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Energie & Management > Wasserstoff - Test mit 20 % Wasserstoff im Gasnetz
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff

Test mit 20 % Wasserstoff im Gasnetz

Der Energieversorger Avacon will in den kommenden Monaten einem Erdgasnetz bis zu 20 % Wasserstoff beimischen.
Die Eon-Tochter Avacon und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) wollen die Einspeisung von Wasserstoff testen. Dazu wird in einem Netzabschnitt im Gasverteilnetz von Avacon im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt schrittweise vermehrt Wasserstoff eingespeist. Die Einspeisung „ist über die zwei Heizperioden 2021/22 und 2022/23 in Stufen von 10, 15 und 20 % Wasserstoffbeimischung geplant“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Im Dezember soll damit begonnen werden. Die beiden Partner wollen damit zeigen, dass es technisch möglich ist, in ein bestehendes Gasnetz mehr Wasserstoff einzuspeisen, als bislang in den Technischen Regeln des DVGW vorgesehen. Diese sehen zurzeit einen maximalen Anteil von 10 % Wasserstoff vor.

Der Test soll ein Feldversuch für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Verteilnetzen sein. Denn es ist bisher nicht klar, wie Erdgas-Heizungen und die dahinterliegende Infrastruktur, beispielsweise Ventile, den Wasserstoff vertragen. Untersuchungen im Labor hätten aber gezeigt, „dass viele Geräte in den Haushalten mit bis zu bis 30 % Wasserstoffbeimischung betrieben werden können“, heißt es vonseiten des DVGW.

Geräte wurden vorher überprüft

Das Gasnetz im Jerichower Land wurde ausgewählt, weil die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das Avacon-Gasnetz ist und „die Ergebnisse somit übertragbar sind“. Bei dem Netzabschnitt handelt es sich um ein Mitteldruck-Verteilnetz mit rund 35 km Länge, etwa 350 Kunden werden damit mit Erdgas versorgt. Die Gasgeräte dort, die vor allem zur Wärmeversorgung dienen, decken „eine breite Gerätetechnik ab“.

Das Gas- und Wärme-Institut Essen prüfte zuvor gemeinsam mit den Gasgeräteherstellern alle bei den Kunden verbauten Gasgeräte auf ihre Wasserstoffverträglichkeit. Fast alle Gasgeräte hätten den Check bestanden. „Lediglich vier nicht geeignete Geräte werden durch moderne wasserstofftaugliche Neugeräte ersetzt“, so der DVGW.

Die Beimischphase startet Ende dieses Jahres. In der ersten Stufe werden 10 % Wasserstoff über etwa vier Wochen dem Erdgas beigemischt. 15 % einzuspeisen ist für das erste Quartal 2022 geplant. Die Zielkonzentration von 20 % Wasserstoff soll dann zum Abschluss der Heizperiode erreicht werden.

In der nächsten Heizperiode 2022/23 werden über mehrere Wochen dann weiterhin 20 % Wasserstoff eingespeist. „Neben einer möglichst gleichförmigen Beimischung sind auch volatile Einspeisungen vorgesehen, um die volatilen erneuerbaren Energien als Wasserstoffquellen nachzubilden und die Effekte von schwankenden Wasserstoff-Gehalten im Bestand zu untersuchen“, so der DVGW.
 

Donnerstag, 28.10.2021, 16:34 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Wasserstoff - Test mit 20 % Wasserstoff im Gasnetz
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff
Test mit 20 % Wasserstoff im Gasnetz
Der Energieversorger Avacon will in den kommenden Monaten einem Erdgasnetz bis zu 20 % Wasserstoff beimischen.
Die Eon-Tochter Avacon und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) wollen die Einspeisung von Wasserstoff testen. Dazu wird in einem Netzabschnitt im Gasverteilnetz von Avacon im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt schrittweise vermehrt Wasserstoff eingespeist. Die Einspeisung „ist über die zwei Heizperioden 2021/22 und 2022/23 in Stufen von 10, 15 und 20 % Wasserstoffbeimischung geplant“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Im Dezember soll damit begonnen werden. Die beiden Partner wollen damit zeigen, dass es technisch möglich ist, in ein bestehendes Gasnetz mehr Wasserstoff einzuspeisen, als bislang in den Technischen Regeln des DVGW vorgesehen. Diese sehen zurzeit einen maximalen Anteil von 10 % Wasserstoff vor.

Der Test soll ein Feldversuch für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Verteilnetzen sein. Denn es ist bisher nicht klar, wie Erdgas-Heizungen und die dahinterliegende Infrastruktur, beispielsweise Ventile, den Wasserstoff vertragen. Untersuchungen im Labor hätten aber gezeigt, „dass viele Geräte in den Haushalten mit bis zu bis 30 % Wasserstoffbeimischung betrieben werden können“, heißt es vonseiten des DVGW.

Geräte wurden vorher überprüft

Das Gasnetz im Jerichower Land wurde ausgewählt, weil die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das Avacon-Gasnetz ist und „die Ergebnisse somit übertragbar sind“. Bei dem Netzabschnitt handelt es sich um ein Mitteldruck-Verteilnetz mit rund 35 km Länge, etwa 350 Kunden werden damit mit Erdgas versorgt. Die Gasgeräte dort, die vor allem zur Wärmeversorgung dienen, decken „eine breite Gerätetechnik ab“.

Das Gas- und Wärme-Institut Essen prüfte zuvor gemeinsam mit den Gasgeräteherstellern alle bei den Kunden verbauten Gasgeräte auf ihre Wasserstoffverträglichkeit. Fast alle Gasgeräte hätten den Check bestanden. „Lediglich vier nicht geeignete Geräte werden durch moderne wasserstofftaugliche Neugeräte ersetzt“, so der DVGW.

Die Beimischphase startet Ende dieses Jahres. In der ersten Stufe werden 10 % Wasserstoff über etwa vier Wochen dem Erdgas beigemischt. 15 % einzuspeisen ist für das erste Quartal 2022 geplant. Die Zielkonzentration von 20 % Wasserstoff soll dann zum Abschluss der Heizperiode erreicht werden.

In der nächsten Heizperiode 2022/23 werden über mehrere Wochen dann weiterhin 20 % Wasserstoff eingespeist. „Neben einer möglichst gleichförmigen Beimischung sind auch volatile Einspeisungen vorgesehen, um die volatilen erneuerbaren Energien als Wasserstoffquellen nachzubilden und die Effekte von schwankenden Wasserstoff-Gehalten im Bestand zu untersuchen“, so der DVGW.
 

Donnerstag, 28.10.2021, 16:34 Uhr
Stefan Sagmeister

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