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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Steag und Uniper bringen Kraftwerke zurück an den Markt
Quelle: Photocase / Markus Imorde
Kohlekraftwerke

Steag und Uniper bringen Kraftwerke zurück an den Markt

Steag holt, wie angekündigt, zwei Kohleblöcke zurück aus der Netzreserve in den Markt und lässt zwei weiterlaufen. Außerdem wird Uniper ebenfalls einen Block am Netz lassen.
Der Energiekonzern Steag hatte bereits im August dieses Jahres angekündigt, zwei seiner Kohlekraftwerke aus der Netzreserve zu holen. Nun ist es so weit: Als erster wird am 28. Oktober das saarländische Kraftwerk Bexbach an den Markt zurückkehren, teilte das Unternehmen mit. Das Schwesterkraftwerk Weiher, gelegen in der saarländischen Gemeinde Quierschied, wird zum 31. Oktober folgen. Mit einer Netto-Nennleistung von 726 MW ist das Kraftwerk Bexbach das größte Steag-Kraftwerk in Deutschland, das Schwesterkraftwerk Weiher verfügt über eine Leistung von 656 MW.

Außerdem wird Steag die Kraftwerke Bergkamen mit 717 MW im Ruhrgebiet und die Blöcke MKV (179 MW) und HKV (211 MW) im saarländischen Völklingen-Fenne, die ursprünglich alle zum 31. Oktober 2022 vom Netz hätten gehen sollen, weiterhin am Markt zu lassen. Darüber wurden sowohl die Bundesnetzagentur als auch der Übertragungsnetzbetreiber Amprion informiert, teilte Steag dazu weiter mit. Ebenfalls erfolgte eine Mitteilung an die Stromböse EEX.

„Unsere Kraftwerke können rechnerisch etwa ein Drittel des 2021 in Gaskraftwerken erzeugten Stroms ersetzen“, sagte Ralf Schiele, Geschäftsführer Markt und Technik der Steag GmbH. Das entspreche nicht ganz vier Prozent der 2021 in Deutschland insgesamt erzeugten Strommenge. Voraussichtlich werden alle vier Kraftwerke im Rahmen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes (EKBG) bis Frühjahr 2024 im Marktbetrieb verbleiben.

Uniper betreibt Steinkohlekraftwerk Scholven C länger

Auch Uniper wird das Steinkohlekraftwerk Scholven C länger betreiben als noch im Frühjahr geplant, teilte der Konzern ebenfalls am 21. Oktober mit. Der 345-MW-Steinkohleblock sichert am Standort Gelsenkirchen im Wesentlichen den Betrieb der beiden anderen verbliebenen Kraftwerksblöcke ab, des Blocks B (Steinkohle, 345 MW) und des Fernheizkraftwerks Buer (FKW Buer, Steinkohle, 70 MW), erklärte Uniper. Ursprünglich war ein Ende der kommerziellen Kohleverstromung von Scholven C ab Ende Oktober 2022 vorgesehen.

Seit dem 14. Juli dürfen Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb gehen, damit in Deutschland Erdgas eingespart werden kann. Kohleverstromung erzeugt zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, sichert aber die Stromversorgung. Daher hat die Bundesregierung den Betreibern freigestellt, Kraftwerke auf eigenes Risiko wieder ans Netz zu bringen. Die Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, zunächst bis Ende April 2023.

Als erstes Kraftwerk folgte das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, zwischen Hannover und Braunschweig, dem Aufruf der Bundesregierung Anfang August (wir berichteten). Es gehört dem tschechischen Energiekonzern EPH. Das Kraftwerk Mehrum befand sich seit Anfang Dezember 2021 in der Reserve und hat eine Nettoleistung von 690 MW. Das Kraftwerk Heyden des Unipers-Konzerns war Ende August der zweite Marktrückkehrer. Nun folgen die Steag-Kraftwerke sowie der weitere Uniper-Block.

