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Energie & Management > Wasserstoff - Thyssenkrupp Steel und BP kooperieren bei grünem Stahl
Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
Wasserstoff

Thyssenkrupp Steel und BP kooperieren bei grünem Stahl

Die Stahlproduktion trägt immens zur Klimakrise bei. Thyssenkrupp Steel und BP haben verabredet, gemeinsam mit Wasserstoff und Ökostrom dagegen anzugehen.
Zwei Dinosaurier des fossilen Zeitalters nehmen gemeinsam die klimaneutrale Zukunft in den Blick: Thyssenkrupp Steel Europe aus Deutschland und der britische Mineralölkonzern BP wollen perspektivisch mit blauem und grünen Wasserstoff sowie erneuerbarem Strom die Produktion von Stahl weniger umweltschädlich gestalten. Dazu unterzeichneten die Unternehmen jetzt eine Absichtserklärung, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Demnach vereinbarten Thyssenkrupp Steel und BP eine "strategische Kooperation" zum Klimaschutz. Denn der unter enormem Energieeinsatz produzierte Stahl ist weltweit für etwa 10 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Thyssenkrupp spricht davon, Verantwortung für 2,5 % der deutschen CO2-Emissionen zu tragen, vornehmlich durch die Hochöfen in Duisburg.

Der Einsatz von Wasserstoff und erneuerbarem Strom wird allgemein als Schlüssel angesehen, die klimaschädlichen Gase zu minimieren. BP will in die Zusammenarbeit den grünen Wasserstoff einbringen, den das Unternehmen künftig neben Standorten in Rotterdam (Niederlande) und Castellon (Spanien) auch in der Raffinerie Lingen im industriellen Maßstab herstellt. Auch die Versorgung mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie über langfristige Stromabnahmeverträge (PPA − Power Purchase Agreement) zählt zu den Überlegungen.

Arnd Köfler, Technikvorstand der Thyssenkrupp-Stahlsparte, sieht als Voraussetzung für die Transformation der Stahlproduktion "eine gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur mit einem überregionalen Pipelinenetz". Darauf ziele die Absichtserklärung mit BP ab. Der Mineralölriese seinerseits will mit der Kooperation im Bereich Stahl "dazu beitragen, dass die Dekarbonisierung in dieser Branche, in der Emissionen schwer vermeidbar sind, schneller umgesetzt wird", so BP-Manager William Lin.

Die Zielmarken der beiden Unternehmen unterscheiden sich. Thyssenkrupp Steel will bis 2025 etwa 400.000 Tonnen Stahl mit geringerem Ausstoß von CO2 herstellen. 11 Mio. t produzieren die Duisburger derzeit insgesamt pro Jahr. Mit dem Umstellen der Produktion auf die Direktreduktionstechnologie soll bis 2030 eine CO2-Ersparnis von 30 % greifen. Spätestes bis 2045 soll Stahl aus klimaneutraler Herstellung kommen. BP will die Treibhausgasemissionen aus eigener Tätigkeit bis 2050 auf null gesenkt haben. 2019 war es das Unternehmen mit dem sechsthöchsten CO2-Ausstoß weltweit.

Dienstag, 12.07.2022, 14:15 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
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Thyssenkrupp Steel und BP kooperieren bei grünem Stahl
Die Stahlproduktion trägt immens zur Klimakrise bei. Thyssenkrupp Steel und BP haben verabredet, gemeinsam mit Wasserstoff und Ökostrom dagegen anzugehen.
Zwei Dinosaurier des fossilen Zeitalters nehmen gemeinsam die klimaneutrale Zukunft in den Blick: Thyssenkrupp Steel Europe aus Deutschland und der britische Mineralölkonzern BP wollen perspektivisch mit blauem und grünen Wasserstoff sowie erneuerbarem Strom die Produktion von Stahl weniger umweltschädlich gestalten. Dazu unterzeichneten die Unternehmen jetzt eine Absichtserklärung, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Demnach vereinbarten Thyssenkrupp Steel und BP eine "strategische Kooperation" zum Klimaschutz. Denn der unter enormem Energieeinsatz produzierte Stahl ist weltweit für etwa 10 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Thyssenkrupp spricht davon, Verantwortung für 2,5 % der deutschen CO2-Emissionen zu tragen, vornehmlich durch die Hochöfen in Duisburg.

Der Einsatz von Wasserstoff und erneuerbarem Strom wird allgemein als Schlüssel angesehen, die klimaschädlichen Gase zu minimieren. BP will in die Zusammenarbeit den grünen Wasserstoff einbringen, den das Unternehmen künftig neben Standorten in Rotterdam (Niederlande) und Castellon (Spanien) auch in der Raffinerie Lingen im industriellen Maßstab herstellt. Auch die Versorgung mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie über langfristige Stromabnahmeverträge (PPA − Power Purchase Agreement) zählt zu den Überlegungen.

Arnd Köfler, Technikvorstand der Thyssenkrupp-Stahlsparte, sieht als Voraussetzung für die Transformation der Stahlproduktion "eine gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur mit einem überregionalen Pipelinenetz". Darauf ziele die Absichtserklärung mit BP ab. Der Mineralölriese seinerseits will mit der Kooperation im Bereich Stahl "dazu beitragen, dass die Dekarbonisierung in dieser Branche, in der Emissionen schwer vermeidbar sind, schneller umgesetzt wird", so BP-Manager William Lin.

Die Zielmarken der beiden Unternehmen unterscheiden sich. Thyssenkrupp Steel will bis 2025 etwa 400.000 Tonnen Stahl mit geringerem Ausstoß von CO2 herstellen. 11 Mio. t produzieren die Duisburger derzeit insgesamt pro Jahr. Mit dem Umstellen der Produktion auf die Direktreduktionstechnologie soll bis 2030 eine CO2-Ersparnis von 30 % greifen. Spätestes bis 2045 soll Stahl aus klimaneutraler Herstellung kommen. BP will die Treibhausgasemissionen aus eigener Tätigkeit bis 2050 auf null gesenkt haben. 2019 war es das Unternehmen mit dem sechsthöchsten CO2-Ausstoß weltweit.

Dienstag, 12.07.2022, 14:15 Uhr
Volker Stephan

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