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Energie & Management > Photovoltaik - Stadtwerke Lengerich wollen Sonnenenergie entlang der A1 ernten
Quelle: Fotolia / itestro
Photovoltaik

Stadtwerke Lengerich wollen Sonnenenergie entlang der A1 ernten

Die wichtige Nord-Süd-Autobahntrasse A1 erhält "erneuerbare" Nachbarn. Kurz vor der Ländergrenze Nordrhein-Westfalens zu Niedersachsen planen die Stadtwerke Lengerich einen Solarpark.
Entlang der Autobahn 1 im Tecklenburger Land könnte Ende 2023 ein Solarpark Sonnenenergie in Strom umwandeln. Die Lokalpolitik der Kommune hat für das Projekt der Stadtwerke Lengerich (SWL) nun die ersten Beschlüsse gefasst. Das Sonnenkraftwerk am Teutoburger Wald soll auf etwa 9,5 Hektar Fläche östlich der Trasse entstehen und eine Kapazität von rund 10 MW haben.

SWL-Geschäftsführer Ralf Becker rechnet mit einer Ausbeute von 14 Mio. kWh Ökostrom im Jahr, was dem Verbrauch von 4.600 Durchschnittshaushalten entspricht. Ingo Leufke, bei den SWL für die Erneuerbaren-Projekte zuständig, kündigte an, in den nächsten Monaten das Genehmigungsverfahren für die Anlage zu forcieren.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte ein Sprecher des kommunalen Versorgers, die Stadtwerke strebten eine EEG-Vergütung für den erzeugten Strom über das Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur an. Freiflächenanlagen sind laut Erneuerbare Energien Gesetz förderfähig, wenn sie sich in einem Abstand von 200 Metern zum Fahrbahnrand befinden und einen 15-Meter-Korridor auf dem Parkgelände für Wildtiere freilassen.

Den Aufstellungsbeschluss für die Freiflächenanlage hatte der Stadtwerkeverbund Trianel beantragt, an dem die SWL Anteile halten. Eine genehmigungsrechtliche Hürde, die es noch zu nehmen gilt, betrifft den Artenschutz. Da der Solarpark in der Nähe von drei existierenden Windkraftanlagen stehen wird, muss ein Konflikt mit sensiblen Greifvogelarten ausgeschlossen sein. Flächen zwischen den Modulen könnten die Tiere anlocken, die sich dann den Turbinen zu sehr näherten.

Die Stadtwerke peilen einen Baustart für das Projekt im Oktober 2023 an. Drei Monate darauf könnte die Stromernte beginnen. Die Investitionssumme schätzt das Unternehmen auf 8 bis 10 Mio. Euro. Mit sechs weiteren Stadtwerken sowie dem Landkreis Steinfurt tragen die SWL mit der Ökostrommarke "Unser Landstrom" zur lokalen Energiewende bei und liefern dabei Grünstrom aus diversen Erzeugungsanlagen der Region.

Im Stadtwerke-Verbund haben die SWL eigenes Geld in zwei Offshore-Windparks vor Borkum sowie in mehr als 40 Solar- und Onshore-Windparks in ganz Deutschland gesteckt. Hieraus ergibt sich eine Menge von 55 Mio. kWh Ökostrom, mit dem die Lengericher etwa 90 % des Stromverbrauchs der von ihnen belieferten Privathaushalte decken können. Mit den weiteren Ausbauvorhaben von Solarparks an Autobahnen und Gleisen sollen weitere 30 Mio. kWh Grünstrom hinzu kommen (rechnerisch ausreichend für 10.000 Haushalte), das A1-Projekt würde etwa die Hälfte davon liefern.

Mittwoch, 8.06.2022, 09:15 Uhr
Volker Stephan
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Stadtwerke Lengerich wollen Sonnenenergie entlang der A1 ernten
Die wichtige Nord-Süd-Autobahntrasse A1 erhält "erneuerbare" Nachbarn. Kurz vor der Ländergrenze Nordrhein-Westfalens zu Niedersachsen planen die Stadtwerke Lengerich einen Solarpark.
Entlang der Autobahn 1 im Tecklenburger Land könnte Ende 2023 ein Solarpark Sonnenenergie in Strom umwandeln. Die Lokalpolitik der Kommune hat für das Projekt der Stadtwerke Lengerich (SWL) nun die ersten Beschlüsse gefasst. Das Sonnenkraftwerk am Teutoburger Wald soll auf etwa 9,5 Hektar Fläche östlich der Trasse entstehen und eine Kapazität von rund 10 MW haben.

SWL-Geschäftsführer Ralf Becker rechnet mit einer Ausbeute von 14 Mio. kWh Ökostrom im Jahr, was dem Verbrauch von 4.600 Durchschnittshaushalten entspricht. Ingo Leufke, bei den SWL für die Erneuerbaren-Projekte zuständig, kündigte an, in den nächsten Monaten das Genehmigungsverfahren für die Anlage zu forcieren.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte ein Sprecher des kommunalen Versorgers, die Stadtwerke strebten eine EEG-Vergütung für den erzeugten Strom über das Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur an. Freiflächenanlagen sind laut Erneuerbare Energien Gesetz förderfähig, wenn sie sich in einem Abstand von 200 Metern zum Fahrbahnrand befinden und einen 15-Meter-Korridor auf dem Parkgelände für Wildtiere freilassen.

Den Aufstellungsbeschluss für die Freiflächenanlage hatte der Stadtwerkeverbund Trianel beantragt, an dem die SWL Anteile halten. Eine genehmigungsrechtliche Hürde, die es noch zu nehmen gilt, betrifft den Artenschutz. Da der Solarpark in der Nähe von drei existierenden Windkraftanlagen stehen wird, muss ein Konflikt mit sensiblen Greifvogelarten ausgeschlossen sein. Flächen zwischen den Modulen könnten die Tiere anlocken, die sich dann den Turbinen zu sehr näherten.

Die Stadtwerke peilen einen Baustart für das Projekt im Oktober 2023 an. Drei Monate darauf könnte die Stromernte beginnen. Die Investitionssumme schätzt das Unternehmen auf 8 bis 10 Mio. Euro. Mit sechs weiteren Stadtwerken sowie dem Landkreis Steinfurt tragen die SWL mit der Ökostrommarke "Unser Landstrom" zur lokalen Energiewende bei und liefern dabei Grünstrom aus diversen Erzeugungsanlagen der Region.

Im Stadtwerke-Verbund haben die SWL eigenes Geld in zwei Offshore-Windparks vor Borkum sowie in mehr als 40 Solar- und Onshore-Windparks in ganz Deutschland gesteckt. Hieraus ergibt sich eine Menge von 55 Mio. kWh Ökostrom, mit dem die Lengericher etwa 90 % des Stromverbrauchs der von ihnen belieferten Privathaushalte decken können. Mit den weiteren Ausbauvorhaben von Solarparks an Autobahnen und Gleisen sollen weitere 30 Mio. kWh Grünstrom hinzu kommen (rechnerisch ausreichend für 10.000 Haushalte), das A1-Projekt würde etwa die Hälfte davon liefern.

Mittwoch, 8.06.2022, 09:15 Uhr
Volker Stephan

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