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Energie & Management > Finanzierung - Geothermiespezialist Eavor erhält dreistelligen Millionenbetrag
Quelle: Fotolia / nmann77
Finanzierung

Geothermiespezialist Eavor erhält dreistelligen Millionenbetrag

Die kanadische Eavor Technologies erhält weiteres Kapital in Höhe von 182 Millionen US-Dollar, unter anderem von der OMV AG. Eavor setzt bei München ihr erstes kommerzielles Projekt.
Das Geothermie-Unternehmen Eavor ist mit einer GmbH auch in Deutschland aktiv. Das neue Kapital in Höhe von 182 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 172 Millionen Euro) bedeutet für das Unternehmen nach eigenem Bekunden, dass sie die Entwicklung und den Einsatz ihrer geothermischen Technologie beschleunigen können, teilten die Kanadier am 25. Oktober mit. Eavor Technologies hat seinen Hauptsitz in Calgary, Kanada.

Die Kapitalrunde führte die OMV AG an, zudem beteiligten sich der Canada Growth Fund, der Japan Energy Fund, das Monaco Asset Management und der Climate Innovation Fund von Microsoft. Eine Reihe bestehender Investoren in das Unternehmen, darunter BDC, BP Ventures und Temasek, unterstützen die Finanzierungsrunde ebenfalls, so das Unternehmen Eavor in seiner Mitteilung.

Eavor werde die Kommerzialisierung der eigenen Eavor-Loop-Technologie vorantreiben, beginnend mit dem ersten Projekt, das bereits in Geretsried südwestlich von München gebaut wird, so das Unternehmen. „Die Finanzierung, die wir heute erhalten haben, bestärkt uns in unseren Bemühungen, Eavor-Loop-Systeme weltweit einzusetzen, um uns alle zu einer nachhaltigen, zuverlässigen und strahlenden Energiezukunft zu führen“, sagte John Redfern, Präsident und CEO von Eavor. Die Anlage in Geretsried hat eine geplante thermische Leistung von 64 MW. Ferner soll das System künftig auch rund 8,2 MW an elektrischer Leistung bereitstellen können.

In Geretsried bei München und in Hannover entstehen Anlagen 

Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV erwarb im Sommer dieses Jahres für 34 Millionen Euro 6,5 Prozent an Eavor Technologies. Die beiden Unternehmen vereinbarten, die Technologie „großflächig in Europa und darüber hinaus“ auszurollen. Mit der Beteiligung werde die OMV „zu einer wichtigen Partnerin mit bevorzugten Lizenzbedingungen, Zugang zu Dienstleistungen und Unterstützung in der Entwicklung.“ Die Eavor-Loop-Technologie soll zuerst bevorzugt in Österreich, Rumänien sowie Deutschland zum Einsatz kommen.

In Hannover beispielsweise soll die Technologie ebenfalls in wenigen Jahren Einzug halten. Enercity und Eavor haben dafür kürzlich in Hannover einen Wärmeliefervertrag zu einem Geothermieprojekt abgeschlossen (wir berichteten). Der Vertrag sieht vor, dass ab 2026 bis zu 30 MW Leistung unabhängig von Wettereinflüssen ins Fernwärmenetz von Hannover eingespeist werden. Die Unternehmen nutzen dafür ebenfalls die Eavor Loop-Technologie. Mit der grundlastfähigen Geothermie sollen nach Fertigstellung des Projekts 15 bis 20 Prozent des jährlichen Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.

Die Eavor-Loop-Technologie funktioniert so: Mittels Tiefenbohrungen wird in unterirdischen Gesteinsformationen ein geschlossenes Leitungsnetz installiert, in dem eine Flüssigkeit zirkuliert. Sie nimmt die Wärme aus dem Gestein auf und transportiert diese zur Nutzung zu einem Wärmetauscher an der Erdoberfläche. Anders als bei herkömmlichen Geothermie-Verfahren wird dabei kein Thermalwasser benötigt. Die Technologie ist laut Eavor skalierbar und in verschiedenen Arten von geologischen Strukturen anwendbar. 

