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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Printausgabe - Startschuss für den Neustart
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Printausgabe

Startschuss für den Neustart

Ein verbindlicher gesetzlicher Fahrplan mit Rollout-Zielen soll das bisherige komplizierte Verfahren rund um die Allgemeinverfügung des BSI ablösen.
Bei einer Veranstaltung im Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Berlin im Oktober dieses Jahres machte Robert Habeck (Grüne) keinen Hehl aus seiner Ungeduld. „Wir haben wirklich Jahre verloren“, sagte der Bundeswirtschaftsminister und kündigte einen Gesetzgebungsprozess unter Hochdruck an. Ein novelliertes Messstellenbetriebsgesetz soll künftig das Tempo für den Rollout intelligenter Messsysteme vorgeben und beschleunigen. Langwierige Rechtsstreitigkeiten sollen den Einbau der Technik nicht mehr bremsen. Gerade das juristische Hickhack um die auch „Markterklärung“ genannte Allgemeinverfügung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatte in den vergangenen beiden Jahren zu viel Verunsicherung und Frust im Markt geführt.
 
Der Rollout soll agil werden
 
Mit der Gesetzesnovelle soll den Messstellenbetreibern zum Beispiel der Rollout intelligenter Messsysteme ermöglicht werden, sobald diese die Technik verfügbar haben. Man müsse zu einem „agilen Rollout“ kommen, sagte Habeck. Dies bedeute, dass die komplexen Funktionen der Geräte im praktischen Einsatz getestet und dann nach und nach über Software-Updates aktualisiert und erweitert werden können.

Bei den Metering Days in Fulda wenige Tage zuvor hatten Ruwen Konzelmann, Leiter der Geschäftseinheit Smart Energy bei der Theben AG, und Ingo Schönberg, Vorstandsvorsitzender der Power Plus Communications AG, die bisherige Regelung mit deutlichen Worten kritisiert. Die aktuelle Situation, dass vor einer Markterklärung „keiner wirklich kann und darf und dann eine Sekunde nach der Markterklärung plötzlich alle zu hundert Prozent können und auch müssen, ist innovationsfeindlich“, so die beiden Smart-Meter-Gateway-Hersteller unisono. Man dürfe diejenigen nicht ausbremsen, die den Rollout konsequent vorbereitet hätten und vorantreiben wollen. Umständliche Abstimmungsprozesse, die vor dem offiziellen Startschuss durch die Markterklärung zwischen Messkunden und Messstellenbetreibern erforderlich waren, sowie die Unklarheit über das Entgelt für den Messstellenbetrieb hätten viele Marktteilnehmer abgeschreckt.
 
Sichere Lieferkette wird vereinfacht
 
Neben dem agilen Rollout soll es nach den Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministers auch verstärkt zu einer Bündelung von Zählern hinter einem Gateway kommen. Schon beim Rollout solle ein Pooling mitgedacht werden, um dann effizient bestimmte Nutzungs- und Geschäftsmodelle auf die sichere Messinfrastruktur aufsetzen zu können.

Und dann sprach Habeck auch noch den Smart-Meter-Gateway-Herstellern aus der Seele, als er eine Vereinfachung der sogenannten sicheren Lieferkette ankündigte. Diese umfasst bisher besondere mit PIN-gesicherte Transportbehälter, besondere Lagerbedingungen für die Geräte und eine Reihe anderer strenger Sicherheitsvorgaben. Für deren Einhaltung sind zwar in erster Linie die Hersteller der Smart Meter Gateways verantwortlich. Allerdings müssen sämtliche bis zum Einbau beim Messkunden beteiligten Akteure einen hohen Aufwand betreiben und Qualifizierungen nachweisen, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.

