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Energie & Management > Wasserstoff - Transatlantische Ammoniakbrücke Kanada-Europa geplant
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

Transatlantische Ammoniakbrücke Kanada-Europa geplant

Die deutschen Energiekonzerne Eon und Uniper wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff von Everwind Fuels aus Kanada nach Deutschland importieren.
Der kanadische Projektentwickler Everwind Fuels Company und die deutschen Energieunternehmen Eon und Uniper haben während der Kanada-Reise des deutschen Bundeskanzlers eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Demnach will der kanadische Entwickler von grünem Wasserstoff- und Ammoniakprojekten beiden Unternehmen jeweils bis zu 500.000 Tonnen Ammoniak aus erneuerbarer Produktion liefern. Aus Windkraft soll erneuerbarer Strom erzeugt werden und daraus per Elektrolyse Wasserstoff. Mit Hilfe von Stickstoff aus der Luft könne daraus Ammoniak hergestellt werden.

Der „grüne“ Ammoniak soll aus Everwinds erster Produktionsanlage in Point Tupper, Nova Scotia, per Schiff nach Deutschland transportiert werden. Dort kann er direkt für Dünger- oder Chemieproduktion verwendet werden oder in Wasserstoff zur Energiegewinnung umgewandelt werden. Dabei wird der Stickstoffanteil (N2) aus dem Ammoniak (NH3) abgespalten, sodass Wasserstoff (H2) übrig bleibt. Ammoniak lässt sich effektiver verschiffen als Wasserstoff. Damit werde Point Tupper die erste Anlage an der kanadischen Atlantikküste und weltweit eine der ersten sein, die bis 2025 grünes Ammoniak bereitstellen kann.

Dekarbonisierung für beide Länder vorantreiben

Die Partnerschaft unterstütze die Dekarbonisierung Kanadas und Europas und stärke die Versorgungssicherheit mit grüner Energie, erklärten die Partner. Dies geschehe zu einer Zeit, in der Europa seine Energieabhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich reduzieren muss. Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte die Vereinbarung: „Unsere Industrie investiert, um künftig klimaneutral zu produzieren.“ Dies sei nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung, sagte Scholz.

Die Absichtserklärung sei ein direktes Ergebnis produktiver bilateraler Vereinbarungen zwischen Kanada und Deutschland im Bereich erneuerbarer Energien. Eon beabsichtige seinen Kunden, insbesondere dem deutschen Mittelstand, auf diesem Weg grünen Wasserstoff zugänglich zu machen, sagte Gabriël Clemens, CEO der Eon Green Gas-Einheit. Grüner Wasserstoff sei ein wichtiger Hebel zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen, insbesondere in industriellen Prozessen wie der Stahl-, Chemie- und Lebensmittelproduktion.

Arbeitsplätze für Nova Scotia


Der CEO von Uniper, Klaus-Dieter Maubach, erläuterte: „Uniper baut ein Wasserstoff-Portfolio auf globaler Ebene auf, indem es künftig die Beschaffung, den Transport und die Belieferung von Kunden − hauptsächlich in Europa − übernehmen wird.“ Das Everwind-Projekt sei eine großartige Chance, zukünftig grünes Ammoniak in Zusammenarbeit mit Regierungen zu beziehen, die dieses Vorhaben unterstützen.

Der Premierminister von Nova Scotia, Tim Houston sagte: „Das Projekt von Everwind unterstützt unsere Provinzziele der Dekarbonisierung und der grünen Energieführerschaft.“ Die grüne Wasserstoff- und Ammoniakprojekte biete für die Provinz die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich der grünen Energie und die Positionierung Nova Scotias als weltweit führende Region in der Produktion von grünem Wasserstoff für den Inlands- und Exportmarkt.

Dienstag, 23.08.2022, 16:00 Uhr
Susanne Harmsen
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Wasserstoff
Transatlantische Ammoniakbrücke Kanada-Europa geplant
Die deutschen Energiekonzerne Eon und Uniper wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff von Everwind Fuels aus Kanada nach Deutschland importieren.
Der kanadische Projektentwickler Everwind Fuels Company und die deutschen Energieunternehmen Eon und Uniper haben während der Kanada-Reise des deutschen Bundeskanzlers eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Demnach will der kanadische Entwickler von grünem Wasserstoff- und Ammoniakprojekten beiden Unternehmen jeweils bis zu 500.000 Tonnen Ammoniak aus erneuerbarer Produktion liefern. Aus Windkraft soll erneuerbarer Strom erzeugt werden und daraus per Elektrolyse Wasserstoff. Mit Hilfe von Stickstoff aus der Luft könne daraus Ammoniak hergestellt werden.

Der „grüne“ Ammoniak soll aus Everwinds erster Produktionsanlage in Point Tupper, Nova Scotia, per Schiff nach Deutschland transportiert werden. Dort kann er direkt für Dünger- oder Chemieproduktion verwendet werden oder in Wasserstoff zur Energiegewinnung umgewandelt werden. Dabei wird der Stickstoffanteil (N2) aus dem Ammoniak (NH3) abgespalten, sodass Wasserstoff (H2) übrig bleibt. Ammoniak lässt sich effektiver verschiffen als Wasserstoff. Damit werde Point Tupper die erste Anlage an der kanadischen Atlantikküste und weltweit eine der ersten sein, die bis 2025 grünes Ammoniak bereitstellen kann.

Dekarbonisierung für beide Länder vorantreiben

Die Partnerschaft unterstütze die Dekarbonisierung Kanadas und Europas und stärke die Versorgungssicherheit mit grüner Energie, erklärten die Partner. Dies geschehe zu einer Zeit, in der Europa seine Energieabhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich reduzieren muss. Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte die Vereinbarung: „Unsere Industrie investiert, um künftig klimaneutral zu produzieren.“ Dies sei nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stärkung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung, sagte Scholz.

Die Absichtserklärung sei ein direktes Ergebnis produktiver bilateraler Vereinbarungen zwischen Kanada und Deutschland im Bereich erneuerbarer Energien. Eon beabsichtige seinen Kunden, insbesondere dem deutschen Mittelstand, auf diesem Weg grünen Wasserstoff zugänglich zu machen, sagte Gabriël Clemens, CEO der Eon Green Gas-Einheit. Grüner Wasserstoff sei ein wichtiger Hebel zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen, insbesondere in industriellen Prozessen wie der Stahl-, Chemie- und Lebensmittelproduktion.

Arbeitsplätze für Nova Scotia


Der CEO von Uniper, Klaus-Dieter Maubach, erläuterte: „Uniper baut ein Wasserstoff-Portfolio auf globaler Ebene auf, indem es künftig die Beschaffung, den Transport und die Belieferung von Kunden − hauptsächlich in Europa − übernehmen wird.“ Das Everwind-Projekt sei eine großartige Chance, zukünftig grünes Ammoniak in Zusammenarbeit mit Regierungen zu beziehen, die dieses Vorhaben unterstützen.

Der Premierminister von Nova Scotia, Tim Houston sagte: „Das Projekt von Everwind unterstützt unsere Provinzziele der Dekarbonisierung und der grünen Energieführerschaft.“ Die grüne Wasserstoff- und Ammoniakprojekte biete für die Provinz die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich der grünen Energie und die Positionierung Nova Scotias als weltweit führende Region in der Produktion von grünem Wasserstoff für den Inlands- und Exportmarkt.

Dienstag, 23.08.2022, 16:00 Uhr
Susanne Harmsen

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