Enercity und Eavor haben heute in Hannover den Wärmeliefervertrag zu einem Geothermieprojekt abgeschlossen. Bis zu 30 MW regenerative Leistung sollen ab 2026 ins Wärmenetz fließen.
Erdwärme soll bei der klimafreundlichen Wärmeversorgung Hannovers künftig eine zentrale Rolle spielen. Dafür schlossen Enercity und Eavor einen Wärmeliefervertrag, nach dem ab 2026 bis zu 30 MW Leistung unabhängig von Wettereinflüssen ins Netz von Hannover eingespeist werden. Die Unternehmen nutzen dafür die „Eavor LoopTM“-Technologie, die Wärme zutage fördert, indem ein Medium in einem geschlossenen Kreislauf durch viele Kilometer gebohrte Rohrleitungen in rund 3.000 Metern Tiefe geführt wird.
Mit der grundlastfähigen Geothermie können nach Fertigstellung des Projekts 15 bis 20 Prozent des jährlichen Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden. Zuverlässig werden mit der Energie aus der Erde bis zu 250 Millionen kWh Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf an Wärme von bis zu 20.000 Wohnungen von Kundinnen und Kunden im Enercity-Versorgungsgebiet decken.
Geothermie ersetzt Kohle„Die Wärme aus der Tiefe trägt essenziell dazu bei, dass ein Drittel der Menschen in Hannover im Jahr 2027 mit klimaneutraler Fernwärme heizen kann”, sagte die Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva. „Die Anlage mit der neuartigen Erdwärmegewinnung wird die erste großstädtische Anwendung ihrer Art sein und wird uns befähigen, auch den letzten Kohleblock in unserem Erzeugungsportfolio stillzulegen.“ Mit Inbetriebnahme des ersten Loops im Jahr 2026 werden die Geothermie-Einspeisungen ins hannoversche Fernwärmenetz starten.
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Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva und Eavor-Geschäftsführer Daniel Mölk unterzeichneten den Wärmeliefervertrag für Hannover Quelle: Enercity/Tim Schaarschmidt |
„Wir freuen uns darauf, mit unserer Technologie einen Beitrag zu leisten, einen bedeutenden Teil der Grundlast der Fernwärmeversorgung der Stadt Hannover auf erneuerbare und unabhängige Energie umzustellen“, sagte Daniel Mölk, Geschäftsführer der Eavor GmbH. Im bayerischen Geretsried baue Eavor bereits eine Anlage dieser Art.
Der langfristige Wärmeliefervertrag der beiden Unternehmen sei eine wichtige Voraussetzung für weitere Schritte des Projekts. Dazu gehört zum Beispiel die Erteilung der bergrechtlichen Genehmigungen für das Vorhaben. Die konkreten Bohrarbeiten von Eavor sollen 2025 starten. Sobald die erste Bohrung Wärme liefert, werde Enercity mit dem Bau einer neuen Fernwärmeleitung zum Standort starten.
Montag, 2.10.2023, 14:26 Uhr
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