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Energie & Management > Mecklenburg-Vorpommern - Vattenfall errichtet 76 MW Agri-PV-Projekt ohne Förderung
Quelle: Fraunhofer ISE
Mecklenburg-Vorpommern

Vattenfall errichtet 76 MW Agri-PV-Projekt ohne Förderung

Mit der finalen Investitionsentscheidung setzt Vattenfall den Bau einer Agrivoltaikanlage mit einer Leistung von 76 MW in Tützpatz um. Baubeginn soll in den nächsten Wochen sein.
Vattenfall werde nach einer Erprobung in den Niederlanden das Konzept der Agri-PV nun erstmals im kommerziellen Maßstab mit Partnern umsetzen. Dabei wird eine landwirtschaftliche Flächennutzung mit Solarstromgewinnung von hochstehenden Modulen kombiniert. Die finale Investitionsentscheidung fiel auf das 76 MW Agri-PV-Projekt „Tützpatz“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Gemeinde Tützpatz liegt im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Das Projekt wird ohne staatliche Förderung errichtet und der Strom daraus über Direktvermarktung (PPA) verkauft. Die Kosten müssten sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich belaufen, teilte Vattenfall mit. 

Die Photovoltaik zähle heute zu den günstigsten Technologien unter den erneuerbaren Energien und Solarstrom genieße eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Damit sie nicht in Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Nutzung steht, werden beide kombiniert. In Tützpatz werden auf einer Fläche von 95 Hektar Modultypen auf verschiedenen Gestellsystemen mit geeigneten landwirtschaftlichen Nutzungsformen kombiniert. So sollen Hühner eine Verschattung ihres Freilaufs bekommen und an anderer Stelle Ackerbau unter den Modulen betrieben werden.

Baubeginn im Frühsommer 2023

Damit wolle Vattenfall weitere Praxiserfahrung für künftige kommerzielle Projekte dieser Art sammeln. Der Baustart für Tützpatz soll nach derzeitiger Planung im Frühsommer erfolgen. Claus Wattendrup, Leiter des Solarbereichs von Vattenfall, erläuterte, dass die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, die Stromerzeugung aus Photovoltaik bis auf 215.000 MW im Jahr 2030 auszubauen, die Hälfte davon auf Freiflächen.

Die Agrivoltaik könne hier zusätzlich zur klassischen Freiflächen-PV einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten. „Mit dem Projekt Tützpatz entwickeln wir diese junge Technologie jetzt im kommerziellem Maßstab weiter“, sagte Wattendrup. Die Agrivoltaik helfe dem Klima, sie könne die Biodiversität steigern und diene der Landwirtschaft als zusätzliche Einkommensquelle, warb er. In Tützpatz werden bifaziale Module auf einem einachsigen Trackersystem aufgeständert. Das bedeutet, dass die Module Sonnenlicht von Ober- und Unterseite nutzen können und in ihrer Ausrichtung dem Sonnenverlauf folgen, um die Stromausbeute zu erhöhen.
 
Das Vattenfall Agri-PV-Projekt „Symbizon“ bei Almere in den Niederlanden
Quelle: Vattenfall

Vattenfall testet das Konzept der Agri-PV bereits im Rahmen des Pilotprojekts „Symbizon“ in den Niederlanden. Das Projekt gehe in Kürze unweit von Almere in Betrieb. Mit einer installierten Leistung von 0,7 MW sei es vergleichsweise klein. In Deutschland gibt es derzeit nach Schätzung von Experten etwa rund 20 kleinere und mittlere Agrivoltaik-Projekte, jeweils im einstelligen Megawatt-Bereich.

Donnerstag, 9.02.2023, 11:06 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Mecklenburg-Vorpommern - Vattenfall errichtet 76 MW Agri-PV-Projekt ohne Förderung
Quelle: Fraunhofer ISE
Mecklenburg-Vorpommern
Vattenfall errichtet 76 MW Agri-PV-Projekt ohne Förderung
Mit der finalen Investitionsentscheidung setzt Vattenfall den Bau einer Agrivoltaikanlage mit einer Leistung von 76 MW in Tützpatz um. Baubeginn soll in den nächsten Wochen sein.
Vattenfall werde nach einer Erprobung in den Niederlanden das Konzept der Agri-PV nun erstmals im kommerziellen Maßstab mit Partnern umsetzen. Dabei wird eine landwirtschaftliche Flächennutzung mit Solarstromgewinnung von hochstehenden Modulen kombiniert. Die finale Investitionsentscheidung fiel auf das 76 MW Agri-PV-Projekt „Tützpatz“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Gemeinde Tützpatz liegt im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Das Projekt wird ohne staatliche Förderung errichtet und der Strom daraus über Direktvermarktung (PPA) verkauft. Die Kosten müssten sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich belaufen, teilte Vattenfall mit. 

Die Photovoltaik zähle heute zu den günstigsten Technologien unter den erneuerbaren Energien und Solarstrom genieße eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Damit sie nicht in Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Nutzung steht, werden beide kombiniert. In Tützpatz werden auf einer Fläche von 95 Hektar Modultypen auf verschiedenen Gestellsystemen mit geeigneten landwirtschaftlichen Nutzungsformen kombiniert. So sollen Hühner eine Verschattung ihres Freilaufs bekommen und an anderer Stelle Ackerbau unter den Modulen betrieben werden.

Baubeginn im Frühsommer 2023

Damit wolle Vattenfall weitere Praxiserfahrung für künftige kommerzielle Projekte dieser Art sammeln. Der Baustart für Tützpatz soll nach derzeitiger Planung im Frühsommer erfolgen. Claus Wattendrup, Leiter des Solarbereichs von Vattenfall, erläuterte, dass die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, die Stromerzeugung aus Photovoltaik bis auf 215.000 MW im Jahr 2030 auszubauen, die Hälfte davon auf Freiflächen.

Die Agrivoltaik könne hier zusätzlich zur klassischen Freiflächen-PV einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten. „Mit dem Projekt Tützpatz entwickeln wir diese junge Technologie jetzt im kommerziellem Maßstab weiter“, sagte Wattendrup. Die Agrivoltaik helfe dem Klima, sie könne die Biodiversität steigern und diene der Landwirtschaft als zusätzliche Einkommensquelle, warb er. In Tützpatz werden bifaziale Module auf einem einachsigen Trackersystem aufgeständert. Das bedeutet, dass die Module Sonnenlicht von Ober- und Unterseite nutzen können und in ihrer Ausrichtung dem Sonnenverlauf folgen, um die Stromausbeute zu erhöhen.
 
Das Vattenfall Agri-PV-Projekt „Symbizon“ bei Almere in den Niederlanden
Quelle: Vattenfall

Vattenfall testet das Konzept der Agri-PV bereits im Rahmen des Pilotprojekts „Symbizon“ in den Niederlanden. Das Projekt gehe in Kürze unweit von Almere in Betrieb. Mit einer installierten Leistung von 0,7 MW sei es vergleichsweise klein. In Deutschland gibt es derzeit nach Schätzung von Experten etwa rund 20 kleinere und mittlere Agrivoltaik-Projekte, jeweils im einstelligen Megawatt-Bereich.

Donnerstag, 9.02.2023, 11:06 Uhr
Susanne Harmsen

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