Dieser Aufwand soll nun deutlich reduziert werden. „Wenn wir schon hochsichere Geräte haben, sollten wir nicht zu ängstlich sein, dass diese Geräte auch noch auf dem Weg vom Hersteller zum Einbau manipuliert werden“, sagte Habeck. Natürlich seien Cyberangriffe in diesen Zeiten eine reale Gefahr. „Aber am Ende müssen wir uns noch bewegen können. Unberechtigte Sicherheitssorgen sollten uns nicht länger aufhalten“, so der Minister. Zur Not könnten „die Dinger“ auch mit der Post verschickt werden. Auf jeden Fall sollten sie in einem herkömmlichen Lager aufbewahrt werden können, bevor sie eingebaut werden.
 
Höhere Wirtschaftlichkeit beschleunigt den Rollout
 
Trotz aller Dringlichkeit sei genügend Zeit, um den Gesetzentwurf mit den Stakeholdern zu diskutieren und gemeinsam zu schauen, wo man noch dynamischer und kreativer werden könne, ohne das hohe Sicherheitsniveau in Frage zu stellen. Das Gesetz müsse nicht, wie dies bei anderen Gesetzen im letzten halben Jahr der Fall war, „durchgepeitscht“ werden. „Aber lassen Sie uns dafür sorgen, dass es nicht 2027 wird, bevor das MSBG verabschiedet wird. Lassen Sie uns loslegen“, appellierte der Bundeswirtschaftsminister.

An diesem Nachmittag wurde viel über das Loslegen gesprochen und noch mehr darüber, warum der Rollout bislang nicht in Fahrt gekommen ist. Weder Habeck noch die geladenen Referenten aus den Verbänden, von den Versorgern und Netzbetreibern sowie von den Smart-Meter-Gateway-Herstellern ließen einen Zweifel daran, dass intelligente Messsysteme unverzichtbar sind. Andrees Gentzsch, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, brachte es auf den Punkt: Nur mit einer umfassenden Digitalisierung des Energiesystems könne die Energiewende zum Erfolg werden.

Der Schlüssel dazu sei das Steuern von Anlagen. Die technischen Voraussetzungen sind weitgehend geschaffen, in der Fläche ist die Funktion aber noch nicht angekommen. Das geschehe auch nicht automatisch, nur weil es bald ein novelliertes Messstellenbetriebsgesetz gebe. Denn letztlich müsse der Smart Meter Rollout auch wirtschaftlich sein. Die heute geltenden Preisobergrenzen, die den Erlösrahmen der grundzuständigen Messstellenbetreiber abstecken, beruhen auf einer Nutzen-Kosten-Analyse von 2013. „Auch hier muss man modernisieren“, so Gentzsch.

Höhere Wirtschaftlichkeit, schnellerer Rollout, stabilere Netze und gleichzeitig attraktive Geschäftsmodelle, höhere Akzeptanz des intelligenten Messwesens bei den Kunden, erfolgreiche Energiewende − diese Kausalkette dürfte dem Bundeswirtschaftsminister nach der Dena-Veranstaltung im Gedächtnis geblieben sein. Und auch die Frage, ob sich nur mit einem Voll-Rollout der Sinn und Zweck des intelligenten Messwesens erfüllen lässt, wird Habeck einige Zeit in den Ohren geklungen haben.

Für Bouke Stoffelsma steht außer Frage, dass ein Voll-Rollout alternativlos ist. Der Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters Hausheld berichtete von der hauseigenen Kampagne „Jeder Zähler zählt“, die aktuell in fünf Städten für eine hohe Akzeptanz bei den Kunden sorge. Vor allem die straßen- oder quartiersweise Montage der Smart Meter Gateways habe die Wirtschaftlichkeit des Rollouts enorm gesteigert. Und je schneller die intelligenten Messsysteme bei den Kunden sind, desto eher haben die Netzbetreiber einen Überblick über Last und Erzeugung in ihren Netzen und die Kunden die Möglichkeit, ihre Flexibilitäten im Rahmen neuer Geschäftsmodelle zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen.
 
