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Energie & Management > Umfrage - Viele Gründer wegen Energiekosten kurz vor dem Aufgeben
Quelle: Pixabay / Tumisu
Umfrage

Viele Gründer wegen Energiekosten kurz vor dem Aufgeben

Ein Großteil der Selbstständigen kann die hohen Energiekosten nicht an Kunden weitergeben. 21 Prozent der Befragten einer aktuellen KfW-Studie glauben, ihr Geschäft aufgeben zu müssen.
Höhere Kosten, geringere Nachfrage: Einer aktuellen Umfrage von KfW Research zufolge belasten die hohen Energiekosten Selbständige sowohl kosten- wie auch nachfrageseitig. Zwei Drittel der Befragten berichteten, dass sich die monatlichen Energiekosten ihrer selbständigen Tätigkeit im Laufe des Jahres erhöht haben, teils drastisch:
  • 31 von 100 Antwortenden gaben an, dass ihre monatlichen Energiekosten um bis zu 50 Prozent gestiegen sind.
  • Weitere 24 Prozent berichteten von einer Steigerung von bis zu 100 Prozent, und bei 12 von 100 Antwortenden hätten sich die Energiekosten mehr als verdoppelt.
Gleichzeitig hätten knapp 40 Prozent von einer gesunkenen Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen berichtet, heißt es in der entsprechenden Publikation von KfW Research.

Das Forschungsinstitut hatte in einer nicht repräsentativen Blitzumfrage vom 2. bis 16. November 2022 die Nutzer des Onlineportals gruenderplattform.de online befragt. Es nahmen 289 Selbstständige und 183 Gründungsplanerinnen und -planer teil.

Die Mehrheit kann die Mehrbelastung tragen

Von den Selbstständigen, die durch gestiegene Energiepreise betroffen seien, gebe knapp die Hälfte (45 Prozent) die Kostensteigerungen zumindest teilweise an ihre Kunden weiter, wobei es 12 Prozent bereits getan haben und weitere 33 Prozent es noch planen, heißt es im Bericht zur Umfrage.

40 Prozent aller Befragten gaben allerdings an, die hohen Kosten nicht weitergeben zu können, weil sie Preiserhöhungen nicht durchsetzen könnten. Und das hat Folgen: Wenn die Energiekosten dauerhaft auf dem aktuellen Niveau bleiben würden, würde die erhebliche Mehrbelastung 30 Prozent der Befragten finanziell überfordern. 21 Prozent der Selbstständigen halten es sogar für eher oder sehr wahrscheinlich, dass sie ihre Geschäftstätigkeit wegen der hohen Energiekosten aufgeben müssen.

Für 44 Prozent wäre die Mehrbelastung zwar merklich, aber unternehmerisch tragbar. Nur 16 Prozent gaben an, ihr aktuelles Energiekostenniveau sei finanziell nicht oder kaum spürbar.

Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, sieht die positive Seite der Zahlen: „Die gute Nachricht ist, dass die Mehrheit erwartet, ihre Selbständigkeit auch bei dauerhaft hohen Energiekosten weiter ausüben zu können, auch trotz weiterer möglicher Energiepreiserhöhungen. Die für 2023 angekündigten Preisbremsen bei Gas, Fernwärme und Strom könnten die Energiekosten auf einem tragbaren Niveau halten – insbesondere mit begleitenden Energiesparmaßnahmen, die bereits viele der Selbstständigen umgesetzt haben. Mit Investitionen in Energieeffizienz können Kostensteigerungen gedämpft oder sogar vermieden werden."

Bisher habe erst ein Drittel der Befragten solche Investitionen bereits realisiert oder geplant. Die Ergebnisse der Umfrage hat KfW Research auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Donnerstag, 15.12.2022, 15:59 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Umfrage - Viele Gründer wegen Energiekosten kurz vor dem Aufgeben
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Umfrage
Viele Gründer wegen Energiekosten kurz vor dem Aufgeben
Ein Großteil der Selbstständigen kann die hohen Energiekosten nicht an Kunden weitergeben. 21 Prozent der Befragten einer aktuellen KfW-Studie glauben, ihr Geschäft aufgeben zu müssen.
Höhere Kosten, geringere Nachfrage: Einer aktuellen Umfrage von KfW Research zufolge belasten die hohen Energiekosten Selbständige sowohl kosten- wie auch nachfrageseitig. Zwei Drittel der Befragten berichteten, dass sich die monatlichen Energiekosten ihrer selbständigen Tätigkeit im Laufe des Jahres erhöht haben, teils drastisch:
  • 31 von 100 Antwortenden gaben an, dass ihre monatlichen Energiekosten um bis zu 50 Prozent gestiegen sind.
  • Weitere 24 Prozent berichteten von einer Steigerung von bis zu 100 Prozent, und bei 12 von 100 Antwortenden hätten sich die Energiekosten mehr als verdoppelt.
Gleichzeitig hätten knapp 40 Prozent von einer gesunkenen Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen berichtet, heißt es in der entsprechenden Publikation von KfW Research.

Das Forschungsinstitut hatte in einer nicht repräsentativen Blitzumfrage vom 2. bis 16. November 2022 die Nutzer des Onlineportals gruenderplattform.de online befragt. Es nahmen 289 Selbstständige und 183 Gründungsplanerinnen und -planer teil.

Die Mehrheit kann die Mehrbelastung tragen

Von den Selbstständigen, die durch gestiegene Energiepreise betroffen seien, gebe knapp die Hälfte (45 Prozent) die Kostensteigerungen zumindest teilweise an ihre Kunden weiter, wobei es 12 Prozent bereits getan haben und weitere 33 Prozent es noch planen, heißt es im Bericht zur Umfrage.

40 Prozent aller Befragten gaben allerdings an, die hohen Kosten nicht weitergeben zu können, weil sie Preiserhöhungen nicht durchsetzen könnten. Und das hat Folgen: Wenn die Energiekosten dauerhaft auf dem aktuellen Niveau bleiben würden, würde die erhebliche Mehrbelastung 30 Prozent der Befragten finanziell überfordern. 21 Prozent der Selbstständigen halten es sogar für eher oder sehr wahrscheinlich, dass sie ihre Geschäftstätigkeit wegen der hohen Energiekosten aufgeben müssen.

Für 44 Prozent wäre die Mehrbelastung zwar merklich, aber unternehmerisch tragbar. Nur 16 Prozent gaben an, ihr aktuelles Energiekostenniveau sei finanziell nicht oder kaum spürbar.

Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, sieht die positive Seite der Zahlen: „Die gute Nachricht ist, dass die Mehrheit erwartet, ihre Selbständigkeit auch bei dauerhaft hohen Energiekosten weiter ausüben zu können, auch trotz weiterer möglicher Energiepreiserhöhungen. Die für 2023 angekündigten Preisbremsen bei Gas, Fernwärme und Strom könnten die Energiekosten auf einem tragbaren Niveau halten – insbesondere mit begleitenden Energiesparmaßnahmen, die bereits viele der Selbstständigen umgesetzt haben. Mit Investitionen in Energieeffizienz können Kostensteigerungen gedämpft oder sogar vermieden werden."

Bisher habe erst ein Drittel der Befragten solche Investitionen bereits realisiert oder geplant. Die Ergebnisse der Umfrage hat KfW Research auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Donnerstag, 15.12.2022, 15:59 Uhr
Katia Meyer-Tien

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