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Energie & Management > Verbände - VBW: Energiepreise
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Verbände

VBW: Energiepreise "jenseits der Schmerzgrenze"

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) sieht Unternehmen durch die hohen Energiepreise im internationalen Wettbewerb gefährdet und drängt auf das Einschreiten der Politik. 
"Explodierende Energiepreise bremsen den Aufschwung und bedrohen unsere Industrie", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (VBW) mit Blick auf den Energiepreisindex, den seine Organisation in regelmäßigen Abständen erhebt.

Der Index stieg, wie der VBW am 9. Februar mitteilte, im Dezember 2021 auf ein Allzeithoch. Das Vorjahresniveau sei um 92,7 % überschritten worden, im Jahresdurchschnitt falle der Energiepreisindex 2021 um 52,5 % höher als 2020 aus. Brossardt sieht den Ball bei der Politik: "Jetzt braucht es spürbare Entlastungen, wie etwa durch eine vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage." Gegen die konkurrenzlos hohen Strompreise in Deutschland seien jetzt effektive Maßnahmen erforderlich, "damit wir im internationalen Wettbewerb bestehen." 

Etwa müssten die Netzentgelte, wie im Kohleausstiegsgesetz festgelegt, bezuschusst und die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum abgesenkt werden. Auch der ambitionierte Ausbau der Erneuerbaren wirke sich dämpfend auf die Strompreise aus. Die VBW rät, die Einführung eines Industriestrompreises "dringend zu prüfen". Brossardt: "Zudem brauchen wir im nationalen Brennstoffemissionshandel eine deutliche Verbesserung des Carbon-Leakage-Schutzes. Die sichere und bezahlbare Stromversorgung ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Bayern."

Erdgas 2021 um 139 % teurer als 2020

Vor allem der Sekundärenergie-Preisindex steigt laut dem Energiepreisindex ungebremst weiter − von November auf Dezember 2021 um 11,1 %. Im Vergleich zum Vorjahresniveau entspricht dies einem Plus von 66,5 %. Als Haupttreiber sieht der VBW die steigenden Strompreise. Brossardt: "Im Jahresdurchschnitt ist der Strompreisindex nach unseren Berechnungen um 28,4 Prozent gestiegen. Für immer mehr Unternehmen liegen die Strompreise jenseits der Schmerzgrenze."

Die Werte von 2021 hätten nicht nur den coronabedingten Preisrückgang aus 2020 deutlich überstiegen. "In vielen Kategorien des Energiepreisindex liegen wir spürbar über den Vorjahreswerten", so Brossardt. Als Beispiel nennt er Erdgas, das 2021 um 138,6 Prozentpunkte höher lag als noch 2020 und 74,1 % höher als 2019.

Zur Berechnungsmethode: In den VBW-Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Weitere Erläuterungen zum Energiepreisindex finden sich auf der Internetseite der VBW.

Mittwoch, 9.02.2022, 16:28 Uhr
Davina Spohn
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VBW: Energiepreise "jenseits der Schmerzgrenze"
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) sieht Unternehmen durch die hohen Energiepreise im internationalen Wettbewerb gefährdet und drängt auf das Einschreiten der Politik. 
"Explodierende Energiepreise bremsen den Aufschwung und bedrohen unsere Industrie", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (VBW) mit Blick auf den Energiepreisindex, den seine Organisation in regelmäßigen Abständen erhebt.

Der Index stieg, wie der VBW am 9. Februar mitteilte, im Dezember 2021 auf ein Allzeithoch. Das Vorjahresniveau sei um 92,7 % überschritten worden, im Jahresdurchschnitt falle der Energiepreisindex 2021 um 52,5 % höher als 2020 aus. Brossardt sieht den Ball bei der Politik: "Jetzt braucht es spürbare Entlastungen, wie etwa durch eine vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage." Gegen die konkurrenzlos hohen Strompreise in Deutschland seien jetzt effektive Maßnahmen erforderlich, "damit wir im internationalen Wettbewerb bestehen." 

Etwa müssten die Netzentgelte, wie im Kohleausstiegsgesetz festgelegt, bezuschusst und die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum abgesenkt werden. Auch der ambitionierte Ausbau der Erneuerbaren wirke sich dämpfend auf die Strompreise aus. Die VBW rät, die Einführung eines Industriestrompreises "dringend zu prüfen". Brossardt: "Zudem brauchen wir im nationalen Brennstoffemissionshandel eine deutliche Verbesserung des Carbon-Leakage-Schutzes. Die sichere und bezahlbare Stromversorgung ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Bayern."

Erdgas 2021 um 139 % teurer als 2020

Vor allem der Sekundärenergie-Preisindex steigt laut dem Energiepreisindex ungebremst weiter − von November auf Dezember 2021 um 11,1 %. Im Vergleich zum Vorjahresniveau entspricht dies einem Plus von 66,5 %. Als Haupttreiber sieht der VBW die steigenden Strompreise. Brossardt: "Im Jahresdurchschnitt ist der Strompreisindex nach unseren Berechnungen um 28,4 Prozent gestiegen. Für immer mehr Unternehmen liegen die Strompreise jenseits der Schmerzgrenze."

Die Werte von 2021 hätten nicht nur den coronabedingten Preisrückgang aus 2020 deutlich überstiegen. "In vielen Kategorien des Energiepreisindex liegen wir spürbar über den Vorjahreswerten", so Brossardt. Als Beispiel nennt er Erdgas, das 2021 um 138,6 Prozentpunkte höher lag als noch 2020 und 74,1 % höher als 2019.

Zur Berechnungsmethode: In den VBW-Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Weitere Erläuterungen zum Energiepreisindex finden sich auf der Internetseite der VBW.

Mittwoch, 9.02.2022, 16:28 Uhr
Davina Spohn

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