Freitag, 27.10.2023, 12:43 Uhr
Heidi Roider
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Geothermiespezialist Eavor erhält dreistelligen Millionenbetrag
Die kanadische Eavor Technologies erhält weiteres Kapital in Höhe von 182 Millionen US-Dollar, unter anderem von der OMV AG. Eavor setzt bei München ihr erstes kommerzielles Projekt.
Das Geothermie-Unternehmen Eavor ist mit einer GmbH auch in Deutschland aktiv. Das neue Kapital in Höhe von 182 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 172 Millionen Euro) bedeutet für das Unternehmen nach eigenem Bekunden, dass sie die Entwicklung und den Einsatz ihrer geothermischen Technologie beschleunigen können, teilten die Kanadier am 25. Oktober mit. Eavor Technologies hat seinen Hauptsitz in Calgary, Kanada.

Die Kapitalrunde führte die OMV AG an, zudem beteiligten sich der Canada Growth Fund, der Japan Energy Fund, das Monaco Asset Management und der Climate Innovation Fund von Microsoft. Eine Reihe bestehender Investoren in das Unternehmen, darunter BDC, BP Ventures und Temasek, unterstützen die Finanzierungsrunde ebenfalls, so das Unternehmen Eavor in seiner Mitteilung.

Eavor werde die Kommerzialisierung der eigenen Eavor-Loop-Technologie vorantreiben, beginnend mit dem ersten Projekt, das bereits in Geretsried südwestlich von München gebaut wird, so das Unternehmen. „Die Finanzierung, die wir heute erhalten haben, bestärkt uns in unseren Bemühungen, Eavor-Loop-Systeme weltweit einzusetzen, um uns alle zu einer nachhaltigen, zuverlässigen und strahlenden Energiezukunft zu führen“, sagte John Redfern, Präsident und CEO von Eavor. Die Anlage in Geretsried hat eine geplante thermische Leistung von 64 MW. Ferner soll das System künftig auch rund 8,2 MW an elektrischer Leistung bereitstellen können.

In Geretsried bei München und in Hannover entstehen Anlagen 

Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV erwarb im Sommer dieses Jahres für 34 Millionen Euro 6,5 Prozent an Eavor Technologies. Die beiden Unternehmen vereinbarten, die Technologie „großflächig in Europa und darüber hinaus“ auszurollen. Mit der Beteiligung werde die OMV „zu einer wichtigen Partnerin mit bevorzugten Lizenzbedingungen, Zugang zu Dienstleistungen und Unterstützung in der Entwicklung.“ Die Eavor-Loop-Technologie soll zuerst bevorzugt in Österreich, Rumänien sowie Deutschland zum Einsatz kommen.

In Hannover beispielsweise soll die Technologie ebenfalls in wenigen Jahren Einzug halten. Enercity und Eavor haben dafür kürzlich in Hannover einen Wärmeliefervertrag zu einem Geothermieprojekt abgeschlossen (wir berichteten). Der Vertrag sieht vor, dass ab 2026 bis zu 30 MW Leistung unabhängig von Wettereinflüssen ins Fernwärmenetz von Hannover eingespeist werden. Die Unternehmen nutzen dafür ebenfalls die Eavor Loop-Technologie. Mit der grundlastfähigen Geothermie sollen nach Fertigstellung des Projekts 15 bis 20 Prozent des jährlichen Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.

Die Eavor-Loop-Technologie funktioniert so: Mittels Tiefenbohrungen wird in unterirdischen Gesteinsformationen ein geschlossenes Leitungsnetz installiert, in dem eine Flüssigkeit zirkuliert. Sie nimmt die Wärme aus dem Gestein auf und transportiert diese zur Nutzung zu einem Wärmetauscher an der Erdoberfläche. Anders als bei herkömmlichen Geothermie-Verfahren wird dabei kein Thermalwasser benötigt. Die Technologie ist laut Eavor skalierbar und in verschiedenen Arten von geologischen Strukturen anwendbar. 

Freitag, 27.10.2023, 12:43 Uhr
Heidi Roider

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