Kunden werden Partner der Netzbetreiber
 
Auch Arkadius Jarek von Netze BW brach eine Lanze für den Voll-Rollout. Denn bei der EnBW-Verteilnetzgesellschaft gehe man davon aus, dass bis 2030 etwa die Hälfte der 2,5 Millionen Netzkunden einen für das intelligente Messsystem relevanten Anwendungsfall haben werden, etwa eine Wallbox, eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage. Bis 2038 dürften dann schätzungsweise alle Kunden intelligente Messsysteme benötigen. „Warum machen wir dann nicht den Rollout bis 2030 und stellen für alle Kunden ein intelligentes Messsystem bereit“, so die mehr rhetorische Frage des Verantwortlichen für smarte Metering-Dienste bei Netze BW. Die wesentlichen Vorteile wären: Effizienz beim Rollout, ein digitales Energiesystem mit mehr Transparenz und Kunden, die ihre Flexibilitäten netzdienlich zur Verfügung stellen und so die Energiewende unterstützen und selbst davon profitieren.
 
Robert Habeck im Gespräch mit Arkadius Jarek von Netze BW und Peter Heuell von EMH Metering (v.l.) beim Future Energy Lab der Dena
Quelle: Netze BW

Ob am Ende straßenweise ausgerollt wird oder bedarfs- und verbrauchsbezogen, ob die Smart Meter Gateways per Post an den Messkunden geschickt oder vom zertifizierten Elektromonteur mitgebracht werden, entscheidend wird am Ende sein, da sind sich die Podiumsteilnehmer bei Messen und Konferenzen immer einig, dass der Kunde zum Partner der Versorger und Netzbetreiber wird und die Energiewende mitträgt und voranbringt.

Am Ende bat Habeck die Teilnehmer der Dena-Veranstaltung, wenn das Gesetzgebungsverfahren ins Laufen komme, „den Spirit“ des Nachmittags noch einmal aufzugreifen und sich parallel zu den Politikern zur Zukunft des Energiesystems zu Wort zu melden und den Nutzen der intelligenten Messsysteme öffentlich zu kommunizieren − auch außerhalb der Fachkreise. „Wir wollen Momente schaffen, an denen man sieht, dass etwas nach vorne geht“, so Habeck.
 

Mittwoch, 14.12.2022, 10:00 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Printausgabe - Startschuss für den Neustart
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Aus Der Aktuellen Printausgabe
Startschuss für den Neustart
Ein verbindlicher gesetzlicher Fahrplan mit Rollout-Zielen soll das bisherige komplizierte Verfahren rund um die Allgemeinverfügung des BSI ablösen.
Bei einer Veranstaltung im Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Berlin im Oktober dieses Jahres machte Robert Habeck (Grüne) keinen Hehl aus seiner Ungeduld. „Wir haben wirklich Jahre verloren“, sagte der Bundeswirtschaftsminister und kündigte einen Gesetzgebungsprozess unter Hochdruck an. Ein novelliertes Messstellenbetriebsgesetz soll künftig das Tempo für den Rollout intelligenter Messsysteme vorgeben und beschleunigen. Langwierige Rechtsstreitigkeiten sollen den Einbau der Technik nicht mehr bremsen. Gerade das juristische Hickhack um die auch „Markterklärung“ genannte Allgemeinverfügung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatte in den vergangenen beiden Jahren zu viel Verunsicherung und Frust im Markt geführt.
 
Der Rollout soll agil werden
 
Mit der Gesetzesnovelle soll den Messstellenbetreibern zum Beispiel der Rollout intelligenter Messsysteme ermöglicht werden, sobald diese die Technik verfügbar haben. Man müsse zu einem „agilen Rollout“ kommen, sagte Habeck. Dies bedeute, dass die komplexen Funktionen der Geräte im praktischen Einsatz getestet und dann nach und nach über Software-Updates aktualisiert und erweitert werden können.

