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Energie & Management > Studien - Soziale Kosten von CO2 steigen drastisch
Quelle: Fotolia / frenta
Studien

Soziale Kosten von CO2 steigen drastisch

Der wirtschaftliche Schaden, der durch Auswirkungen von CO2-Emissionen entsteht, ist immens. Und er nimmt immer mehr zu, wie eine aktuelle Studie belegt.
Die "sozialen Kosten" von CO2 und damit der wirtschaftliche Schaden, den das Treibhausgas verursacht sind drastisch gestiegen. Laut einer Studie der University of Sussex Business School richtet jede Tonne CO2 heute viermal mehr Schaden in der Welt an als noch vor zehn Jahren. Die in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf einer umfassenden Analyse, die sich über vier Jahrzehnte Forschung erstreckt. Die sozialen CO2-Kosten steigen demnach jedes Jahr um 2,2 Prozent. Deshalb sollten sich die politischen Entscheidungsträger nun darauf konzentrieren, den tatsächlichen Preis für CO2 zu erhöhen, plädieren die Forscher.

Die sozialen Kosten lassen sich berechnen anhand der Auswirkungen von CO2 auf
  • die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen,
  • die landwirtschaftliche Produktivität,
  • den Anstieg des Meeresspiegels, der zu Sachschäden und Zerstörungen führt,
  • die Wüstenbildung,
  • die Veränderungen im Energieverbrauch und
  • den Rückgang der Arbeitsproduktivität.
Die Untersuchung, bei der über 5.900 Schätzungen aus 207 vor 2022 veröffentlichten Arbeiten analysiert wurden, nutzte innovative statistische Methoden wie die Meta-Analyse und kam zu dem Ergebnis, dass Ökonomen, die vor zwanzig Jahren eher für eine moderate CO2-Steuer plädierten, heute für eine viel strengere Klimapolitik plädieren müssen. Dies liegt vor allem daran, dass die Einschätzung des Klimawandels und seiner Auswirkungen im Laufe der Zeit sehr viel pessimistischer geworden ist.
 

Richard Tol, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Sussex Business School, wies darauf hin, dass eine Lücke zwischen den angekündigten Emissionszielen und den Maßnahmen klafft, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. "Die Studie rechtfertigt eine deutlich stärkere Klimapolitik als die, die wir in Europa und Nordamerika haben, und fordert andere Länder, insbesondere China und Indien, auf, ihre Klimapolitik zu verbessern."

Donnerstag, 6.07.2023, 15:20 Uhr
Silvia Rausch-Becker
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Soziale Kosten von CO2 steigen drastisch
Der wirtschaftliche Schaden, der durch Auswirkungen von CO2-Emissionen entsteht, ist immens. Und er nimmt immer mehr zu, wie eine aktuelle Studie belegt.
Die "sozialen Kosten" von CO2 und damit der wirtschaftliche Schaden, den das Treibhausgas verursacht sind drastisch gestiegen. Laut einer Studie der University of Sussex Business School richtet jede Tonne CO2 heute viermal mehr Schaden in der Welt an als noch vor zehn Jahren. Die in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf einer umfassenden Analyse, die sich über vier Jahrzehnte Forschung erstreckt. Die sozialen CO2-Kosten steigen demnach jedes Jahr um 2,2 Prozent. Deshalb sollten sich die politischen Entscheidungsträger nun darauf konzentrieren, den tatsächlichen Preis für CO2 zu erhöhen, plädieren die Forscher.

Die sozialen Kosten lassen sich berechnen anhand der Auswirkungen von CO2 auf
  • die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen,
  • die landwirtschaftliche Produktivität,
  • den Anstieg des Meeresspiegels, der zu Sachschäden und Zerstörungen führt,
  • die Wüstenbildung,
  • die Veränderungen im Energieverbrauch und
  • den Rückgang der Arbeitsproduktivität.
Die Untersuchung, bei der über 5.900 Schätzungen aus 207 vor 2022 veröffentlichten Arbeiten analysiert wurden, nutzte innovative statistische Methoden wie die Meta-Analyse und kam zu dem Ergebnis, dass Ökonomen, die vor zwanzig Jahren eher für eine moderate CO2-Steuer plädierten, heute für eine viel strengere Klimapolitik plädieren müssen. Dies liegt vor allem daran, dass die Einschätzung des Klimawandels und seiner Auswirkungen im Laufe der Zeit sehr viel pessimistischer geworden ist.
 

Richard Tol, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Sussex Business School, wies darauf hin, dass eine Lücke zwischen den angekündigten Emissionszielen und den Maßnahmen klafft, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. "Die Studie rechtfertigt eine deutlich stärkere Klimapolitik als die, die wir in Europa und Nordamerika haben, und fordert andere Länder, insbesondere China und Indien, auf, ihre Klimapolitik zu verbessern."

Donnerstag, 6.07.2023, 15:20 Uhr
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