Tennet erneuert Umspannwerk Unterweser

Die „Anforderungen eines auf dezentral erzeugte erneuerbare Energien ausgerichteten Stromnetzes“ sind es, die umfangreiche Bauarbeiten am niedersächsischen Umspannwerk Unterweser erforderlich machen. Die Schaltanlage (380 kV, 220 kV, 110 kV) muss komplett erneuert und umgestaltet werden, wie aus einer Mitteilung des Energietechnik-Dienstleisters Spie hervorgeht. Das Unternehmen hat vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der das rund 40 Jahre alte Umspannwerk betreibt, den Auftrag für die Modernisierung erhalten.

Das Umspannwerk liegt in unmittelbarer Nähe zum Kernkraftwerk Unterweser. Das wurde bereits im Jahr 2011 stillgelegt und befindet sich derzeit im Rückbau. Gleichzeitig erfolgen die Bauarbeiten am Umspannwerk im laufenden Betrieb – eine Kombination, die nach Angaben von Spie höchste Sicherheitsstandards erfordert. Verantwortlich ist Stephan Bartholain, Projektleiter Schaltanlagenbau Oberhausen des Geschäftsbereichs High Voltage von Spie Deutschland & Zentraleuropa.

Abgeschlossen werden sollen die Umbauarbeiten voraussichtlich im Dezember 2026. Parallel dazu will Tennet auch die Stromleitungen erneuern, die vom Umspannwerk Unterweser zum etwa 35 Kilometer entfernten Umspannwerk Conneforde im niedersächsischen Landkreis Ammerland führen. Derzeit bestehe die Leitung aus einem 380-kV- und einem 220-kV-Stromkreis. Zur Verstärkung müsse sie mit zwei 380-kV-Stromkreisen ertüchtigt werden, so Tennet auf der Internetseite zum Projekt. Die Trasse bleibe dabei erhalten, ebenso wie etwa die Hälfte der bestehenden 82 Masten. Man gehe momentan davon aus, nur 45 Masten erneuern zu müssen, so Tennet.

2023 soll das Planfeststellungsverfahren für das Projekt eröffnet werden, der Baubeginn ist für 2025 geplant. In Betrieb gehen könnten die neuen Leitungen 2028.