Bei den Metering Days in Fulda wenige Tage zuvor hatten Ruwen Konzelmann, Leiter der Geschäftseinheit Smart Energy bei der Theben AG, und Ingo Schönberg, Vorstandsvorsitzender der Power Plus Communications AG, die bisherige Regelung mit deutlichen Worten kritisiert. Die aktuelle Situation, dass vor einer Markterklärung „keiner wirklich kann und darf und dann eine Sekunde nach der Markterklärung plötzlich alle zu hundert Prozent können und auch müssen, ist innovationsfeindlich“, so die beiden Smart-Meter-Gateway-Hersteller unisono. Man dürfe diejenigen nicht ausbremsen, die den Rollout konsequent vorbereitet hätten und vorantreiben wollen. Umständliche Abstimmungsprozesse, die vor dem offiziellen Startschuss durch die Markterklärung zwischen Messkunden und Messstellenbetreibern erforderlich waren, sowie die Unklarheit über das Entgelt für den Messstellenbetrieb hätten viele Marktteilnehmer abgeschreckt.
 
Sichere Lieferkette wird vereinfacht
 
Neben dem agilen Rollout soll es nach den Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministers auch verstärkt zu einer Bündelung von Zählern hinter einem Gateway kommen. Schon beim Rollout solle ein Pooling mitgedacht werden, um dann effizient bestimmte Nutzungs- und Geschäftsmodelle auf die sichere Messinfrastruktur aufsetzen zu können.

Und dann sprach Habeck auch noch den Smart-Meter-Gateway-Herstellern aus der Seele, als er eine Vereinfachung der sogenannten sicheren Lieferkette ankündigte. Diese umfasst bisher besondere mit PIN-gesicherte Transportbehälter, besondere Lagerbedingungen für die Geräte und eine Reihe anderer strenger Sicherheitsvorgaben. Für deren Einhaltung sind zwar in erster Linie die Hersteller der Smart Meter Gateways verantwortlich. Allerdings müssen sämtliche bis zum Einbau beim Messkunden beteiligten Akteure einen hohen Aufwand betreiben und Qualifizierungen nachweisen, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.

Dieser Aufwand soll nun deutlich reduziert werden. „Wenn wir schon hochsichere Geräte haben, sollten wir nicht zu ängstlich sein, dass diese Geräte auch noch auf dem Weg vom Hersteller zum Einbau manipuliert werden“, sagte Habeck. Natürlich seien Cyberangriffe in diesen Zeiten eine reale Gefahr. „Aber am Ende müssen wir uns noch bewegen können. Unberechtigte Sicherheitssorgen sollten uns nicht länger aufhalten“, so der Minister. Zur Not könnten „die Dinger“ auch mit der Post verschickt werden. Auf jeden Fall sollten sie in einem herkömmlichen Lager aufbewahrt werden können, bevor sie eingebaut werden.
 
Höhere Wirtschaftlichkeit beschleunigt den Rollout
 
Trotz aller Dringlichkeit sei genügend Zeit, um den Gesetzentwurf mit den Stakeholdern zu diskutieren und gemeinsam zu schauen, wo man noch dynamischer und kreativer werden könne, ohne das hohe Sicherheitsniveau in Frage zu stellen. Das Gesetz müsse nicht, wie dies bei anderen Gesetzen im letzten halben Jahr der Fall war, „durchgepeitscht“ werden. „Aber lassen Sie uns dafür sorgen, dass es nicht 2027 wird, bevor das MSBG verabschiedet wird. Lassen Sie uns loslegen“, appellierte der Bundeswirtschaftsminister.

An diesem Nachmittag wurde viel über das Loslegen gesprochen und noch mehr darüber, warum der Rollout bislang nicht in Fahrt gekommen ist. Weder Habeck noch die geladenen Referenten aus den Verbänden, von den Versorgern und Netzbetreibern sowie von den Smart-Meter-Gateway-Herstellern ließen einen Zweifel daran, dass intelligente Messsysteme unverzichtbar sind. Andrees Gentzsch, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, brachte es auf den Punkt: Nur mit einer umfassenden Digitalisierung des Energiesystems könne die Energiewende zum Erfolg werden.