Freitag, 21.10.2022, 15:58 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Kohlekraftwerke - Steag und Uniper bringen Kraftwerke zurück an den Markt
Quelle: Photocase / Markus Imorde
Kohlekraftwerke
Steag und Uniper bringen Kraftwerke zurück an den Markt
Steag holt, wie angekündigt, zwei Kohleblöcke zurück aus der Netzreserve in den Markt und lässt zwei weiterlaufen. Außerdem wird Uniper ebenfalls einen Block am Netz lassen.
Der Energiekonzern Steag hatte bereits im August dieses Jahres angekündigt, zwei seiner Kohlekraftwerke aus der Netzreserve zu holen. Nun ist es so weit: Als erster wird am 28. Oktober das saarländische Kraftwerk Bexbach an den Markt zurückkehren, teilte das Unternehmen mit. Das Schwesterkraftwerk Weiher, gelegen in der saarländischen Gemeinde Quierschied, wird zum 31. Oktober folgen. Mit einer Netto-Nennleistung von 726 MW ist das Kraftwerk Bexbach das größte Steag-Kraftwerk in Deutschland, das Schwesterkraftwerk Weiher verfügt über eine Leistung von 656 MW.

Außerdem wird Steag die Kraftwerke Bergkamen mit 717 MW im Ruhrgebiet und die Blöcke MKV (179 MW) und HKV (211 MW) im saarländischen Völklingen-Fenne, die ursprünglich alle zum 31. Oktober 2022 vom Netz hätten gehen sollen, weiterhin am Markt zu lassen. Darüber wurden sowohl die Bundesnetzagentur als auch der Übertragungsnetzbetreiber Amprion informiert, teilte Steag dazu weiter mit. Ebenfalls erfolgte eine Mitteilung an die Stromböse EEX.

„Unsere Kraftwerke können rechnerisch etwa ein Drittel des 2021 in Gaskraftwerken erzeugten Stroms ersetzen“, sagte Ralf Schiele, Geschäftsführer Markt und Technik der Steag GmbH. Das entspreche nicht ganz vier Prozent der 2021 in Deutschland insgesamt erzeugten Strommenge. Voraussichtlich werden alle vier Kraftwerke im Rahmen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes (EKBG) bis Frühjahr 2024 im Marktbetrieb verbleiben.

Uniper betreibt Steinkohlekraftwerk Scholven C länger

Auch Uniper wird das Steinkohlekraftwerk Scholven C länger betreiben als noch im Frühjahr geplant, teilte der Konzern ebenfalls am 21. Oktober mit. Der 345-MW-Steinkohleblock sichert am Standort Gelsenkirchen im Wesentlichen den Betrieb der beiden anderen verbliebenen Kraftwerksblöcke ab, des Blocks B (Steinkohle, 345 MW) und des Fernheizkraftwerks Buer (FKW Buer, Steinkohle, 70 MW), erklärte Uniper. Ursprünglich war ein Ende der kommerziellen Kohleverstromung von Scholven C ab Ende Oktober 2022 vorgesehen.

Seit dem 14. Juli dürfen Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb gehen, damit in Deutschland Erdgas eingespart werden kann. Kohleverstromung erzeugt zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, sichert aber die Stromversorgung. Daher hat die Bundesregierung den Betreibern freigestellt, Kraftwerke auf eigenes Risiko wieder ans Netz zu bringen. Die Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, zunächst bis Ende April 2023.

Als erstes Kraftwerk folgte das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, zwischen Hannover und Braunschweig, dem Aufruf der Bundesregierung Anfang August (wir berichteten). Es gehört dem tschechischen Energiekonzern EPH. Das Kraftwerk Mehrum befand sich seit Anfang Dezember 2021 in der Reserve und hat eine Nettoleistung von 690 MW. Das Kraftwerk Heyden des Unipers-Konzerns war Ende August der zweite Marktrückkehrer. Nun folgen die Steag-Kraftwerke sowie der weitere Uniper-Block.

Freitag, 21.10.2022, 15:58 Uhr
Heidi Roider

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