E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Wasserstoff - Transport großer Wasserstoffmengen im Visier
Quelle: Terranets BW
Wasserstoff

Transport großer Wasserstoffmengen im Visier

Ontras kann mit dem Aufbau seines H2-Startnetzes starten. Mit Gascade und Terranets BW plant der Fernleitungsnetzbetreiber zudem ein H2-Netz von der Ostsee bis nach Süddeutschland.
Für seine beiden Infrastrukturprojekte "Doing Hydrogen" und "Green Octopus Mitteldeutschland" liegt Ontras nun die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns vom Bundeswirtschaftsministerium vor. Damit kann der Leipziger Ferngasnetzbetreiber (FNB) mit den Arbeiten am künftigen Wasserstoffnetz in Ostdeutschland beginnen. In den kommenden Monaten sollen, wie die VNG-Tochter mitteilt, die ingenieurstechnische Planung und die Vorbereitung der nötigen behördlichen Genehmigungsverfahren anlaufen.

Die beiden Infrastrukturprojekte bilden den Kern des geplanten Wasserstoff-Startnetzes von Ontras: Das 900 Kilometer lange Leitungsnetz soll bis 2030 in Mitteldeutschland Erzeuger, Speicher und Verbraucher von grünem Wasserstoff miteinander verbinden und den Zugang zum europaweiten Wasserstoff-Pipelinenetz − dem sogenannten European Hydrogen Backbone − schaffen. Ein funktionierendes Transportsystem sei das Fundament für die Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland und damit für eine gelingende Transformation des Energiesystems, wie Ralph Bahke, bei Ontras Geschäftsführer Steuerung und Entwicklung, erklärt. Das Wasserstoff-Netz soll sich zum größten Teil durch die Umstellung bestehender Erdgaspipelines herausbilden. Einzelne Teilstücke sollen neu gebaut werden. 

Wichtig sei, so betont der FNB, die Wasserstoff-Infrastruktur organisch mit der entstehenden Wasserstoff-Wirtschaft mitwachsen zu lassen, um von Anfang an überall eine hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. "Wir appellieren daher an die Politik, schnellstens verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Aufbau des H2-Startnetzes beschleunigen", so die Ontras-Geschäftsführung.

Das Projekt mit Gascade Gastransport und Terranets BW

Zusammen mit Gascade Gastransport und Terranets BW plant Ontras zudem unter dem Namen "Flow − making hydrogen happen" ein Wasserstoffnetz, das in drei Schritten von der Ostsee bis in den Südwesten Deutschlands verlaufen soll. Perspektivisch soll dieser Korridor, wie die Partner am 15. Dezember bekannt gaben, fünf europäische Nachbarländer verbinden. Bereits jetzt seien zahlreiche assoziierte Projektpartner an Bord, heißt es.

Zum größten Teil werden die drei Projektpartner bestehende Erdgasleitungen umstellen. Mit einer Länge von über 1.100 Kilometer und einer Einspeisekapazität von bis zu 20.000 MW soll das Pipelinesystem bereits zum Start über eine große Dimension verfügen, die perspektivisch erweitert werden soll. "Durch die Nutzung bestehender Infrastruktur und die Verbindung mit bestehenden Wasserstoffprojekten – wie 'H2 für Baden-Württemberg' und 'Ontras H2-Startnetz' – schaffen wir eine starke und zukunftsfähige Transportmöglichkeit für große Mengen Wasserstoff. Damit tragen wir entscheidend zur Diversifikation des Energiesystems und zur Versorgungssicherheit in weiten Teilen Deutschlands bei", erklärte Ontras-Chef Bahke.

2025 erste groß dimensionierte Wasserstoff-Leitungen

Die Projektpartner gehen von der Annahme aus, dass der Norden Deutschlands das Zentrum für Wasserstoffimporte und die Wasserstoff-Erzeugung onshore und offshore werden wird. Dadurch entstünde schnell ein erheblicher Transportbedarf in Richtung Süden, wie es bereits heute bei erneuerbarem Strom der Fall ist. Das Projekt "Flow – making hydrogen happen" soll hier ansetzen: Geplant ist, 2025 erste groß dimensionierte Leitungen auf den Wasserstoff-Transport umgerüstet zu haben, sodass sich signifikante Mengen aus Mecklenburg-Vorpommern nach Thüringen transportieren lassen.

Die Umstellung in Hessen und Rheinland-Pfalz soll 2028 erfolgen. Dann kann Wasserstoff ab 2030 nach Baden-Württemberg und Bayern transportiert werden.

"Gemeinsam kommen wir schnell und effizient voran", versichert Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von Terranets BW. Der Vorteil von Flow liege in der schnellen Realisierbarkeit, indem Erdgasleitungen umgestellt werden: "So erreichen wir im Verbund eine große Transportkapazität von Norddeutschland bis in den Süden, auf die sich der Markt in seinen Planungen einstellen kann."

