universität Göttingen.

Mittwoch, 8.12.2021, 11:22 Uhr
Heidi Roider

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