Sonnenkraftwerk zum "Benchmarking" von PV-Modulen

Seinen Namen trägt der Berg bereits seit dem Mittelalter. Seit drei Jahrzehnten ist er gleichsam Programm für die Energiewende in der Schweiz. Im Jahr 1992 nahm auf dem Mont Soleil – dem Sonnenberg – nördlich von Saint-Imier im Berner Juragebirge eine PV-Forschungsanlage den Betrieb auf. Jetzt soll das Sonnenkraftwerk für das Benchmarking von Solarmodulen ausgebaut werden.

Wie das Schweizer Energieunternehmen BKW mitteilt, sollen bis Ende Mai 2023 insgesamt 40 Module fünf unterschiedlicher Typen neben der bestehenden Anlagen installiert werden. Deren Gesamtleistung soll 0,015 MW betragen. Parallel sollen die Forschungs-fragen definiert und das Messsystem für das Benchmarking installiert werden. Mittelfristiges Ziel sei es, das die Leistung des Sonnenkraftwerks, die aktuell bei 0,56 MW liegt, durch schrittweisen Ersatz der Solarmodule auf 1 MW zu erhöhen.

Daten für flächenschonenden Ausbau

Beteiligt an dem Projekt sind neben BKW und die „Societe Mont-Soleil“, der „Espace decouverte Energie“ und die Berner Fachhochschule. Weitere Forschungspartner sind die „Ecole Polytechnique Federale“ in Lausanne (EPFL) und die „Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana“ in Mendrisio (SUPSI).

„Die Erweiterung des Sonnenkraftwerks Mont-Soleil leistet zusammen mit anderen Vorhaben, wie den Wasserkraftprojekten Trift und Grimselsee, einen wichtigen Beitrag an die erneuerbare Energiezukunft der Schweiz“, sagt BKW-Vorstand Robert Itschner. Von der Benchmark-Anlage für Solarmodule verspricht sich der Unternehmenschef „wissenschaftlich fundierte Daten, um den weltweiten Solarausbau nachhaltig und flächenschonend voranzubringen“.

Die PV-Anlage auf den Sonnenberg gehört zusammen mit dem Windpark Juvent und dem Wasserkraftwerk La Goule zum „Swiss Energy Park“. Die drei Kraftwerke erzeugen nach Angaben von BKW zusammen jährlich rund 125 Millionen kWh Strom und versorgen so 21.000 Menschen und zahlreiche Unternehmen in der Region.