Der Schlüssel dazu sei das Steuern von Anlagen. Die technischen Voraussetzungen sind weitgehend geschaffen, in der Fläche ist die Funktion aber noch nicht angekommen. Das geschehe auch nicht automatisch, nur weil es bald ein novelliertes Messstellenbetriebsgesetz gebe. Denn letztlich müsse der Smart Meter Rollout auch wirtschaftlich sein. Die heute geltenden Preisobergrenzen, die den Erlösrahmen der grundzuständigen Messstellenbetreiber abstecken, beruhen auf einer Nutzen-Kosten-Analyse von 2013. „Auch hier muss man modernisieren“, so Gentzsch.

Höhere Wirtschaftlichkeit, schnellerer Rollout, stabilere Netze und gleichzeitig attraktive Geschäftsmodelle, höhere Akzeptanz des intelligenten Messwesens bei den Kunden, erfolgreiche Energiewende − diese Kausalkette dürfte dem Bundeswirtschaftsminister nach der Dena-Veranstaltung im Gedächtnis geblieben sein. Und auch die Frage, ob sich nur mit einem Voll-Rollout der Sinn und Zweck des intelligenten Messwesens erfüllen lässt, wird Habeck einige Zeit in den Ohren geklungen haben.

Für Bouke Stoffelsma steht außer Frage, dass ein Voll-Rollout alternativlos ist. Der Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters Hausheld berichtete von der hauseigenen Kampagne „Jeder Zähler zählt“, die aktuell in fünf Städten für eine hohe Akzeptanz bei den Kunden sorge. Vor allem die straßen- oder quartiersweise Montage der Smart Meter Gateways habe die Wirtschaftlichkeit des Rollouts enorm gesteigert. Und je schneller die intelligenten Messsysteme bei den Kunden sind, desto eher haben die Netzbetreiber einen Überblick über Last und Erzeugung in ihren Netzen und die Kunden die Möglichkeit, ihre Flexibilitäten im Rahmen neuer Geschäftsmodelle zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen.
 
Kunden werden Partner der Netzbetreiber
 
Auch Arkadius Jarek von Netze BW brach eine Lanze für den Voll-Rollout. Denn bei der EnBW-Verteilnetzgesellschaft gehe man davon aus, dass bis 2030 etwa die Hälfte der 2,5 Millionen Netzkunden einen für das intelligente Messsystem relevanten Anwendungsfall haben werden, etwa eine Wallbox, eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage. Bis 2038 dürften dann schätzungsweise alle Kunden intelligente Messsysteme benötigen. „Warum machen wir dann nicht den Rollout bis 2030 und stellen für alle Kunden ein intelligentes Messsystem bereit“, so die mehr rhetorische Frage des Verantwortlichen für smarte Metering-Dienste bei Netze BW. Die wesentlichen Vorteile wären: Effizienz beim Rollout, ein digitales Energiesystem mit mehr Transparenz und Kunden, die ihre Flexibilitäten netzdienlich zur Verfügung stellen und so die Energiewende unterstützen und selbst davon profitieren.
 
Robert Habeck im Gespräch mit Arkadius Jarek von Netze BW und Peter Heuell von EMH Metering (v.l.) beim Future Energy Lab der Dena
Quelle: Netze BW

Ob am Ende straßenweise ausgerollt wird oder bedarfs- und verbrauchsbezogen, ob die Smart Meter Gateways per Post an den Messkunden geschickt oder vom zertifizierten Elektromonteur mitgebracht werden, entscheidend wird am Ende sein, da sind sich die Podiumsteilnehmer bei Messen und Konferenzen immer einig, dass der Kunde zum Partner der Versorger und Netzbetreiber wird und die Energiewende mitträgt und voranbringt.

Am Ende bat Habeck die Teilnehmer der Dena-Veranstaltung, wenn das Gesetzgebungsverfahren ins Laufen komme, „den Spirit“ des Nachmittags noch einmal aufzugreifen und sich parallel zu den Politikern zur Zukunft des Energiesystems zu Wort zu melden und den Nutzen der intelligenten Messsysteme öffentlich zu kommunizieren − auch außerhalb der Fachkreise. „Wir wollen Momente schaffen, an denen man sieht, dass etwas nach vorne geht“, so Habeck.
 

Mittwoch, 14.12.2022, 10:00 Uhr
Fritz Wilhelm

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