Donnerstag, 15.12.2022, 12:24 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Transport großer Wasserstoffmengen im Visier
Quelle: Terranets BW
Wasserstoff
Transport großer Wasserstoffmengen im Visier
Ontras kann mit dem Aufbau seines H2-Startnetzes starten. Mit Gascade und Terranets BW plant der Fernleitungsnetzbetreiber zudem ein H2-Netz von der Ostsee bis nach Süddeutschland.
Für seine beiden Infrastrukturprojekte "Doing Hydrogen" und "Green Octopus Mitteldeutschland" liegt Ontras nun die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns vom Bundeswirtschaftsministerium vor. Damit kann der Leipziger Ferngasnetzbetreiber (FNB) mit den Arbeiten am künftigen Wasserstoffnetz in Ostdeutschland beginnen. In den kommenden Monaten sollen, wie die VNG-Tochter mitteilt, die ingenieurstechnische Planung und die Vorbereitung der nötigen behördlichen Genehmigungsverfahren anlaufen.

Die beiden Infrastrukturprojekte bilden den Kern des geplanten Wasserstoff-Startnetzes von Ontras: Das 900 Kilometer lange Leitungsnetz soll bis 2030 in Mitteldeutschland Erzeuger, Speicher und Verbraucher von grünem Wasserstoff miteinander verbinden und den Zugang zum europaweiten Wasserstoff-Pipelinenetz − dem sogenannten European Hydrogen Backbone − schaffen. Ein funktionierendes Transportsystem sei das Fundament für die Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland und damit für eine gelingende Transformation des Energiesystems, wie Ralph Bahke, bei Ontras Geschäftsführer Steuerung und Entwicklung, erklärt. Das Wasserstoff-Netz soll sich zum größten Teil durch die Umstellung bestehender Erdgaspipelines herausbilden. Einzelne Teilstücke sollen neu gebaut werden. 

Wichtig sei, so betont der FNB, die Wasserstoff-Infrastruktur organisch mit der entstehenden Wasserstoff-Wirtschaft mitwachsen zu lassen, um von Anfang an überall eine hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. "Wir appellieren daher an die Politik, schnellstens verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Aufbau des H2-Startnetzes beschleunigen", so die Ontras-Geschäftsführung.

Das Projekt mit Gascade Gastransport und Terranets BW

Zusammen mit Gascade Gastransport und Terranets BW plant Ontras zudem unter dem Namen "Flow − making hydrogen happen" ein Wasserstoffnetz, das in drei Schritten von der Ostsee bis in den Südwesten Deutschlands verlaufen soll. Perspektivisch soll dieser Korridor, wie die Partner am 15. Dezember bekannt gaben, fünf europäische Nachbarländer verbinden. Bereits jetzt seien zahlreiche assoziierte Projektpartner an Bord, heißt es.

Zum größten Teil werden die drei Projektpartner bestehende Erdgasleitungen umstellen. Mit einer Länge von über 1.100 Kilometer und einer Einspeisekapazität von bis zu 20.000 MW soll das Pipelinesystem bereits zum Start über eine große Dimension verfügen, die perspektivisch erweitert werden soll. "Durch die Nutzung bestehender Infrastruktur und die Verbindung mit bestehenden Wasserstoffprojekten – wie 'H2 für Baden-Württemberg' und 'Ontras H2-Startnetz' – schaffen wir eine starke und zukunftsfähige Transportmöglichkeit für große Mengen Wasserstoff. Damit tragen wir entscheidend zur Diversifikation des Energiesystems und zur Versorgungssicherheit in weiten Teilen Deutschlands bei", erklärte Ontras-Chef Bahke.

2025 erste groß dimensionierte Wasserstoff-Leitungen

Die Projektpartner gehen von der Annahme aus, dass der Norden Deutschlands das Zentrum für Wasserstoffimporte und die Wasserstoff-Erzeugung onshore und offshore werden wird. Dadurch entstünde schnell ein erheblicher Transportbedarf in Richtung Süden, wie es bereits heute bei erneuerbarem Strom der Fall ist. Das Projekt "Flow – making hydrogen happen" soll hier ansetzen: Geplant ist, 2025 erste groß dimensionierte Leitungen auf den Wasserstoff-Transport umgerüstet zu haben, sodass sich signifikante Mengen aus Mecklenburg-Vorpommern nach Thüringen transportieren lassen.

Die Umstellung in Hessen und Rheinland-Pfalz soll 2028 erfolgen. Dann kann Wasserstoff ab 2030 nach Baden-Württemberg und Bayern transportiert werden.

"Gemeinsam kommen wir schnell und effizient voran", versichert Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von Terranets BW. Der Vorteil von Flow liege in der schnellen Realisierbarkeit, indem Erdgasleitungen umgestellt werden: "So erreichen wir im Verbund eine große Transportkapazität von Norddeutschland bis in den Süden, auf die sich der Markt in seinen Planungen einstellen kann."

Donnerstag, 15.12.2022, 12:24 Uhr
Davina Spohn

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.