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Energie & Management > Vertrieb - Versorger halbiert Strompreis, wenn der Wind weht
Quelle: Pixabay / Stefan Schweihofer
Vertrieb

Versorger halbiert Strompreis, wenn der Wind weht

Das Energieunternehmen Octopus Energy rabattiert für Verbraucher Strom aus Windkraftanlagen. Das Vertriebsmodell ist in Rheinland-Pfalz und Brandenburg gestartet.
Vom Vereinigten Königreich nach Deutschland: Der britische Energieversorger Octopus Energy exportiert seine Vertriebsidee „Fan Club“. Verbraucher, die in der Nähe von Windparks leben, sollen von „dynamischen“ Stromtarifen profitieren. Je nach dem, wie stark der Wind bläst, soll der Strompreis für sie sinken. Wie die deutsche Tochter des Versorgers mitteilt, gibt es bereits zwei solcher Clubs hierzulande. Der eine befindet sich in Großräschen in Brandenburg, der andere in Biebelnheim in Rheinland-Pfalz.

Das Unternehmen will mit der Aktion „die Akzeptanz für Windkraft“ in der Bevölkerung steigern. Der Dreh: Mitglieder eines Fan Clubs erhalten Strom um 20 Prozent günstiger, wenn der Wind mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit weht. Im windstarken Zeiten zahlen sie nur noch die Hälfte für jede Kilowattstunde.

Voraussetzung für den dynamischen Tarif ist die Installation eines Smart Meters. Damit, so der Energieanbieter, werde der Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt ermittelt und dann entsprechend der Windgeschwindigkeit rabattiert. „Mit dem Smart Meter steht und fällt, wie wir in Zukunft Strom nutzen“, sagt Bastian Gierull, Produktchef bei Octopus Energy Deutschland. Damit ein fehlender Smart Meter nicht zum Ausschlusskriterium für den Fan Club werde, übernehme man die Anschaffungs- und Betriebskosten für die jeweils ersten 50 Mitglieder an den beiden Standorten.

Wie viel sie profitieren, sobald der Wind stark genug ist, können „Fans“ in Echtzeit auf einer Online-Plattform ersehen. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh spare – einen Arbeitspreis von 37 Cent/kWh zugrunde gelegt – rund 170 Euro im Jahr, heißt es. Wer seinen Stromverbrauch an die Windverhältnisse anpasse oder einen flexiblen Stromabnehmer wie ein E-Auto habe, zahle bis zu 500 Euro weniger im Jahr.

Geboren wurde die Vertriebsidee im Jahr 2021. In Großbritannien seien alle bis dato ins Leben gerufenen Fan Clubs überbelegt, schreibt der Versorger. Das Modell will er sowohl auf der Insel wie auch global ausbauen. Bis 2030 wolle man insgesamt 2.000 Windräder in das Fan-Club-Programm integrieren und 4 Milliarden Euro für dessen Finanzierung sammeln. Bei den Standorten in Brandenburg und Rheinland-Pfalz handle es sich um die ersten auf dem europäischen Festland.

Mittwoch, 26.04.2023, 14:24 Uhr
Manfred Fischer
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Quelle: Pixabay / Stefan Schweihofer
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Versorger halbiert Strompreis, wenn der Wind weht
Das Energieunternehmen Octopus Energy rabattiert für Verbraucher Strom aus Windkraftanlagen. Das Vertriebsmodell ist in Rheinland-Pfalz und Brandenburg gestartet.
Vom Vereinigten Königreich nach Deutschland: Der britische Energieversorger Octopus Energy exportiert seine Vertriebsidee „Fan Club“. Verbraucher, die in der Nähe von Windparks leben, sollen von „dynamischen“ Stromtarifen profitieren. Je nach dem, wie stark der Wind bläst, soll der Strompreis für sie sinken. Wie die deutsche Tochter des Versorgers mitteilt, gibt es bereits zwei solcher Clubs hierzulande. Der eine befindet sich in Großräschen in Brandenburg, der andere in Biebelnheim in Rheinland-Pfalz.

Das Unternehmen will mit der Aktion „die Akzeptanz für Windkraft“ in der Bevölkerung steigern. Der Dreh: Mitglieder eines Fan Clubs erhalten Strom um 20 Prozent günstiger, wenn der Wind mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit weht. Im windstarken Zeiten zahlen sie nur noch die Hälfte für jede Kilowattstunde.

Voraussetzung für den dynamischen Tarif ist die Installation eines Smart Meters. Damit, so der Energieanbieter, werde der Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt ermittelt und dann entsprechend der Windgeschwindigkeit rabattiert. „Mit dem Smart Meter steht und fällt, wie wir in Zukunft Strom nutzen“, sagt Bastian Gierull, Produktchef bei Octopus Energy Deutschland. Damit ein fehlender Smart Meter nicht zum Ausschlusskriterium für den Fan Club werde, übernehme man die Anschaffungs- und Betriebskosten für die jeweils ersten 50 Mitglieder an den beiden Standorten.

Wie viel sie profitieren, sobald der Wind stark genug ist, können „Fans“ in Echtzeit auf einer Online-Plattform ersehen. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh spare – einen Arbeitspreis von 37 Cent/kWh zugrunde gelegt – rund 170 Euro im Jahr, heißt es. Wer seinen Stromverbrauch an die Windverhältnisse anpasse oder einen flexiblen Stromabnehmer wie ein E-Auto habe, zahle bis zu 500 Euro weniger im Jahr.

Geboren wurde die Vertriebsidee im Jahr 2021. In Großbritannien seien alle bis dato ins Leben gerufenen Fan Clubs überbelegt, schreibt der Versorger. Das Modell will er sowohl auf der Insel wie auch global ausbauen. Bis 2030 wolle man insgesamt 2.000 Windräder in das Fan-Club-Programm integrieren und 4 Milliarden Euro für dessen Finanzierung sammeln. Bei den Standorten in Brandenburg und Rheinland-Pfalz handle es sich um die ersten auf dem europäischen Festland.

Mittwoch, 26.04.2023, 14:24 Uhr
Manfred Fischer

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